Eine Weltraum-Collage mit der Mondsichel und Mars.
Die Menschheit soll zum Mond und Mars aufbrechen. Die Nasa hat einen ersten Plan für einen Missionsaufbau vorgelegt und bittet um Feedback bis zum 3. Juni 2022. Bildrechte: NASA, MSFC, Bill Cooke, Scientific Visualization Studio, STScI, ESA

Nasa bittet um Feedback für Mond-Mars-Ziele bis zum 3. Juni

Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa ruft die Bevölkerung zum Kommentieren auf. Bis zum Herbst will sie ihre Pläne für die Erkundung des Mars durch Menschen fertigstellen. Dafür möchte die Behörde auch Feedback von der internationalen Gemeinschaft einholen. Bis zum 3. Juni kann man dieses einreichen.

Wie sollen die Pläne zur Erkundung des Mars durch die Menschheit aussehen? Daran arbeitet gerade die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa. Ihren endgültigen Bericht will sie im Herbst veröffentlichen. Die Behörde will dabei nicht alleine auf ihr eigenes Know-how vertrauen und sucht die Hilfe von außen.

Die Nasa möchte Vorschläge und Kommentare zu ihrem jetzigen 50-Punkte-Plan haben und ruft daher unter anderem die US-Industrie und Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auf, ihre Ideen bis zum 3. Juni 2022 einzusenden. Der ursprüngliche Einsendeschluss war für den 31. Mai geplant. Jedoch haben die zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Nasa darum gebeten, zusätzliche Zeit zu erhalten, damit sie qualitativ hochwertiges Feedback geben können.

Die Nasa richtet sich nicht nur an die Industrie und Wissenschaft. Explizit sollen sich auch die internationale Gemeinschaft und andere Interessengruppen dazu äußern. Die stellvertretende Nasa-Administratorin Pam Melroy erklärt warum es wichtig ist:

Die Rückmeldungen, die wir zu den von uns festgelegten Zielen erhalten, werden unsere Pläne für die Erforschung von Mond und Mars in den nächsten 20 Jahren beeinflussen.

Pam Melroy, stellvertretende Nasa-Administratorin

Transparenz ist der Behörde wichtig, zumindest behauptet sie das. Mit dem gewählten Ansatz erhofft sie sich, potenzielle Lücken in ihren Plänen aufzudecken. Zudem kann sie durch die Offenlegung mehr Partner aus der Industrie sowie internationale Partner beispielsweise aus der Wissenschaft für eine Zusammenarbeit bewegen.

Der 50-Punkte-Plan der Nasa: Eine kurze Übersicht

Die bisherige Planung der Nasa umfasst 50 Punkte, die in vier übergreifende Kategorien aufgeteilt sind. Da ist zunächst die Kategorie Transport und Besiedlung (Transportation and Habitation Objectives), die Punkte wie "Entwicklung eines Transportsystems, das die Besatzung routinemäßig von der Erde-Mond-Umgebung zur Marsumlaufbahn und zur Marsoberfläche befördern kann" oder die "Entwicklung von Systemen für die Besatzung, um auf der Marsoberfläche zu leben, zu arbeiten und zu forschen, um wichtige Fragen in Bezug auf Wissenschaft und Ressourcen zu beantworten" umfasst.

Die zweite Kategorie umfasst Punkte zu den Zielen für die Mond- und Marsinfrastruktur (Lunar and Martian Infrastructure Objectives). Dazu gehört unter anderem die Schaffung einer globalen Infrastruktur für die Nutzung des Mondes, in der die US-Industrie und internationale Partner eine kontinuierliche Präsenz von Robotern und Menschen auf der Mondoberfläche aufrechterhalten können. Die Nasa möchte eine robuste Mondwirtschaft generieren, um Mars-Tests und wissenschaftliche Ziele erreichen zu können. Zudem gehört noch die Schaffung einer wesentlichen Infrastruktur zur Unterstützung der ersten bemannten Mars-Demonstration zu der zweiten Kategorie des Papers.

Bei den operativen Zielen (Operations Objectives) geht es um die Durchführung von bemannten Missionen auf der Oberfläche und in der Umgebung des Mondes, gefolgt von Missionen zum Mars. Schrittweise sollen der Aufbau von Technologien und die Erprobung von Abläufen, die das Leben und Arbeiten auf einer anderen Planetenoberfläche als der Erde ermöglichen, vorangetrieben werden. Die sichere Rückkehr zur Erde nach dem Abschluss der Missionen darf dabei nicht außeracht gelassen werden.

Die letzte Kategorie des Papers umfasst die wissenschaftlichen Ziele (Science Objectives). Diese Kategorie ist in verschiedene Unterkategorien wie die Explorationswissenschaft, Mond- und Planetenforschung, Heliophysik (wie das Weltraumwetters die Missionen beeinflusst), biologisch-physikalische Wissenschaft und Astrophysik unterteilt. Letztere umfasst beispielsweise die Errichtung eines Radioteleskops auf der Rückseite des Mondes. Bei der biologisch-physikalischen Unterkategorie geht es beispielsweise um den Einfluss des Weltalls auf den menschlichen Körper.


(pk)

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