Blaulicht auf Rettungswagen
Risiko erneuter Schlaganfälle in Deutschland soll um 20 Prozent gesenkt werden. Bildrechte: imago images/Die Videomanufaktur

Wissen-News Schlaganfall-Risiko senken: 13,8 Millionen Euro für die Forschung der Uni Leipzig

29. August 2023, 14:59 Uhr

Ein Forschungsteam der Universität und des Universitätsklinikums Leipzig wollen das Risiko erneuter Schlaganfälle in Deutschland um 20 Prozent senken. Dafür wird eine Studie mit 5.200 Patienten und Patientinnen durchgeführt, für die das Projekt nun eine Millionenschwere Förderung erhalten hat.

Mediziner wollen das Risiko, Schlaganfälle zu erleiden, um bis zu 20 Prozent senken. Daran arbeiten Forschende der Leipziger Universitätsmedizin. Sie haben jetzt eine Förderung von 8,6 Millionen Euro von Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Das Projekt wird für drei weitere Jahre unterstützt, heißt es in einer Pressemitteilung. Die gesamte Förderhöhe liegt bei 13,8 Millionen Euro.

"Wir wissen, dass ein Viertel der Schlaganfälle durch die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern hervorgerufen werden", erklärt der Studienleiter Rolf Wachter. Er ist Professor für Klinische und Interventionelle Kardiologie an der Universität Leipzig und stellvertretender Klinikdirektor der Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig. "Bei diesen Patientinnen und Patienten bilden sich Blutgerinnsel im linken Herzvorhof. Durch eine Blutverdünnung, die sogenannte Antikoagulation, kann das Risiko um etwa zwei Drittel gesenkt werden."

An der Studie namens Find-AF 2 (Finding Atrial Fibrillation in Stroke Patients 2) nehmen Probanden teil, die innerhalb der letzten 30 Tage einen Schlaganfall erlitten haben. Insgesamt sollen 5.200 Patientinnen und Patienten untersucht werden, 4000 davon wurden bereits in die Studie eingeschlossen. "Die eine Hälfte bekommt eine verlängerte, verbesserte und intensivierte Herzrhythmusüberwachung, die andere Hälfte der Patientinnen und Patienten die aktuell übliche Standardversorgung", erklärt der Studienleiter.

Aktuell läuft die Rekrutierung weiterer Studienteilnehmer, die im kommenden Frühjahr abgeschlossen sein soll. "In der zweiten Jahreshälfte 2026 werden wir wissen, ob unser Ansatz in der Lage ist, das Risiko erneuter Schlaganfälle in Deutschland um 20 Prozent zu senken." 

(pk)

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