Das MDR-Klima-Update | Freitag, 27. August 2021 Was die Parteien für den Klimaschutz planen
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27. August 2021, 11:21 Uhr
Das MDR Klima-Update: Die Bundestagswahl ist noch einen Monat hin, der Klimawandel dürfte das bestimmende Thema werden. Denn er ist offenbar auch für das Juli-Hochwasser im Westen verantwortlich, wie eine Studie zeigt.
Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,
vor einer Woche hat meine Kollegin Julia Heundorf an dieser Stelle erklärt, wie der Klimawandel uns krank macht. Dazu gehört etwa die Luftverschmutzung, die zu vorzeitiger Sterblichkeit führt. Aufgrund von Hitze rechnet die Weltgesundheitsorganisation WHO ab 2030 mit zusätzlich 250.000 Toten pro Jahr. Und schließlich kann auch die zunehmende UV-Strahlung zu häufigerem Auftreten des gefürchteten "Schwarzen Hautkrebs" führen.
Zeit zu handeln also. Aus diesem Grund dürfte die anstehende Bundestagswahl auch eine der spannendsten und wichtigsten bisher werden. In knapp einem Monat, am 26. September, werden neben dem neuen Bundestag auch die Landtage von Mecklenburg-Vorpommern und Berlin gewählt. Wir haben die Wahlprogramme der Bundesparteien hinsichtlich des Klimaschutzes verglichen.
Das steht in den Wahlprogrammen der Parteien zum Klimaschutz
Der MDR hat die Wahlprogramme der Parteien, die aktuell im Bundestag vertreten sind, in einer Übersicht zusammengefasst. Speziell zum Thema Klimaschutz vertreten sie folgende Positionen:
- 1) CDU/CSU: Die Union will Deutschland bis 2045 zu einem "klimaneutralem Industrieland" machen. Dazu bekennt sie sich sich zum Pariser Klimaschutzabkommen und zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels. Bis 2030 sollen die Treibhausemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65 Prozent gesenkt worden sein.
- 2) SPD: Die Sozialdemokraten wollen Klimaneutralität in Deutschland bis spätestens 2045. Der Strom soll bis 2040 komplett regenerativ erzeugt werden. Alle öffentlichen Gebäude und gewerblichen Neubauten sollen Solarstrom erzeugen – Ziel ist eine Solaranlage auf jedem Supermarkt, jeder Schule und jedem Rathaus.
- 3) AfD: Die Alternative für Deutschland lehnt die Senkung der CO2-Emissionen in Deutschland auf null ab und bezweifelt, dass die aktuelle globale Erwärmung nur negative Folgen haben werde. Die Partei will das Pariser Klimaschutzabkommen aufkündigen und lehnt den europäischen "Green Deal" zur CO2-Reduktion ab. Zudem will sie neue Kernkraftwerke bauen lassen.
- 4) FDP: Die Freien Demokraten wollen nach eigenen Angaben Klimaschutz und Ökonomie besser verbinden. So soll die Energiewende hauptsächlich über den Wettbewerb am Markt und Innovationen gelingen. Statt einem Verbot von herkömmlichen Verbrennungsmotoren, will die FDP auf klimafreundliche synthetische Kraftstoffe umstellen.
- 5) Die Linke: Die Linkspartei fordert einen Kohleausstieg bis spätestens 2030, daran anschließend soll der Ausstieg aus der Verbrennung von Erdgas folgen. Bis 2025 will die Partei eine Million Arbeitsplätze schaffen, die helfen sollen, Wirtschaft und Infrastruktur bis 2035 komplett klimaneutral zu machen. Den Emissionshandel lehnt sie ab.
- 6) Bündnis 90/Die Grünen: Der Klimaschutz zieht sich bei den Grünen durch das gesamte Programm. Die Partei strebt Klimaneutralität und einen klimagerechten Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft an: In 20 Jahren soll Deutschland klimaneutral sein. Zudem plant die Partei eine "CO2-Bremse" für alle Gesetze – Gesetzesvorhaben sollen also auf ihre Auswirkung auf den CO2-Ausstoß hin geprüft werden.
Die Wahlprogramme der Parteien im Hinblick auf den Klimaschutz hat auch die Helmholtz-Klima-Initiative untersucht. Daran beteiligt ist unter anderem das Leipziger Umweltforschungszentrum (UFZ). Beim Klimawahlcheck können die Wählenden die eigenen Klimaschutz-Positionen mit denen der Parteien vergleichen.
