Selfie vom Mars-Rover Perseverance
Selfie vom NASA-Rover Perseverance auf der Marsoberfläche. Bildrechte: NASA, JPL-Caltech

Raumfahrt Rover Perseverance: So sollen die Mars-Proben zurück zur Erde kommen

07. September 2021, 14:49 Uhr

Der NASA-Rover Perseverance soll Gesteinsproben vom Mars einsammeln und dies innerhalb der nächsten zwei Wochen. Anschließend wird er diese lagern und soll sie zur Erde schicken. Doch das wird dauern. Denn die Technologie, um Gesteinsproben in die Umlaufbahn des Mars zu bringen und dann zur Erde zurückzuschicken, wird noch erforscht. Frühestens 2026 wird ein Rückholmodul zum roten Planeten geschickt.

Ein Grund, Rover auf den Mars zu schicken, ist das Untersuchen von Gesteins- und Staubproben. Das Einsammeln der Gesteine ist dabei das geringste Problem. Dabei helfen Kameras aus von Jenoptik aus Thüringen. Die Herausforderung fängt bei der Untersuchung der Proben an. Die dafür benötigten Maschinen sind viel zu groß, um sie mit der heutigen Technologie auf der Marsoberfläche landen zu lassen. Deshalb hat die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA eine Rückholaktion geplant. Der Mars-Rover Perseverance, der sich seitdem 18. Februar 2021 auf der Marsoberfläche befindet, soll Gesteinsproben einsammeln.

Diese Proben soll er dann in einem speziell dafür vorgesehenen Behälter lagern. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll Perseverance die ersten Marsgesteine einsammeln. Die Mission soll elf Tage andauern. Danach heißt es warten. Dass die Gesteine wirklich ihren Weg zur Erde antreten, ist bisher nur Theorie, denn dafür gibt es noch keine Technik.

Gesteinsproben bleiben noch eine Weile auf dem Mars

Die NASA arbeitet an neuen Gerätschaften, die die Gesteinsproben in den Orbit transportieren können. Dort sollen die Behälter von einer Raumsonde eingesammelt werden, damit diese sich auf den Weg zur Erde machen kann. Die Rückholaktion soll frühestens 2026 mit der "Mars Sample Return Mission" beginnen.

Dann soll der Mars Sample Return Lander zum Mars aufbrechen und auf dessen Oberfläche landen. Ähnlich wie bei der chinesischen Chang’e 5 Mission auf dem Mond wird die Probe auf dieses neue Landemodul aufgeladen und von dort mit einer Rakete (NASA Mars Ascent Vehicle) in die Luft geschossen. Das ist komplizierter als auf dem Mond. Denn auf dem Mars herrscht eine deutlich höhere Schwerkraft (etwa ein Drittel der Erdschwerkraft), und die muss überwunden werden.

Künstlerische Darstellung einer Idee, wie eine kleine Rakete mit Gesteins- und Bodenproben von der Marsoberfläche starten könnte. Damit wäre ein zentraler Schritt der Probenrückführung zur Erde geschafft.
Künstlerische Darstellung einer Idee, wie eine kleine Rakete mit Gesteins- und Bodenproben von der Marsoberfläche starten könnte. Damit wäre ein zentraler Schritt der Probenrückführung zur Erde geschafft. Bildrechte: NASA/JPL-Caltech

Das "Patronengehäuse" muss darüber hinaus stabil sein und auch der Hitze der Atmosphäre standhalten. Durch diese muss sie nämlich dringen, damit sie vom Orbiter eingefangen werden kann, der von der ESA konstruiert wird. Anschließend bricht der Mars-Orbiter zur Erde auf.

Sicherheit geht vor

Dort angekommen wird er den Biocontainer mit der Probe in der Nähe der Erde abwerfen. Mit einem Fallschirm soll die Probe sicher zu Boden gleiten. Ähnliches geschah bereits bei der Asteroidenprobe von Ryugu, die von der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA im Dezember 2020 eingesammelt wurde. 

Da man nicht weiß, welche Mikroben oder möglicherweise Krankheitserreger sich in der Probe befinden könnten, wird die Probe zu einem sicheren und abgelegenen Labor gebracht. Dort können Wissenschaftler das Mars-Gestein dann genauer unter die Lupe nehmen. Bis dahin werden aber noch einige Jahre vergehen. 

PK

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