Gruselige Weltraumbilder Passend zu Halloween: Ein riesiger dunker Wolf im Weltall
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31. Oktober 2024, 16:04 Uhr
Sie haben schon Tradition, die schaurig-schönen Weltraumbilder von Nasa, Esa oder Europäischer Südsternwarte (Eso), denen man mit ein klein wenig Phantasie einen Halloween-Bezug nicht absprechen kann. Diesmal liefert die Eso einen großen dunklen Wolf im Sternbild Skorpion.
Man könnte denken, es ist einfach schwarze, leere Dunkelheit, die man da sieht, aber leer ist sie keineswegs. Das Dunkel, dessen Form da an einen Wolf erinnert, ist ein Nebel, bestehend aus kalten Wolken kosmischen Staubs, die so dicht sind, dass sie das Licht von Sternen und anderen Objekten dahinter verdecken.
Dieser Nebel gibt also im Gegensatz zu anderen Nebeln kein sichtbares Licht ab. Die Staubkörner in ihm absorbieren dieses Licht sogar und lassen nur Strahlung mit längeren Wellenlängen, wie Infrarotlicht, durch. Laut Eso-Halloween-Mitteilung könnte der vom VLT Survey Telescope (VST) im Bild festgehaltene Nebel-Wolf übrigens sogar ein Werwolf sein, der mit seinen Händen nach ahnungslosen Passanten greift. Manche sehen vielleicht auch eher ein Pferd, aber das würde dann nicht so gut zu Halloween passen. Entscheiden Sie selbst, was besser passt.
Die Eso hat außer dem Bild auch ein kurzes Halloween-Video zu diesem auf Englisch "Dark Wolf Nebula" genannten Nebel gemacht und bei Youtube veröffentlicht.
Der "Dunkler-Wolf-Nebel" befindet sich am Himmel im Sternbild Skorpion, nahe dem Zentrum der Milchstraße, und ist etwa 5.300 Lichtjahre von der Erde entfernt. Astronominnen und Astronomen untersuchen solche Wolken aus gefrorenem Staub, weil sie oft neue, im Entstehen begriffene Sterne enthalten. Die farbenfrohen Wolken um den "Wolf" herum bestehen hauptsächlich aus Wasserstoffgas und leuchten in Rottönen, angeregt durch die intensive UV-Strahlung der neugeborenen Sterne darin.
Einige dunkle Nebel, wie der Kohlensacknebel, sind sogar mit bloßem Auge zu sehen – der dunkle Wolf aber leider nicht. Zusammengesetzt wurde das Bild, das im Original nicht weniger als 283 Millionen Pixel hat, aber "nur" einen Ausschnitt des Himmels in Größe von etwa vier Vollmonden abbildet, aus mehreren Aufnahmen des VST, eines Teleskops mit einer speziell entwickelten Kamera am Paranal-Observatorium der Eso in der chilenischen Atacama-Wüste. Es reiht sich damit ein in die Weltraum-Halloween-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre.
Schaurig-schöne Weltraum-Bilder haben Tradition
"Wir werden beobachtet", hieß es vor zwei Jahren kurz vor Halloween. Ein böses, orangefarbenes Auge blitze hinter einer Rauchwolke hervor und starre uns an, berichtete damals die europäische Raumfahrtbehörde Esa. Die Nasa vermutete hingegen einen "hypnotisierender Strudel" oder einen "Blick in den Kessel einer Hexe". Und ganz ohne Grusel-Konnotation ließ sich festhalten: Das Bild zeigt den roten Riesenstern CW Leonis, der sich in einer Entfernung von 400 Lichtjahren von der Erde im Sternbild Löwe befindet.
Ein weiteres Jahr zuvor blickten wir in einen "Großen Kürbis" mit weit aufgerissenem Mund und großen Augen, die eigentlich nur neu entstehende Sterne sind. Aufgenommen wurde die mehr oder weniger gruselige Erscheinung vom Hubble-Teleskop im Sternbild Großer Hund (Canis Major).
Im selben Jahr hatte auch die Esa Lust auf Halloween und veröffentlichte das Foto eines unheimlichen, totenkopfförmigen Nebels aus dem Sternbild Walfisch (Cetus). Der planetarische Nebel NGC 246 besteht aus einer Hülle von Plasma und Gas, dessen Ausgangsstoffe von einem alten sterbenden Stern abgestoßen wurden. Für dieses Bild wurde das Very Large Telescope (VLT) von der Europäischen Südsternwarte verwendet, das damals in eine Entfernung von 1.600 Lichtjahren blickte.
Ob gruselig oder nicht, wir wünschen Ihnen "Happy Halloween" beziehungsweise ganz einfach einen schönen Reformationstag.
(rr)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 22. Oktober 2024 | 16:54 Uhr