Hustende Frau auf grellgünem Hintergrund
Hustende Frau: Die Zahl registrierter Keuchusten-Fälle hat in Deutschland deutlich zugenommen. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Wissen-News Keuchhusten-Fälle in Deutschland verdreifacht

23. Mai 2024, 11:55 Uhr

Die Zahl der Keuchhusten-Fälle hat sich in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Registrierte das RKI bis Mitte Mai 2023 rund 1.500 Fälle, waren es in diesem Jahr im Vergleichszeitraum bereits etwa 4.500. Als Grund wird unter anderem eine mangelnde Immunität aufgrund der Corona-Maßnahmen angegeben.

In Deutschland hat sich die Zahl der registrierten Keuchhusten-Fälle im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. Bis Mitte Mai dieses Jahres wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) rund 4.500 Fälle gemeldet. 2023 waren es im gleichen Zeitraum nur etwa 1.500 Fälle.

Auch europaweit sind die Keuchhusten-Zahlen stark gestiegen. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) lag die Zahl mit rund 32.000 gemeldeten Fällen in den ersten drei Monaten dieses Jahres nur knapp unter dem Ganzjahresdurchschnitt der Jahre 2012 bis 2019 von rund 38.100 Fällen.

Nach Angaben der RKI-Epidemiologin Viktoria Schönfeld hängt der Anstieg auch mit sogenannten Nachholeffekten zusammen. Aufgrund der zurückliegenden Corona-Maßnahmen hätten viele Menschen keinen Kontakt mit dem Keuchhusten-Erreger gehabt, weswegen die Immunität in der Bevölkerung niedriger sei. Ein weiterer Grund könne die häufigere Testung auf Keuchhusten sein. Für besonders besorgniserregend hält die RKI-Expertin sie Situation in Deutschland aber nicht.

Keuchhusten-Symptome und Baby-Impfung Nach Angaben des RKI äußert sich Keuchhusten oft durch lang anhaltenden Husten, der mehrere Wochen bis Monate dauern kann. Für gesunde Erwachsene ohne Risikofaktoren gilt eine Infektion als nicht sehr gefährlich, für Neugeborene hingegen schon. Deshalb wird eine Keuchhusten-Impfung als wichtig angesehen. Für Neugeborene werden in Deutschland drei Impfungen im Alter von zwei, vier und elf Monaten empfohlen.

dpa (dn)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 19. Mai 2024 | 13:36 Uhr

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