Bakterium Klebsiella unter dem Mikroskop
Unter dem Mikroskop zeigt sich das Bakterium Klebsiella pneumoniae typischerweise in Form kurzer Stäbchen (l.). Ist die DNA der Bakterien jedoch beschädigt, wachsen die Zellen im Verlauf der Stressantwort weiter und es entstehen lange Bakterien (r.). Bildrechte: Jens Meyer/Uni Jena

Wissen-News Uni Jena: Neue Methode im Kampf gegen gefährlichen Krankheitserreger

21. Februar 2024, 13:00 Uhr

Klebsiella pneumoniae ist einer der häufigsten und gefährlichsten bakteriellen Krankheitserreger. Forschende aus Jena haben nun eine Entdeckung gemacht, mit der Infektionen künftig gezielter behandelt werden könnten. Eine besondere Bedeutung hat dabei eine kleine, nicht-kodierende Ribonukleinsäure (kurz: sRNAs, vom Englischen: small ribonucleic acids).

"Klebsiella ist aus mehreren Gründen ein für die Forschung relevantes Bakterium", erklärt Kathrin Fröhlich, die Studienleiterin von der Universität Jena. Zum einen sei dieser Keim in der Klinik problematisch, denn Klebsiella sei sehr anpassungsfähig, in der Lage sich schnell zu vermehren und neben den vorhandenen, natürlichen Resistenzen gegen verschiedene antibiotische Wirkstoffe auch kontinuierlich weitere Resistenzen zu erwerben. Zum anderen sei über die Genregulation in Klebsiella wenig bekannt, vor allem im Vergleich zu nah verwandten Spezies wie E. coli oder Salmonella, so die Forscherin.

Gemeinsam mit einem Team aus Wissenschaftlern des Exzellenzclusters untersuchte sie das Transkriptom von Klebsiella auf der Suche nach bisher unbekannten sRNAs und Hinweisen auf deren Funktionen. "Dabei haben wir neben vielen sRNAs, die bereits aus verwandten Bakterien bekannt waren auch über 50 neue potenzielle Regulatoren gefunden", so der Studienautor Eric Ruhland.

 "Wir möchten zukünftig verstehen, wie genau Klebsiella mit der DNA-Schädigung umgeht, und welche Rolle sRNAs für die vergleichsweise hohe Anpassungsfähigkeit der Bakterienspezies spielen, durch die Klebsiella vor allem im klinischen Bereich immer problematischer wird", erläutert Kathrin Fröhlich. "Mit dieser Studie tragen wir zu einem besseren Verständnis für die grundlegenden molekularbiologischen Prozesse in Klebsiella bei, aus dem sich auch Wege eröffnen können, Infektionen gezielter zu behandeln."

cdi/pm

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