Euclids Blick auf den Pferdekopfnebel
Euclids Blick auf den Pferdekopfnebel, eine Dunkelwolke im Sternbild Orion. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO

Wissen-News ESA zeigt erste Bilder von Weltraumteleskop Euclid

08. November 2023, 14:15 Uhr

Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat erste Bilder ihres Weltraumteleskops Euclid veröffentlicht. Zu sehen sind Galaxiebilder wie der Perseushaufen, aber auch der berühmte Pferdekopfnebel und sogar mögliche Beweise für die Existenz Dunkler Materie.

Vier Monate nach dem Aufbruch des ESA-Weltraumteleskops Euclid ins All hat die Europäische Weltraumorganisation die ersten detaillierten Farbbilder der Mission veröffentlicht, die spektakuläre Einblicke in ferne Galaxien geben. Auf den im Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt präsentierten Fotos sind Spiralgalaxien, sogenannte irreguläre Galaxien und womöglich sogar Beweise für die Existenz Dunkler Materie zu erkennen.

Als "Revolution für die Astronomie" bezeichnete die ESA das Bild des sogenannten Perseushaufens, eines Galaxiehaufens im Sternbild Perseus. Es zeigt 1.000 Galaxien des Haufens und mehr als 100.000 bislang nie gesehene Galaxien im Hintergrund, die bis zu zehn Milliarden Lichtjahre entfernt sind. Auch ein Bild des berühmten Pferdekopfnebels hat Euclid aufgenommen. Er ist Teil einer 1.500 Lichtjahre entfernten Dunkelwolke im Sternbild Orion, die sich vor einem rot leuchtenden Emissionsnebel mit einer Pferdekopf-Silhouette abhebt. Als möglichen Beweis für die Existenz Dunkler Materie bewerten die ESA-Forscher eine Aufnahme des Kugelsternhaufens NGC 6397, in dessen Umgebung keine Sterne auszumachen sind.

Erste Bilder vom ESA-Weltraumteleskop Euclid

Perseus Galaxiehaufen Euclid-Bild
Euclids Blick auf den Perseus- Galaxiehaufen. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO
Perseus Galaxiehaufen Euclid-Bild
Euclids Blick auf den Perseus- Galaxiehaufen. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO
Foto unzähliger Galaxien
Euclids Blick auf die Spiralgalaxie IC 342. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO
Foto unzähliger Galaxien
Euclids Blick auf die irreguläre Galaxie NGC 6822. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO
Euclids Blick auf den Kugelsternhaufen NGC 6397
Euclids Blick auf den Kugelsternhaufen NGC 6397. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO
Euclids Blick auf den Pferdekopfnebel
Euclids Blick auf den Pferdekopfnebel, eine Dunkelwolke im Sternbild Orion. Bildrechte: ESA/Euclid/Euclid Consortium/NASA, image processing by J.-C. Cuillandre (CEA Paris-Saclay), G. Anselmi, CC BY-SA 3.0 IGO
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Euclid war Anfang Juli an Bord einer Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ins All gestartet. Das zwei Tonnen schwere Teleskop soll vom 1,5 Millionen Kilometer entfernten Lagrange-Punkt 2 zwischen Erde und Sonne in den kommenden Jahren bis zu zwei Milliarden Galaxien vermessen. Ziel ist die Erstellung der bislang genauesten dreidimensionalen Himmelskarte samt der Erforschung der beiden großen Unbekannten des Universums: Dunkle Materie und Dunkle Energie. Dank seines weiten Blickwinkels kann das Euclid-Teleskop riesige Teile des Universums hochauflösend festhalten. Für seine ersten fünf Bilder brauchte das Teleskop nur etwa acht Stunden. Die nächsten Euclid-Bilder sollen im Januar veröffentlicht werden.

dpa/AFP (dn)

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