Europäisches Ziesel
In Deutschland bereits in den 1980er-Jahren ausgestorben: der Europäische Ziesel (Spermophilus citellus). Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Wissen-News Ein Fünftel der Tier- und Pflanzenarten Europas vom Aussterben bedroht

15. November 2023, 13:52 Uhr

Rund ein Fünftel aller Tier- und Pflanzenarten in Europa sind einer Studie zufolge vom Aussterben bedroht. Weltweit drohen sogar rund zwei der acht Millionen Arten aus Fauna und Flora für immer zu verschwinden.

Rund ein Fünftel aller Tier- und Pflanzenarten in Europa sind vom Aussterben bedroht. Laut einer internationalen Studie unter der Leitung des deutschen Biologen Axel Hochkirch von der Uni Trier und vom Nationalmuseum für Naturgeschichte Luxemburg sind von den 14.669 auf europäischen Roten Listen (Ende 2020) erfassten Tier- und Pflanzenarten 2.839 vom Aussterben bedroht. Das sind rund 19 Prozent. 125 Tier- und Pflanzenarten gelten in Europa bereits als ausgestorben, regional ausgestorben oder möglicherweise ausgestorben.

Weltweit sind etwa zwei Millionen von geschätzten 8,1 Millionen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten vom Aussterben bedroht, wie Hochkirch und sein Team auf der Grundlage neuer Datensätze errechnet haben. Das sind doppelt so viele, wie in der jüngsten globalen Bestandsaufnahme des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) 2019 angenommen wurde. Nach Angaben des Mitautoren des IPBES-Berichts, Josef Settele, lässt sich die Verdopplung innerhalb weniger Jahre mit neuen und genaueren Informationen begründen.

Die Ursachen für das Artensterben in Europa und in der Welt sind den Studienautoren zufolge vielfältig. Als größte Bedrohung für die Vielfalt von Fauna und Flora sieht das Team die intensive wirtschaftliche Nutzung von Landflächen und Meeren, die zum Verlust von Lebensräumen führt. Doch die Forscher sehen auch Grund zur Hoffnung: Neuansiedlungen von Tierarten und ein besonderer Schutz können demnach helfen, die Artenvielfalt zu erhalten. Die Studie von Hochkirch und Kollegen wurde im Fachmagazin "PLOS One" veröffentlicht.

dpa/KNA (dn)

3 Kommentare

randdresdner vor 24 Wochen

Ich hoffe, dass die Menschen sich eines bessern besinnen - sich und ihre Umwelt zu schützen, so dass unsere Kinder und Enkel weiter auf dem Planet leben können.

randdresdner vor 24 Wochen

Traurig, was der Mensch seiner Umwelt antut. Dabei kann er, durch seine einzigartige Gabe, zu Denken, doch viel verantwortungsvoller mit der Natur umgehen. Aber es scheinen zu viele Menschen den Profit, den unsinnigen Wohlstand und die Faulheit über die Achtsamkeit und den Respekt zu stellen

der Demokrat vor 24 Wochen

"Ein Fünftel der Tier- und Pflanzenarten Europas vom Aussterben bedroht"
Ja dann wird es für den Menschen auch bald sehr eng.
Gott sei dank ich habe 72. Jahr erreicht.