Organische Moleküle auf Kometen entdeckt Brachte Komet 21P/Giacobini-Zinner das Leben auf die Erde?
Hauptinhalt
11. April 2024, 13:31 Uhr
Haben die kleinen Draconiden die Bausteine für das Leben auf die Erde gebracht? Japanische Astronomen haben den Mutterkometen der Meteoroiden genauer untersucht und Hinweise auf komplexe organische Moleküle gefunden.
Egal ob Pflanzen, Tiere oder Pilze: Alle bekannten biologischen Lebensformen auf der Erde sind aus Proteinen aufgebaut, also aus Eiweißen. Diese Eiweiße wiederum bestehen aus Aminosäuren. Und die Aminosäuren wiederum sind aus komplexen organischen Molekülen aufgebaut, also beispielsweise aus Stoffen, die zu den aromatischen oder den aliphatischen Kohlenwasserstoffen gezählt werden. Und genau diese Stoffe könnten auf dem Kometen 21P/Giacobini-Zinner vorhanden sein, darauf deuten neue Beobachtungen von japanischen Astronomen hin.
21P/Giacobini-Zinner (21P/G-Z) zählt zu den kurzperiodischen Kometen, da er nur etwa 6,6 Jahre benötigt, um die Sonne einmal zu umrunden. Er gehört zur Jupiterfamilie. Und dort, im Ringsystem um den größten Planeten unseres Sonnensystems, könnte er auch entstanden sein, vermuten die Wissenschaftler in der jetzt im Fachjournal Icarus veröffentlichten Studie.
Der Komet könnte angereichert sein mit Lebensbausteinen
Das Team um Takafumi Ootsubo hat 21P/G-Z einer detaillierten spektroskopischen Untersuchung im mittleren infraroten Bereich unterzogen. Grundlage dafür war das COMICS-Instrument (Cooled Mid-Infrared Camera and Spectrometer) am Subaru-Teleskop auf dem Mauna-Kea-Observatorium auf Hawaii.
Im Staub des Kometen fanden sie neben den erwarteten Hinweisen auf kristalline Silikate auch unidentifizierte Emissionsmerkmale im infraroten Bereich. Den Forschern zu Folge deuten sie auf komplexe organische Moleküle hin, mit denen 21P/G-Z angereichert sei. Er könnte also Bausteine für biologisches Leben mit sich herumtragen.
Schon ESA-Mission fand erste Hinweise auf Asteroiden als Lieferanten organischer Moleküle
Forscher vermuten bereits seit längerer Zeit, dass Wasser und organische Moleküle durch Asteroiden auf die Erde gekommen sei könnten, als diese sich nach ihrer heißen Entstehungsphase abgekühlt hat. So fand die ESA-Sonde Rosetta etwa Spuren der Aminosäue Glycin auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko.
Dieses Thema im Programm: MDR SPUTNIK | 21. November 2017 | 15:00 Uhr