Blick auf einen ausgetrockneten Teich, im Hintergrund ein rotes Haus
Das UNESCO-Welterbe, das Gartenreich Dessau-Wörlitz trocknet aus. Die anhaltende Trockenheit des Sommers und Herbstes in Mitteldeutschland hat im Wörlitzer Park schweren Schaden angerichtet. Die Kanäle und Seen liegen ganz oder teilweise trocken. Bildrechte: imago images / Lutz Winkler

Wissen-News Klimawandelleugner greifen am liebsten zum Rufmord gegen Klimaforscher

24. August 2023, 18:18 Uhr

Klimawandelleugner nutzen am liebsten das Tool der Denunziation, um den Argumente von Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern zu widersprechen. Dabei sind die Leugner weltweit organisiert und verfolgen ihre eigenen Interessen.

Forschende zeigen in einer neuen Studie, wie Klimawandelleugner systematisch Wissenschaftler diskreditieren. Die Arbeit analysiert dabei das sogenannte Argumentum ad hominem ("Argument zum Menschen hin"), dass von Klimawandelleugnern häufig verwendet wird. Dabei stehen nicht Argumente zur Sache im Vordergrund, sondern die Menschen hinter den Argumenten, in diesem Fall die Klimaforscher, sollen diskreditiert werden.

Die Studienautoren Sergei Samoilenko und John Cook unterteilen die von Leugnern verwendeten Argumente in fünf Kategorien: Moral, Kompetenz, Assoziation (Verbindung zu bestimmten Personen oder Gruppen), Voreingenommenheit und umstandsbezogene Argumente. Die angebliche Voreingenommenheit der Klimaforscher war der häufigste Angriffspunkt der Leugner. Auch die Kompetenz der Forschenden wurde infrage gestellt.

"Ad-hominem-Angriffe auf Klimawissenschaftler sind Teil von Fehlinformationskampagnen, die darauf abzielen, die Diskussion über den Klimawandel abzuwürgen und die Umsetzung von Klimapolitik zu verzögern", heißt es in der Studie.

Schon vor zwei Jahren zeigte eine andere Studie, dass der Rufmord an Klimaforschern und Entscheidungsträgern die häufigste Fehlinformationsstrategie der Klimawandelleugner war. Gezielt gestreute Desinformation mindert beispielsweise die Bereitschaft zur Unterstützung des Klimaschutzes.

pk

8 Kommentare

MDR-Team vor 36 Wochen

Dies war auf den Satz "Die Studienleute offensichtlich schon" bezogen, war dann aber offenbar ein Missverständnis.
Claudia Kemfert ist Professorin an der Uni Lüneburg und hat diverse Wissenschaftspreise erhalten. Von daher gibt es keine Grund bei ihr Experten in Anführungsstriche zu setzen.
Die von Ihnen genannten Experten werden teilweise auch in Talkrunden eingeladen und veröffentlichen ihre Thesen dazu regelmäßig in verschiedenen Medien, wobei die Frage ist, woher ihre Expertise zum Klimawandel kommen soll.

MDR-Team vor 36 Wochen

@BernhardC
Der derzeitige Klimawandel ist zum überwiegenden Teil menschengemacht, dies ist wissenschaftlicher Konsens (https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-klimawandel-102.html). Zu Zeiten Galileo Galileis erwarteten Menschen mit abweichenden Meinungen teils harte Strafen, von daher ist der Vergleich übertrieben. Mit Kampfbegriffen sollte man allerdings vorsichtig umgehen, das stimmt.
LG, das MDR-Wissen-Team

goffman vor 36 Wochen

Sind Sie sicher, dass das Spiel durchschaut wird?
Argumente ad hominem höre ich in letzter Zeit viel zu oft, z.B. in Bezug zur Politik der Grünen. Ich habe schon das Gefühl, dass viel zu viele dieser Scheinargumente verfangen.