Stimmt teilweise: Rasse bestimmt Hundeverhalten

Geprüft von der MDR WISSEN-Redaktion am 29.04.2022

Faktencheck - Hunderassen
Bildrechte: IMAGO/ Colourbox/ MDR

Pro Jahr ereignen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland etwa 35.000 Bissverletzungen durch Hunde. Bis heute werden den meisten Hunderassen charakteristische Verhaltenseigenschaften zugeschrieben. Laut diesen gängigen Stereotypen sind einige Rassen aggressiver, gehorsamer oder anhänglicher als andere. Eine Vielzahl von rassespezifischen Rechtsvorschriften für die Hundehaltung sind weltweit die Folge. Profunde genetische Beweise für den Zusammenhang zwischen Rasse und Verhalten gibt es aber nicht. Die Rasse erklärt etwa nur neun Prozent der Unterschiede im Verhalten einzelner Hunde. Zwar sind die meisten Verhaltensweisen erblich, aber sie sind auch durch mehrere Gene sowie durch die Umwelt beeinflusst. Ist ein Hund aggressiv, liegt das in erster Linie an seiner Erziehung. Sogenannte Listenhunde reagieren nicht aggressiver als andere und auch Bissattacken kommen bei ihnen statistisch nicht öfter vor. Das Grundproblem ist folgendes: Wird ein Listenhund falsch gehalten, kann er bei Bissattacken größeren Schaden anrichten als etwa ein Dackel oder Labrador. Die Hunde sind nicht auf Grund ihrer Gene gefährlich, sondern wegen ihrer Kraft und den Folgen, die eine falsche Haltung hervorrufen kann.

Quelle: Kathrin Roiner, FU Berlin; Tierschutzliga Stiftung

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