Nach einem durch starken Regen verursachten Erdrutsch eingestürzte Häuser sind in Yecheon zu sehen.
Bildrechte: picture alliance/dpa/Yonhap/AP | Yun Kwan-shick

WISSENS-NEWS Millionen Tote durch Klimawandel prognostiziert

16. Januar 2024, 13:56 Uhr

Ein Bericht des Weltwirtschaftsforums rechnet durch den Klimawandel bis 2050 mit 14,5 Millionen Todesfällen. Ursachen dafür sind vor allem Überschwemmungen und Dürren, aber auch vermehrte Krankheiten.

Das Weltwirtschaftsforum und das Beratungsunternehmen Oliver Wyman kommen in ihrem Report "Folgen des Klimawandels für die globale Gesundheit" zu dem Schluss, dass der Klimawandel bis 2050 weltweit bis zu 14,5 Millionen Todesfälle sowie schwere Krankheiten und hohen Kosten für das Gesundheitssystem verursachen wird.

Größtes Risiko geht von Überschwemmungen aus

Sechs zentrale Klimawandelfolgen wurden von den Studienautoren betrachtet: Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen, tropische Stürme, Waldbrände und ein steigender Meeresspiegel. Zugrunde liegt das mittlere Szenario des Weltklimarats (IPCC) zum Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100. Angenommen wird dabei unter anderem ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um 2,7 Grad Celsius.

Allein Überschwemmungen könnten den Schätzungen zufolge bis 2050 für 8,5 Millionen Tote sorgen - nicht nur direkt, sondern auch indirekt durch Ernteschäden, vermehrte Infektionskrankheiten und eine höhere Luftfeuchtigkeit, die zu Atemwegserkrankungen führen kann. Besonders betroffen wäre der asiatisch-pazifische Raum mit seinen stark bevölkerten Küstenregionen. Die zweithöchste Sterberate von 3,2 Millionen Menschen erwarten die Studienautoren durch Dürren.

Wärmere Temperaturen führen zu mehr Krankheiten

Dazu kämen dem Bericht zufolge vermehrte Krankheiten und Fälle von Berufsunfähigkeit. Bei wärmeren Temperaturen etwa könnten sich Mücken deutlich ausbreiten, so dass Malaria, Dengue-Fieber und Zika-Infektionen auch in Europa und den USA gängiger würden. Insgesamt aber wären der Studie zufolge besonders Regionen in Afrika, dem Mittleren Osten und Asien von den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels betroffen. Anders als auf die Corona-Pandemie könnten sich Regierungen und die weltweite Gesundheitsbranche auf diese Entwicklung aber vorbereiten, betonen die Studienautoren.

Die Ergebnisse des Berichts sollen am Donnerstag (18.1.2024) auch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos diskutiert werden.

dpa

28 Kommentare

Eulenspiegel1 vor 16 Wochen

Hallo Maria
Was haben sie eigentlich dagegen an die Ursachen der ganzen Probleme zu gehen?
Den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern den die globale Klimakonferenz beschleunigen will. Abgesehen das dies Energieträger sowieso endlich sind.
Ich frage mich auf welchen ideologischen Tripp sie sich befinden das sie nicht in der Lage sind zu erkennen das der Einsatz der fossilen Energieträger unser Ökos System und damit unsere Lebensgrundlage zerstört. Das Problem ist doch selbst wenn wir in der Lage wären den gesamten CO2 Ausstoß ab Heute auf Null zu setzen die Klimaerwärmung würde einige Jahrzehnte weiter gehen.

MDR-Team vor 16 Wochen

Hallo @Maria,
Ja, Klimaveränderungen hat es schon immer gegeben. Ohne den Einfluss des Menschen jedoch nicht global und gleichzeitig sondern lokal und über einen viel längeren Zeitraum.
Aus diesem Grund ist Ihr Vergleich nicht richtig, da Sie sich nur auf einen lokalen Punkt festlegen. Ja, auch den Wasserkreislauf gibt es. Jedoch haben wir unheimlich viel Wasser in Eisflächen (fest und örtlich gebunden), wenn diese Schmelzen, verdrängen diese Massen Landfläche. Weiterhin ist auch trotz des Kreislaufes herrscht eine Verschiebung aufgrund des anthropogenen Klimawandels. An bestimmten Orten regnet es zu viel und an anderen wieder zu wenig, Dürretage werden länger und intensiver, das Wasser regnet nicht dort ab, wo es gebraucht wird.... und so weiter.
Herzliche Grüße

Maria A. vor 16 Wochen

Anni, wirklich gut kommentiert. Hinsichtlich ausufernder Krankheiten mit Todesfolge brauchen wir nur mal an Corona zu denken. Wer weiß denn, ob bald nicht wieder eine Seuche um sich greift? Bei immensen Bevölkerungszuwachs in Ländern, die schon seit Jahren ihre Menschen nicht ausreichend ernähren können, den Wink mit dem Klima für deren schlechte Zukunft zu bringen, ist fast abstrus. Wird aber öffentlich bevorzugt. Um die Endlichkeit der Ressourcen zu erkennen, schaue man sich die Bevölkerungszahlen der 70er weltweit an, und zum Schlussfolgern nochmals detailliert nach Kontinenten. Außerdem wäre der gebetsmühlenartig beklagte nahende Anstieg der Meeresspiegel bestens in den Griff zu kriegen mit vielen Entsalzungsanlagen. Damit könnten riesige Dürregebiete bewässert werden und bestellt. Die Kosten dafür sind übrigens zu bewältigen, wenn denn afrikanische Millionäre bereit sind, nur einen Teil der finanziellen Beihilfe aufbringen, die europäische jedes Jahr für humane Zwecke ausgeben.