Medizinisches Personal untersucht mit einer Mammografie die Brust einer Frau auf Brustkrebs.
Eine erfolgreiche Krebs-OP hängt wesentlich auch von der exakten Erkennung von gesundem und krankem Gewebe ab. Bildrechte: picture alliance/dpa/Michael Hanschke

Ultrakurze Laserblitze Krebsoperationen schneller mit Laser-Analyse

20. Juni 2023, 10:22 Uhr

Krebs-Operationen könnten mit Hilfe einer Gewebe-Laseranalyse verkürzt und sicherer durchgeführt werden. Dahinter steckt eine Entwicklung der Universität Kassel.

Während der Operation werden ultrakurze Laserblitze von billiardstel Sekunden Dauer auf Gewebe geschickt, mit denen davon etwas minimalst abgetragen wird. Das Licht, das dabei entsteht, zeigt die chemische Zusammensetzung des Gewebes. Mediziner können daraus ablesen, ob es sich um gesundes oder krebskrankes Gewebe handelt. Bislang muss man bei Krebsoperationen, um zu entscheiden, ob das bösartige Gewebe komplett entfernt wurde, eine Schnellschnittuntersuchung machen. Dafür muss das entnommene Gewebe während der Operation untersucht werden, indem es außerhalb des OPs schockgefroren, geschnitten und eingefärbt wird. Und das dauert weit länger als der kurze Lasertest. Bei Leberkrebs- und Brustkrebsproben aus dem Archiv lag die korrekte Trefferquote bei der Laseranalyse zwischen 95 und fast 100 Prozent. Professor Dr. Thoms Baumert, der an der Arbeit beteiligt war, sagt: "Dieses Verfahren kann Krebs nicht heilen. Aber es kann die Behandlung schneller, sicherer und schonender machen." Er hofft, dass nach weiterer Forschung dieses Verfahren bald in den Operationssälen ankommt.