Ein blaues Fass liegt an einem Teich.
Viele Vorteile für Jacken, Pfannen, Kosmetik, Behälter, aber kann unsere Gesundheit schädigen: PFAS Kunststoffe Bildrechte: IMAGO / ZUMA Press

Plastikmüll "Ewigkeitschemikalien" PFAS sollen in der EU verboten werden

10. Februar 2023, 10:00 Uhr

Die Herstellung und der Einsatz der auch als "Ewigkeitschemikalien" bezeichneten PFAS soll in der Europäischen Union verboten werden. Dazu wurde ein Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur ECHA von fünf EU-Staaten bei Europäischen Kommission eingebracht. Wird dieser angenommen, müssten alle per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen mit Übergangsfristen zwischen 18 Monaten und 12 Jahren vom Markt verschwinden. Bisher sind nur einzelne PFAS wie Perfluroktansäure (PFOA) in der EU verboten.

Zu der Stoffgruppe gehören mehrere tausend Substanzen, die wasser-, schmutz- sowie fettabweisend sind. Wegen dieser Eigenschaften werden die PFAS in vielen Alltagsprodukten wie wasserdichter Kleidung, beschichteten Pfannen oder Kosmetik verwendet. Seit langem gibt es allerdings Bedenken aufgrund möglicher negativer Folgen für Mensch und Umwelt. So werden die PFAS in natürlicher Umgebung kaum abgebaut und sammeln sich daher in Gewässern und Böden an. Für einige der Stoffe konnte eine gesundheitsschädliche Wirkung zudem bereits nachgewiesen werden.

"Wenn man es in einem Satz zusammenfassen würde: Alle für Umwelt und Menschen schlechten Eigenschaften versammelt in einer Stoffgruppe – die Beschränkungen für PFAS sind dringend geboten", resümiert Prof. Thorsten Reemtsma vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Der Experte betont, dass das Verbot der Stoffgruppe aus mehreren Gründen folgerichtig sei. Dazu gehöre, dass sie extrem langlebig in der Umwelt seien. Außerdem seien sie bioakkumulierend, sie reicherten sich also in Nahrungsketten an. Und schließlich wirkten sie toxisch auf viele Lebensprozesse, etwa im Immun- und endokrinen System des menschlichen Körpers.

Link zur Studie: ANNEX XV RESTRICTION REPORT