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Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden stellt für den Zeitraum der Corona-Pandemie eine verringerte Lebenserwartung fest. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Wissen-News Statistisches Bundesamt: Lebenserwartung in Corona-Zeit um halbes Jahr gesunken

26. Juli 2023, 11:16 Uhr

Die Lebenserwartung in Deutschland ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in der Zeit der Corona-Pandemie um ein halbes Jahr gesunken. Demnach gab es in den Jahren 2020 bis 2022 zwischen 140.000 und 200.000 zusätzliche Sterbefälle. Wie viele davon auf Corona zurückzuführen sind, ist aber unklar.

Die statistische Lebenserwartung in Deutschland ist während der Zeit der Corona-Pandemie um mehr als ein halbes Jahr gesunken. Das geht aus Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach betrug die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland "bei Geburt" im Jahr 2022 für Frauen 82,9 Jahre und für Männer 78,2 Jahre. Nach Angaben der Bundesstatistiker in Wiesbaden sank die Lebenserwartung damit im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 sowohl bei Männern als auch bei Frauen um 0,6 Jahre "deutlich".

Dem Bundesamt zufolge stiegen die Sterbefallzahlen aufgrund der Zunahme alter Menschen bereits vor der Corona-Pandemie um durchschnittlich ein bis zwei Prozent an. In den drei Pandemiejahren seien die jährlichen Anstiege aber über dieses Maß hinausgegangen. So habe es von 2020 bis 2022 insgesamt etwa 140.000 bis 200.000 zusätzliche Sterbefälle gegeben. Wie viele davon direkt auf Corona bzw. Covid zurückzuführen sind, ist aber unklar.

Bei der statistischen Größe "Lebenserwartung bei Geburt" handelt sich dem Bundesamt zufolge nicht um eine Prognose für heute Neugeborene. Sie fasst vielmehr die Anzahl der Jahre zusammen, die eine Person rein rechnerisch vor sich hat, wenn sich an den aktuellen Sterbebedingungen nichts mehr ändern würde. Das Ergebnis ist von der Altersstruktur und von der Größe der Bevölkerung unabhängig und deshalb den Statistikern zufolge besonders gut für Zeitvergleiche geeignet.

dpa

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