Durch eine Langzeitbelichtung sieht man Beine in einem Bett an verschiedenen Positionen.
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Wissen-News Genetische Untersuchung des Restless-Legs-Syndroms verspricht Linderung

06. Juni 2024, 17:46 Uhr

Das Restleg-Legs-Syndrom, bei dem Betroffene unangenehmen Bewegungsdrang in den Beinen verspüren, beschäftigt Millionen Menschen. Eine genetische Studie verspricht Linderung.

Eine Studie aus München hat die bisher umfangreichste genetische Untersuchung zum Restleg-Legs-Syndrom (RLS) durchgeführt. Die Ergebnisse zu den erblichen Grundlagen der Erkrankung stoßen neue Türen zur Behandlung auf, sagen die Wissenschaftler der TU München und des Helmholtz Munich, wie etwa die Erstautorin Barbara Schormair: "Wir haben einen leistungsstarken Datensatz erstellt, der es uns ermöglicht hat, eine signifikante Anzahl genetischer Risikoloci (Risikoorte, d. Red.) und potenzieller Arzneimittelziele zu identifizieren. Diese Erkenntnisse stellen einen großen Schritt zur Verbesserung der Patientenversorgung dar."

RLS bewerten und verhindern

Eine Frau liegt im Bett neben ihrem schlafenden Partner 31 min
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100.000 Patienten wurden in der Studie untersucht, Gene identifiziert, angewendete Medikamente anvisiert. Dabei stellten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen fest: RLS ist ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Zwei bis drei Prozent der älteren Menschen europäischer Abstammung leiden unter dem Restless Leg Syndrom, was zu Schlafmangel, einer deutlich reduzierten Lebensqualität und verschlechtertem allgemeinem Gesundheitszustand führt. Die biologischen Ursachen der Erkrankung sind noch weitgehend unbekannt, eine medikamentöse Behandlung bisher kaum möglich.

Die neue Studie habe das Potenzial, dies zu ändern, schreiben die Autoren. Personalisierte Maßnahmen seien durch die genetische Analyse besser zu behandeln, sogar präventiv. Juliane Winkelmann, die seit 25 Jahren zum Thema forscht meint: "Zum ersten Mal sind wir in der Lage, das Risiko für RLS ausreichend zu bewerten. Es war ein langer Weg, aber jetzt haben wir die Möglichkeit, RLS nicht nur zu behandeln, sondern auch zu verstehen, wie wir diese Erkrankung verhindern können." Künstliche Intelligenz, genetische Daten und die Erfassung von Umweltfaktoren hätten den Forschern dabei geholfen.

idw/jar

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 01. Juni 2023 | 21:00 Uhr

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