Herrliches Bergmassiv mit Gletscherzungen, im Vordergrund wnadernde Person mit ausgestreckten Armen und Wanderstöcken.
Noch gibt es Gletscherzungen im Vinschgau (Südtirol) – bis Mitte des Jahrhunderts könnten die Alpen eisfrei sein. Bildrechte: imago/Eberhard Thonfeld

Wissen-News Alpen: Klimawandel in den Bergen führt zu besonders schneller Erwärmung

17. Juli 2023, 12:30 Uhr

Dort, wo es eher kühl ist, wird es besonders schnell warm: In den Alpen sind die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt deutlich zu spüren, betont ein Naturschutzexperte des Deutschen Alpenvereins. Das betrifft auch den Tourismus.

Im globalen Maßstab doppelt so schnell: Die Erderwärmung schreitet in den Alpen besonders schnell voran. Darauf verweist der Gletscher- und Naturschutzexperte des Deutschen Alpenvereins Tobias Hipp im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. So sei die Durchschnittstemperatur in den Alpen in den vergangenen 150 Jahren bereits um zwei Grad angestiegen, weltweiter Durchschnitt sind ein Grad. Die Schmelze von Gletschern gehe demnach schneller voran als vor dreißig bis vierzig Jahren vermutet. Das würde zu einem eisfreien Hochgebirge bis Mitte des Jahrhunderts führen.

Bereits jetzt hätten Bergsport-Betreibende mit Problemen zu kämpfen. Wenn sich Gletscher zurückzögen, bliebe viel mit Eiskernen durchzogener Schutt. Bei warmen Temperaturen sei zudem mit Steinschlag und auch Felsstürzen zu rechnen.

Auswirkungen beträfen Hipp zufolge auch andere Bereiche des Bergtourismus. Quellen würden insbesondere während Hitzewellen weniger Wasser ausschütten oder ganz versiegen. Das führe zu Wassermangel auf Alpenhütten und war bereits im vergangenen Sommer der Fall. Damit sei auch kein Duschen mehr möglich.

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