Studie: Klimawandel mitverantwortlich für Hochwasser in Westdeutschland
Wie groß die Herausforderung durch den Klimawandel ist, hat das Hochwasser im Westen Deutschlands eindrucksvoll gezeigt. Rund 220 Tote, dazu unzählige zerstörte Häuser und Existenzen hat der Starkregen an den Flüssen Ahr und Erft verursacht. Eine Studie der World Weather Attribution in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) hat nun gezeigt, dass die extremen Regenfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Folge des Klimawandel sind.
Ein wichtiger Bestandteil der Energiewende ist die Windkraft – gerade in Deutschland, das nicht so stark mit nutzbarer Sonnenenergie gesegnet ist. Hörer von MDR AKTUELL hatten allerdings gelesen, dass große Windkraftanlagen einen merklichen Einfluss auf die Windgeschwindigkeit hätten. Können sich dadurch auch ganze Luftströmungen verschieben?
Die Recherchen des MDR dazu ergaben, dass auch große Windparks keine Einflüsse auf das großräumige Wettergeschehen haben. Sie wirken sich allenfalls auf die untere Grenzschicht der Atmosphäre aus. Die möglichen Auswirkungen der Windparks auf das Klima sind aber weiter Gegenstand aktuell laufender und geplanter Forschungsprojekte.
Haben Windkraftanlagen Auswirkungen auf Luftströmungen?
Ein wichtiger Bestandteil der Energiewende ist die Windkraft - gerade in Deutschland, das etwa nicht so stark mit Sonnenenergie gesegnet ist. Ein MDR-Aktuell-Hörer hatte allerdings gelesen, dass große Windkraftanlagen einen merklichen Einfluss auf die Windgeschwindigkeit hätten. Können sich dadurch auch ganze Luftströmungen verschieben?
Die Recherchen des MDR dazu ergaben, dass auch große Windparks keine Einflüsse auf das großräumige Wettergeschehen - sie wirken sich allenfalls auf die untere Grenzschicht der Atmosphäre aus. Die möglichen Auswirkungen der Windparks auf das Klima sind aber weiter Gegenstand aktuell laufender und geplanter Forschungsprojekte.
Zum Schluss
Eine schöne Geschichte aus Leipzig zeigt, dass man nie zu alt ist, um etwas für den Klimaschutz zu tun. Denn der 92-jährige (!) Horst Bendix hat das Windrad der Zukunft entwickelt – effizienter und leistungsstärker als aktuelle Anlagen.
Nächste Woche haben dann Julia Heundorf und Gero Hirschelmann eine neue Ausgabe des MDR-Klima-Updates für Sie.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Christian Dittmar
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Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 27. August 2021 | 19:00 Uhr
ule am 29.08.2021
@eee ___ "Und was ist mit den anderen Zweigen der Industrie . . . "
Die anderen Zweige der Industrie, werden Deutschland verlassen.
Wer braucht denn noch Stahlwerke und Gießereien.
Die Produktionskosten werden so hoch ansteigen, dass sich die Produktion nicht mehr rechnet. So bekommen wir wenigsten die von den GRÜNEN angestrebte saubere Luft.
Und das Geld verdienen wir dann mit dem Handel von Zertifikaten oder mit Sozialarbeit.
Das wird ein schönes Leben, wo alle Menschen glücklich sind.
ule am 29.08.2021
@goffman ___ "und wenn wir es schaffen die Herstellung der Batterien zu verbessern, . . . "
Da haben sie die Schwachstelle der Energiewende angesprochen.
Elektrische Energie lässt sich nur mit erhblichen Verlusten speichern.
Wenn es so einfach wäre, elektrische Energie in großen Mengen zu speichern, dann hätte die Natur schon längst einen Weg dafür vorgegeben.
Bereits in den 1920iger und 1930ier Jahren glaubte man an die Energie-wende durch die Anwendung der Elektrizität.
Nicht umsonst hat man beim Automobile zuerst den Motor erfunden und hinterher ein Auto daraus gemacht.
Genauso hätte man es auch mit dem E-Mobile machen sollen - erst der Akku und dann die Karosse mit Rädern drumherum.
ule am 29.08.2021
@goffman
Man muß bei der CO2-Steuer resümieren, dass ein neues, handelbares Produkt entstanden ist. Luft(Co2) ist in unbegrenzter Menge vorhanden und lässt sich somit ohne Vorleistungen erbringen zu müssen, bestens als Kapitalanlage, Kapitalsicherung und für den Kapitalzuwachs nutzen. Schon finden wir entsprechendes Management und Zertifikate an den Börsen dieser Welt. Jedes Energieträchtige Unternehmen dieser Welt ist somit von zentraler Stelle aus abhängig und steuerbar.
Soetwas kannten wir früher nur aus den sozialistischen Ländern.
Und wer denkt sich soetwas aus ?