Schriftzug Mpox auf Stempel
Nach mehr als einem halben Jahr gibt es wieder erste nachgewiesene Fälle von Mpox (Affenpocken) in Deutschland. Bildrechte: IMAGO/Martin Wagner

Wissen-News Affenpocken wieder da: Mpox-Virus nach langer Ruhe in Deutschland nachgewiesen

18. August 2023, 15:43 Uhr

Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnete zuletzt in Deutschland länger keine Fälle der Krankheit Affenpocken, die mittlerweile offiziell Mpox heißt. Das hat sich nun geändert.

Nach mehr als einem halben Jahr ohne Nachweise von Mpox (früher Affenpocken genannt) sind in Deutschland wieder einzelne Infektionen mit dem Virus aufgetreten. In den vergangenen Wochen seien drei Fälle in Berlin gemeldet worden, teilte das zuständige Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) mit. Es gebe aber derzeit keinerlei Anzeichen dafür, dass sich ein größerer Ausbruch mit sehr vielen Infektionen anbahne, wenngleich mit Einzelfällen stets zu rechnen sei.

Laut Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) handelt es sich um die ersten und einzigen Nachweise der Infektionskrankheit in Deutschland seit Ende Januar. Zusammen mit den Fällen vom Jahresbeginn sind dort für 2023 bundesweit bisher 16 Mpox-Fälle erfasst, davon 13 in Berlin. Ein begrenztes Ausbruchsgeschehen ist laut RKI-Fachleuten durchaus wieder möglich. Aber von einem starken Anstieg der Fallzahlen wie 2022 gehe man derzeit nicht aus.

Direkte Zusammenhänge zwischen den drei in Berlin gemeldeten Mpox-Fällen konnten laut Lageso nicht ermittelt werden. Es hätten jedoch zwei Betroffene von sexuellen Kontakten im Rahmen des Christopher-Street-Day in Berlin berichtet. Unter den Infizierten war nach Behördenangaben ein vollständig gegen Mpox Geimpfter, ein weiterer Betroffener hatte eine von zwei empfohlenen Dosen erhalten. Ansteckungen trotz Impfung sind laut Lageso "nicht ungewöhnlich". Die Behörde nennt eine geschätzte Impfeffektivität der zweifachen Mpox-Impfung von 66 Prozent. Menschen mit Infektionsrisiken, die bisher nicht oder unvollständig gegen Mpox geimpft sind, ruft das RKI dazu auf, dies nachzuholen. Mpox-Viren werden durch engen Körperkontakt übertragen. Überwiegend betroffen sind nach Angaben der WHO Männer, die Sex mit Männern haben.

(rr/dpa)