Frontale Ansicht: Mann mit Angelhut setzt sich am Strand OP-Maske auf, vor ihm Fahrrad mit kleinen Rädern, Hintergrund Meer und Horizont
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Aktuelle Zahlen zu Atemwegserkrankungen Corona in Sommerstellung: Steigende Fallzahlen, aber weiter Rückgang bei Grippe und RSV

08. Juli 2024, 08:45 Uhr

Die Zahl der Erkältungskrankheiten befindet sich auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Während sich bei Schnupfen, Grippe und RSV die Sommerferien bemerkbar machen und die Fälle rückläufig sind, steigt die Zahl der Covid-19-Erkrankungen. Besorgniserregend ist das aber noch nicht.

Corona: Sommer-Covid im Anmarsch?

Während man sich auf Bundesebene immer noch mit den Nachwehen der ersten Corona-Welle 2020 beschäftigt – und zwar mit den exzessiven Maskenkäufen des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn (CDU) – schleicht sich das Virus seit einigen Wochen zurück in Richtung einer Sommer-Covid. Das geht aus dem aktuellen RKI-Bericht für die 26. Kalenderwoche hervor. So sei die Zahl der an das RKI gemeldeten Covid-19-Fälle im Vergleich zur Vorwoche weiter gestiegen. Im Abwassermonitoring zeigt sich die Sars-CoV-2-Viruslast bei ebenfalls steigendem Trend auf einem niedrigen Niveau, vorherrschende Variante ist die JN.1-Sublinie KP.3.

Das sogenannte Abwassermonitoring wurde im Zuge der Corona-Pandemie an vielen Standorten Deutschlands etabliert. Mittlerweile untersuchen um die 150 Klärwerke das Wasser aus den Haushalten und melden ihre Daten ans RKI. Ein System, anhand dessen man oft schneller die epidemiologische Lage erkennt als beispielsweise durch PCR-Tests.

Von den derzeitigen nach WHO-Kriterien als Varianten von Interesse (VOI) eingestuften Coronavarianten – darunter die JN.1-Linie – gehe nur ein geringes Gesundheitsrisiko aus, so der Bericht. Aufgrund des derzeit niedrigen Probenaufkommens könne es aber durch Nachmeldungen zu Änderungen der Anteile zirkulierender Varianten für zurückliegende Berichtszeiträume kommen.

Wenn Sie sich für die Daten einzelner Standorte interessieren, können Sie im folgenden Diagramm über die gelbe Schaltfläche nach Klärwerken in Ihrer Nähe suchen. Nach Anklicken der Schaltfläche ist auch eine Freitext-Suche nach Orten oder Bundesländern in der obersten Zeile möglich.

Rückblick: Noch in Kalenderwoche 19 (6. bis 12. Mai) war KP.3 in der Minderheit, inzwischen ist es die dominierende Variante.

Akute Atemwegserkrankungen insgesamt gesunken

Mit Beginn der Sommerferien ist die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in der Bevölkerung insgesamt gesunken, liegt aber etwas über den Zahlen der Vorjahre. Im Vergleich zur Vorwoche seien die Werte in fast allen Altersgruppen gesunken und bei Menschen ab 60 stabil geblieben. Mit gut einem Viertel den größten Anteil machten dem aktuellen RKI-Bericht zufolge Rhinoviren aus – Schnupfen also.

Rückläufig ist auch die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen bei Kindern – auch hier nennt das RKI den Beginn der Sommerferien und damit weniger Übertragungen in Schulen und Kindergärten als Grund.

Grippe (Influenza) und RSV rückläufig

Die Zahl der übermittelten Influenzafälle folgt dem allgemeinen ARE-Trend rückläufiger Zahlen. So konnten sich die Grippefälle im Vergleich zu Ende Mai mehr als halbieren, mit zuletzt 137 neu gemeldeten Fällen. Auch die gemeldeten RSV-Fälle sind rückläufig – mit 34 sind es nur noch halb so viele wie Ende Mai.

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 04. Juli 2024 | 22:12 Uhr

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