Krebskrankes Kind liegt in einem Krankenhausbett.
Krebskrankes Kind liegt in einem Krankenhausbett. Bildrechte: IMAGO / Xinhua

WISSEN-NEWS Universitätsmedizin Halle sucht regionale Partner für Bewegungstherapie bei Krebs

03. Juli 2024, 12:01 Uhr

Im ländlichen Raum soll das Angebot für Bewegungstherapie bei Krebs ausgebaut werden – besonders in Sachsen-Anhalt.

Die Universitätsmedizin Halle beteiligt sich an einem bundesweiten Projekt, um möglichst vielen Personen während und nach einer Krebsbehandlung die Teilnahme an einer Sport- und Bewegungstherapie zu ermöglichen. Dazu suchen sie Fachpersonal wie Mediziner, Bewegungstherapeuten sowie Physiotherapeuten und geeignete Einrichtungen.

Besonders in dünn besiedelten Regionen ist der Zugang zu solchen Angeboten herausfordernd: "Lange Anfahrten und wenige Behandlungszentren machen es den Betroffenen im ländlichen Raum schwer, von den Vorteilen einer solchen Therapie zu profitieren", erklärt André Golla, Versorgungsforscher an der Universitätsmedizin Halle. In Sachsen-Anhalt wird daher der ländliche Raum in den Fokus gestellt, um dort die Angebotsnutzung um 30 Prozent zu steigern.

 

Seitliches Schwarz-weiß-Porträt bis Hüfte von Mann mit weißem Kittel, ohne Bart, konzentrierte erklärender Blick, rechte Hand erklärend gehoben. Im Hintergrund unscharf Sessel mit medizinischen Geräten in einem Therapieraum. Gelber Rand um Bild. Text: "Wann haben wir den Krebs besiegt?" 4 min
Bildrechte: MDR WISSEN

03:30 min

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Seitliches Schwarz-weiß-Porträt bis Hüfte von Mann mit weißem Kittel, ohne Bart, konzentrierte erklärender Blick, rechte Hand erklärend gehoben. Im Hintergrund unscharf Sessel mit medizinischen Geräten in einem Therapieraum. Gelber Rand um Bild. Text: "Wann haben wir den Krebs besiegt?" 4 min
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Nach einer Analyse des Status quo und der Bedürfnisse von Patienten, Ärzten und medizinisch-therapeutischen Fachpersonal wurden in der ersten Projektphase bereits Strategien auf den Weg gebracht, um die Zugangswege zu verbessern, Angebote auszubauen, Informationen verfügbarer zu machen und Fachpersonal in Fortbildungen zu bringen. Die Wirksamkeit der Strategien wird bis Ende 2024 evaluiert.

Das Angebot für den ländlichen Raum soll ausgebaut werden

"Ein besonderes Augenmerk für den ländlichen Raum liegt auf hybriden Angeboten. Stationäre und ambulante Bewegungstherapien mit intensiver Eins-zu-eins-Betreuung oder in Kleingruppen sind gut, aber mit langen Wegen verbunden und bisher nicht überall und regelmäßig verfügbar. Deshalb ist es sinnvoll, sie zu ergänzen, zum Beispiel mit einem Trainingsplan von zu Hause aus im angeleiteten Online-Training", so Golla.

Um die Qualität der Sport- und Bewegungstherapien zu gewährleisten, müssen die teilnehmenden Einrichtungen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören eine Auswahl an Trainingsgeräten, ein Konzept zur Trainingsplanung und -steuerung sowie geschultes Personal. Genauso wichtig ist aber auch die regionale Vernetzung von Ärzten und Anbietern, damit Patienten gezielt in die Angebote geleitet werden. Am Netzwerk können sich daher niedergelassene Mediziner, Bewegungstherapeuten sowie Physiotherapie-Praxen und Beratungsstellen beteiligen.

Wo kann man sich bewerben?

Für Sachsen-Anhalt, insbesondere für den südlichen Landesteil, steht die Universitätsmedizin Halle als Ansprechpartner zur Verfügung. Schulungsangebote für unterschiedliche Fachkreise ermöglichen den Anbietern, sich kostenfrei zu qualifizieren.  

Entsprechende Bewegungstherapien lassen sich über eine interaktive Karte bewerben. Bundesweit sind bereits über 200 Anlaufstellen hinterlegt (www.bewegung-bei-krebs.org).

Links/Studien

Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie auf der Seite der Universitätsmedizin Halle.

pk

Dieses Thema im Programm: MDR+ | Die großen Fragen in 10 Minuten | 05. Juni 2024 | 12:00 Uhr

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