Die New Shepard Suborbitalrakete vom privaten Raumfahrtunternehmen Blue Origin am Startplatz in einer steppenartigen Landschaft in Texas. Es wird der vierte bemannte Raumflug werden. Bildrechte: Blue Origin

Blue Origin schickt weitere Weltraumtouristen ins All

Mit dem Flug NS-20 will das private Raumfahrtunternehmen Blue Origin die nächsten Weltraumtouristen und -touristinnen ins Weltall schicken. Der Flug soll am 31. März erfolgen.

von Patrick Klapetz

Update 29. März 2022, 10:00 Uhr (MESZ)
Der Flug wurde aufgrund von schlechten Wetterbedingungen auf Donnerstag, den 31. März, verschoben. Die Uhrzeit wurde weiter unten im Text bereits angepasst und ist aktuell.

Eigentlich wollte das private amerikanische Raumfahrt-Start-up Blue Origin am 23. März wieder Touristen ins Weltall fliegen. Der Flug musste jedoch auf den 29. März verschoben werden. Ursprünglich sollte Pete Davidson, der Lebensgefährte von Kim Kardashian, als Ehrengast an dem Flug NS-20 teilnehmen. 

Am 18. März verkündete das Unternehmen, dass der Promi nicht weiter an der Mission teilnehmen kann. Man suche nach einem neuen sechsten Mitglied und verlege den Flug auf den 29. März, hieß es via Twitter. Der genaue Grund für sein Fehlen wurde nicht genannt. Er soll aber beim nächsten Flug, also der NS-21 Mission, dabei sein.

Ein kurzer und umstrittener Ausflug ins Weltall

Es wird insgesamt der vierte bemannte und erste Flug in diesem Jahr für die New Shepard Raumkapsel und Rakete von Blue Origin sein. Während bei den ersten beiden Flügen jeweils vier Personen an Bord der Raumkapsel waren, sind es mittlerweile sechs Personen, die sich den rund zehnminütigen Flug leisten. In der Schwerelosigkeit werden sie sich davon aber nur circa vier Minuten befinden. Dabei soll die Rakete in eine Höhe von über 100 Kilometern aufsteigen – der sogenannten imaginären Kármán-Linie. Ab dieser Höhe soll der Weltraum offiziell anfangen. 

Günstig ist das Unterfangen nicht. Ein Platz an Bord eines Fluges soll 28 Millionen US-Dollar kosten. Je mehr Leute geflogen sind, desto erschwinglicher kann diese Art von Weltraumtourismus werden. Die goldenen Anstecknadeln für kommerzielle Astronauten bekommen die "Pseudo"-Astronauten ab diesem Jahr aber nicht mehr. 

Diese Personen sind an Bord der NS-20 Mission

An Bord der NS-20 Mission wird Marty Allen sein, der eine über die USA verteilte Einzelhandelskette besitzt. Sharon Hagle ist die Gründerin der gemeinnützigen Organisation SpaceKids Global, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Schülerinnen und Schüler für STEAM+-Ausbildung zu inspirieren. Vor allem die Förderung von Mädchen liegt im Fokus der Organisation. STEAM steht für Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen, Mathe und Kunst.

Und dann wäre da noch George Nield, der Präsident von Commercial Space Technologies. Er hatte das Unternehmen gegründet, um kommerzielle Raumfahrtaktivitäten zu unterstützen, sie zu erleichtern und zu fördern. Jim Kitchen ist Lehrer, Unternehmer und Weltentdecker, der laut Blue Origin alle 193 von der UNO anerkannten Länder besucht hat. Zu guter Letzt ist da noch Marc Hagle, der als Präsident und CEO einer Wohn- und Gewerbeimmobilien Gesellschaft namens Tricor International fungiert.

Statt dem Komiker Davidson wird Gary Lai beim Flug am Donnerstag (31. März) dabei sein. Er ist seit 2004 bei Blue Origin und hat das Raketensystem New Shepard mitentworfen. Der Flug wird wieder live auf dem YouTube-Kanal des privaten Raumfahrtunternehmens übertragen. Das Startfenster des Launches soll sich um 15.30 Uhr (MESZ) für drei Stunden öffnen.