wissen-news Amazonas-Flussdelfine: Bedroht durch Fischerei, Staudämme und Bauarbeiten

03. Juli 2023, 15:37 Uhr

Forschende haben die Bewegungsmuster der Amazonas-Flußdelfine untersucht und festgestellt, dass der Lebensraum der Tiere durch mehrere Aspekte bedroht ist und sich die Lage in Zukunft verschärft, wenn nicht gegegesteuert wird.

Forschende der Universität Exeter und der peruanischen Naturschutzorganisation Pro Delphinus haben acht Amazonasdelfine mit Satellitensendern ausgestattet und ihre Bewegungsmuster untersucht. Sie stellten fest, dass die Tiere durch Fischerei, geplante neue Staudämme und Baggerarbeiten bedroht sind.

Die Fischerei kann laut den Forschenden die Beutetierpopulationen der Delfine dezimieren, auch enden die Tiere immer wieder als Beifang in den Netzen der Fischer. Auch der Bau von Staudämmen, vor allem in Brasilien, stellt eine zunehmende Bedrohung dar: Aktuell sind 175 Staudämme im Amazonasbecken in Betrieb oder im Bau. 428 weiter sind in den nächsten 30 Jahren geplant. Auch der Bau der Amazonas-Wasserstraße, der mit Ausbaggerungen an den vier wichtigsten Flüssen des Amazonasbeckens und dem Ausbau von Häfen verbunden ist, bedroht den Lebensraum der Tiere.

Der Amazonas-Flussdelfin ist im gesamten Einzugsgebiet des Amazonas und des Orinoco zu finden und wird in der Roten Liste der IUCN als gefährdet eingestuft. Da viele der Dämme und Bauprojekte noch in der Planungsphase sind, raten die Forschenden den Regierungen, die negativen Auswirkungen zu berücksichtigen und gesunden Lebensraum für die Delfine zu bewahren.

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