Präsentation an der Universität Jena. von Tutorials, die in der neuen E-Learning-Plattform KIDS4ALLL gezeigt werden.
Präsentation an der Universität Jena. von Tutorials, die in der neuen E-Learning-Plattform KIDS4ALLL gezeigt werden. Bildrechte: Anne Günther/Uni Jena

WISSEN-NEWS Neue Jenaer E-Learning-Plattform soll Kindern die Vorteile gemeinsamen Arbeitens zeigen

13. September 2024, 15:09 Uhr

An der Universität Jena die multilinguale E-Learning-Plattform freigeschaltet worden. Damit sollen Kinder und Jugendliche erfahren, wie bereichernd und konstruktiv es sein kann, Herausforderungen gemeinsam zu meistern.

Gemeinsames Zusammenleben funktioniert nur dann gut, wenn jede und jeder Einzelne mit anderen Menschen kooperieren und dabei erfahren kann, wie hilfreich andere Perspektiven sein können. Andernfalls bröckelt der Zusammenhalt, wie sich derzeit in der zunehmenden Spaltung der Gesellschaft hierzulande und in vielen anderen Staaten beobachten lässt. Deshalb ist es wichtig, dass bereits Kinder und Jugendliche erfahren, wie bereichernd und konstruktiv es sein kann, Herausforderungen gemeinsam zu meistern sowie von- und miteinander zu lernen. Um sie dabei zu unterstützen, haben Expertinnen und Experten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen aus elf Ländern im Rahmen des Forschungsprojekts KIDS4ALLL (Key Inclusive Development Strategies for Lifelong Learning) eine große Palette an Lerninhalten erarbeitet, bei denen die Zusammenarbeit in Zweierteams im Mittelpunkt steht. 

Buddy-System zentral

"Im Zentrum unseres Projekts steht das sogenannte Buddy-System – eine Methode, in der zwei Kinder oder Jugendliche zusammenarbeiten, die nicht zwingend beste Freunde sind, sondern sich erst über die Bewältigung der Arbeit begegnen und miteinander und voneinander lernen", erklärt Luisa Conti vom Fachbereich Interkulturelle Wirtschaftskommunikation der UniJena. Sie hat gemeinsam mit ihrer Kollegin Klara Räthel die Entstehung des Herzstücks von KIDS4ALLL – die neue E-Learning-Plattform – geleitet und koordiniert. "Schulen und andere Bildungseinrichtungen weltweit wenden das Konzept an, um Kooperationsvermögen zu stärken", sagt Conti. Häufig werde es eingesetzt, um Kinder und Jugendliche, die beispielsweise neu in eine Schulklasse kommen oder die Sprache noch nicht richtig beherrschen, besser zu integrieren. Allerdings gehe es hier explizit nicht um eine Patenschaft – vielmehr sollten beide Mitglieder ihre Stärken in das Team einbringen und sich auf Augenhöhe begegnen.

Im Rahmen des Projekts erforschten die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zunächst in zahlreichen europäischen und nichteuropäischen Ländern, wie das Buddy-System funktioniert und in welchen Konzepten es Bildungs- und Betreuungseinrichtungen bereits umsetzen. Dafür arbeiteten sie eng mit Partnern aus der Praxis zusammen, etwa mit der Kindersprachbrücke Jena. Mit den gewonnenen Erkenntnissen erarbeiteten alle Mitwirkenden von KIDS4ALLL Lerninhalte für Buddy-Teams. Durch diese Aufgaben, die nun auf der neuen Plattform in 14 Sprachen zu finden sind, sollen die Kinder und Jugendlichen zum einen bestimmte Schlüsselkompetenzen erwerben, etwa in den Bereichen Digitalisierung, Gesellschaft, Naturwissenschaften oder Wirtschaft. "Zum anderen sollen sie aber vor allem kooperativ an die jeweiligen Herausforderungen herangehen und lernen, wie man effektiv und für alle Seiten bereichernd zusammenarbeitet", sagt Luisa Conti.

Links/Studien

Die Plattform ist unter diesem Link erreichbar.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 19. Juni 2024 | 19:00 Uhr

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