Eine Rauchschwade aus Afrika mit einer hohen Konzentration an Rußpartikeln erreicht die Küste Brasiliens
Eine Rauchschwade aus Afrika mit einer hohen Konzentration an Rußpartikeln erreicht die Küste Brasiliens. Bildrechte: Meinrad O. Andreae/MPI für Chemie

Buschfeuer und brennende Savannen Großer Teil des Rauchs über dem Amazonas stammt aus Afrika

12. Mai 2023, 09:46 Uhr

Bis zu zwei Drittel des Rußes über dem zentralen Amazonas-Regenwald haben ihren Ursprung in Afrika. Dies hat eine Studie unter Leitung des Mainzer Max-Planck-Instituts für Chemie (MPIC) und der Universität von Sao Paulo (USP) ergeben, bei der Rußpartikel anhand ihrer Eigenschaften untersucht und ihren Quellen zugeordnet wurden.

Dabei zeigte sich, dass Buschfeuer und brennende Savannen im nördlichen und südlichen Afrika das ganze Jahr über erheblich zur Luftverschmutzung in Zentralamazonien beitragen. "Rauch aus Afrika ist fast das ganze Jahr in großen Anteilen über dem Regenwald zu finden - das haben wir nicht erwartet", erläutert die Studienautorin Bruna Holanda. "Wir hatten den Anteil aus Afrika auf fünf, vielleicht 15 Prozent geschätzt. Tatsächlich aber betrug er zeitweilig 60 Prozent." Laut Holanda beweist dieser Wert, wie effizient der atmosphärische Transport der Ruß- und Aerosolpartikel mit Luftmassen von Afrika nach Südamerika ist.

Ruß- und andere Aerosolpartikel absorbieren und streuen Sonnenlicht, sie beeinflussen somit die Strahlungs- oder Energiebilanz der Erde und unser Klima. Besonders Rußpartikel sind sehr strahlungsaktiv, da sie deutlich mehr Sonnenstrahlung absorbieren als reflektieren, und somit eher Wärme im Erdsystem halten. "Unsere Ergebnisse können helfen, Klima- und Erdsystemmodelle zu verbessern, die die afrikanische Rauchkomponente bisher nur unzureichend widerspiegeln", resümiert Christopher Pöhlker vom Max-Planck-Institut für Chemie.