Bäume im Klimawandel Kennen Sie die schöne Else?
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08. November 2022, 13:18 Uhr
Kennen Sie die Elsbeere? Der Baum ist extrem selten, sein edles Holz im Instrumentenbau beliebt und seine Früchte sind nicht nur nützlich, sondern auch gut für Marmelade & Co. Nur, dass man ihn kaum findet.
25 Meter hoch und 300 Jahre alt: Das sind stramme Maße, die so ein Elsbeerbaum erreichen kann. Doch die schöne Else, wie der Baum auch heißt, ist selten und infolgedessen auch eher unbekannt. Dabei leistet der Baum eine Menge und ist ein guter Kandidat für die Bäume im Klimawandel.
Das Holz des Elsbeerbaums ist hart und schwer. Früher wurden Lineale daraus gemacht und Rechenschieber, vor allem edles Furnier für die Möbelindustrie (Handelsname "Schweizer oder Französischer Birnbaum"), auch im Instrumentenbau war es begehrt. Allerdings findet man den Baum heute nur noch extrem selten. Etwa im Isserstedter Holz, einem Naturschutzgebiet nordwestlich von Jena, ist er zu finden. Und wird dort gehegt und gepflegt. Das ist gut so, denn die "schöne Else", auch als Schweizer Birnbaum, Ruhrbeere, Ruhrbirne, Atlasbaum bekannt, ist abgesehen von ihrem kostbaren Holz ein Goldstück, wenn man nämlich auf ihren ökologischen Nutzen schaut.
Zum einen wurzelt sie tief und lockert den Boden, das hilft auch Nachbarbäumen. Ihre Blüten sind eine wahre Bienenweide – für Honigbienen – und locken außerdem auch viele andere Insekten an, zum Beispiel die Raupen dieser Schmetterlingsarten: Pfeileule, Trapezeule, Rotbuchen-Gürtelspanner und Gelber Weißdornspanner. Im Herbst nähren die Elsbeeren etliche Vögel, die nicht gen Süden ziehen. Das Laub der Bäume verrottet schnell und sorgt für guten Waldboden. Die Elsbeere gedeiht am besten auf mäßig fruchtbaren, humosen und durchlässigen Böden mit voller Sonne oder Halbschatten.
sf/lfw