Wissen-News Auch wenn wir weltweit unterschiedliche Rhythmen mögen: unser Gehirn hat's gern einfach
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04. März 2024, 15:44 Uhr
Musik wird vom Gehirn ganz unterschiedlich verarbeitet. Eine internationale Studie hat nun aber gezeigt, dass beim Rhythmus in den meisten Kulturen einfache Formen bevorzugt werden.
Für ihre Untersuchung analysierten Forschende der US-Elite-Uni MIT und des Frankfurter Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik, wie Menschen aus 39 Gruppen in 15 Ländern auf fünf Kontinenten Musik wahrnehmen. Laut dem Studienautor Josh McDermott bildet diese Studie die erste in diesem großem Umfang. Dabei zeigte sich, dass das menschliche Gehirn kulturübergreifend Rhythmen mit einem einfachen Verhältnis bevorzugt, zum Beispiel vier Töne, die von ähnlich langen Pausen unterbrochen werden.
"Unsere Studie beweist deutlich, dass Wahrnehmung und Verarbeitung von Musik im Gehirn bis zu einem gewissen Grad universell sind", erklärt der Studienautor Nori Jacoby. Denn in jeder Gruppe habe sich eine ähnliche Bevorzugung bestimmter Muster gezeigt. Bei anderen Aspekten wurden wiederum kulturelle Unterschiede deutlich, die nun noch weiter untersucht werden sollen.
"Wenn Menschen Musik produzieren, machen sie häufig Fehler", erläutert McDermott. In der Studie konnte nun verdeutlicht werden, dass das menschliche Gehirn diese Fehler auf eine gewisse Art herausfiltern kann, allerdings auf eine Art, die sich auf schon bestehende musikalische Muster bezieht. Die Forscher sind überzeugt davon, dass diese Muster noch weitere Bedeutung für die Funktionsweise unserer Gehirne haben.
Links/Studien
Die Studie "Commonality and variation in mental representations of music revealed by a cross-cultural comparison of rhythm priors in 15 countries" ist im Fachjournal "Nature Human Behaviour" erschienen.
cdi