Weltall-Grusel Schaurig-schöne Hubble-Halloween-Bilder
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31. Oktober 2020, 09:50 Uhr
Die Nacht der lebenden Toten steht vor der Tür: am 31. Oktober ist Halloween. Wenn nicht gerade Corona ist, dann ziehen vor allem in Amerika, aber auch immer mehr in Deutschland, verkleidete Kinder von Tür zu Tür und rufen "Süßes oder Saures?" (engl. "trick or treat"). Der Tag vor Allerheiligen ist zur Tradition geworden. Ähnlich wie die alljährlichen Halloween-Bilder der Weltraumbehörden.
Am 1. November ist Allerheiligen. Doch bei einigen dürfte der Tag davor eine größere Bekanntheit haben. Zumindest die Traditionen. Zu Halloween, dem 31. Oktober, verkleiden sich vor allem Kinder als Skelette, Hexen und andere grusligen Gestalten. Wenn nicht gerade Corona ist, ziehen sie von Tür zu Tür und fragen nach Süßigkeiten. Wer keine gibt, dem darf ein Streich gespielt werden. Und beim Gruselspaß ist auch die US-Weltraumbehörde NASA gern dabei. Wie jedes Jahr, veröffentlicht sie auch dieses Jahr ihr ganz spezielles Halloween-Weltraumfoto.
Greater Pumpkin, der grössere Kürbis
Dieses Jahr ist es der "Greater Pumpkin", der gewaltige Kürbis. Das aufgenommene Galaxienpaar umfasst 100.000 Lichtjahre. Die beiden Punkte beschreibt die NASA als "leuchtende" Augen des "Kürbis". Dabei handelt es sich um die beiden planetaren Galaxiennebel NGC 2292 und NGC 2293. In ihren Zentren befindet sich jeweils ein supermassereiches Schwarzes Loch.
Wie genau diese Weltraumkonstellation entstanden ist, erklärt die NASA mit der Hilfe von Spiegeleiern: "Wenn Sie zwei Spiegeleier miteinander mischen, erhalten Sie etwas, das Rührei ähnelt. Gleiches gilt für Galaxienkollisionen im gesamten Universum. Sie verlieren ihre abgeflachte Spiralscheibe und die Sterne werden in ein fußballförmiges Raumvolumen verwandelt, das eine elliptische Galaxie bildet."
Der grinsende Mund des imaginären Kürbisses wird durch die neu entstandenen Sterne sichtbar. Um das Bild aufzunehmen, musste das Weltraumteleskop Hubble in das Sternbild Großer Hund (Canis Major) schauen. Dessen hellste Sterne liegen etwa 120 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.
Unheimliche Totenkopfnebel
Ein weiteres gruseliges Foto stammt von der europäischen Raumfahrtbehörde ESA: ein unheimlicher, totenkopfförmiger Nebel, der im Sternbild Walfisch (Cetus) zu finden ist. Es handelt sich um NGC 246.
Ein planetarischer Nebel hat übrigens nichts mit Planeten zu tun. Es ist eine spezielle Kategorie von Nebeln, deren Form an Planeten erinnert. Tatsächlich bestehen sie aus einer Hülle von Plasma und Gas. Diese Stoffe wurden von einem alten Stern abgestoßen, der sich am Ende seiner Lebenszeit befand. Planetarisch ist diese Art von Nebeln also ganz und gar nicht – die historische Bezeichnung hat man aber beibehalten.
Um das 1.600 Lichtjahre entfernte Objekt abzulichten, hat man das "Very Large Telescope" (VLT) von der Europäischen Südsternwarte (ESO) verwendet. Obwohl man das Objekt bereits seit 1785 kennt, wurde es erst 2014 erfasst und in eine Datenbank aufgenommen.
Der Totenkopfnebel ist das Überbleibsel eines längst toten Sterns. "Er entstand, als ein sonnenähnlicher Stern im hohen Alter seine äußeren Schichten ausstieß und seinen entblößten Kern – einen Weißen Zwerg – hinterließ, einen von zwei Sternen, die im Zentrum von NGC 246 zu sehen sind", heißt es in der Bildveröffentlichung von ESO. Es ist der erste planetarische Nebel seiner Kategorie, von dem man weiß, "dass er mit einem Paar eng verbundener Sterne assoziiert ist, die von einem dritten äußeren Stern umkreist werden."
Schrecklich schöne Sonnenfratze
Nicht nur gruselige Galaxien gibt es zu Halloween. Auf einem Instagram-Account der NASA ("explorenasa") grüßt uns eine schrecklich schöne Sonnenfratze. Um ein besonders halloweenähnliches Erscheinungsbild zu erzielen, wurden zwei Sätze von Wellenlängen miteinander kombiniert. Es handelt sich um Wellenlängen mit 171 und 193 Angström. Angström ist eine Maßeinheit für die Wellenlängen des Lichts, die nach dem schwedischen Physiker und Astronom Anders Jonas Angström benannt wurden. Sie leuchten in Gold und Gelb.
Übrigens: Auch ein anderes Ereignis lässt dieses Halloween schaurig erscheinen. Am 31. Oktober ist Vollmond – und bereits der zweite im Oktober. Deswegen wird er auch Blue Moon genannt.