Minikocher Apeli auf einer Handfläche
Der speziall für Afrika entwickelte Minikocher "Apeli" des DBFZ Leipzig. Bildrechte: Dr. Dennis Krüger

Thermische Nutzung von Holz Hocheffizienter Minikocher für Afrika made in Leipzig

30. Mai 2023, 09:37 Uhr

Wissenschaftler des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) in Leipzig haben einen besonders kleinen, sauberen, effizienten und günstigen Minikocher entwickelt, der an die speziellen Verhältnisse im westafrikanischen Togo angepasst ist. Die Neuentwicklung benötigt nicht nur deutlich weniger Brennstoff als traditionelle Kocher, sondern erzeugt auch viel weniger Emissionen.

Der neue Minikocher "Apeli" arbeitet in einem mehrstufigen Verbrennungsprozess, der die komplette thermische Nutzung der Brennstoffe (Holzpellets, Bambus, Palmkernschale) ermöglicht. Brennkammerbasis ist eine handelsübliche Konservendose, die Hülle besteht aus gegossener Keramik. Dazu gehört ein äußeres Gestell als Topfhalter. Der geschätzte Verkaufspreis von "Apeli" in Togo wird bei einer Massenproduktion etwa 10 US-Dollar betragen. Er ist damit für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich.

Bei monatelangen Tests in Togo zeigte sich, dass der Minikocher aus Leipzig geringere Kochzeiten aufwies, deutlich weniger Brennstoff benötigte und praktisch rauch- und geruchlos arbeitete. Bei Nutzung von Holzpellets benötigte "Apeli" fünfmal weniger Holz als ein Kochfeuer und zwanzigmal weniger Holz als ein Holzkohlekocher. In Togo wird bislang 80 Prozent des Energiebedarfs durch Holz aus dem Wald gedeckt, was wesentlich zur rasanten Entwaldung beiträgt.

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