Wissen-News Leibniz-Institut in Jena koordiniert Forschungsnetzwerk zu Darmmikrobiom und Gewichtsverlust bei Krebs
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02. Oktober 2024, 12:07 Uhr
Krebs geht mit schwerwiegenden Syndromen einher, wie der Tumorkachexie, die die Lebensqualität erheblich schwächt. Ein internationales Netzwerk aus Wissenschaftlern soll den Einfluss des Darmmikrobioms dabei untersuchen.
Ein von der EU-gefördertes internationales Forschungsnetzwerk mit dem Namen "MiCCrobioTAckle" soll die Rolle des Darmmikrobioms bei Tumorkachexie untersuchen und Behandlungsansätze liefern. Die Tumorkachexie ist ein schwerwiegendes Syndrom bei vielen Krebspatienten, welches zum Verlust von Muskelmasse und Körpergewicht führt und dazu die Lebensqualität und -erwartung erheblich mindert. Der komplette Name des Projekts lautet: "MiCCrobioTackle: Förderung der Forschung an der Schnittstelle zwischen Darmmikrobiota und Krebs Kachexie zur Ausbildung von Europas zukünftigen Führungskräften in der Mikrobiota-Medizin". Koordiniert und geleitet wird das Unternehmen vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI) in Jena.
Experten für das menschliche Darmmikrobiom ausbilden
Wissenschaftler aus zwölf Ländern sollen die komplexe Wechselwirkung zwischen Tumorkachexie und dem Darmmikrobiom, der Gemeinschaft von Milliarden Mikroorganismen im Verdauungstrakt, untersuchen. Das Darmmikrobiom scheint bei der Folgeerscheinung von Krebs eine wichtige Rolle zu spielen, da es Entzündungen auslösen kann, die die Nährstoffaufnahme und den Energiestoffwechsel beeinträchtigen und so den Muskelaufbau fördern.
Gianni Panagiotou, der das Forschungsprojekt koordiniert und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und am Leibniz-HKI arbeitet, erklärt: "Unser Projekt vereint unterschiedliche Expertisen aus Europa, UK und den USA mit der Mission, Stoffwechselkrankheiten ausgehend von der Krebskachexie gründlich zu erforschen und zu therapieren. Am Leibniz-HKI werden wir deshalb drei Promovierende zu Expert*innen für das menschliche Darmmikrobiom ausbilden." Ein gesamtheitlicher Ansatz und der Blick über den berühmten Tellerrand sollen aus der Ausbildung folgen. In verschiedenen Arbeiten des Projekts soll KI integriert werden, um das Syndrom besser vorherzusagen und Stoffwechselmodelle zu entwickeln, die dabei helfen soll, Therapien zu gestalten.
pm/jar
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 03. September 2024 | 19:22 Uhr