Wissen-News Erster Embryotransfer bei Nashörnern gelungen
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25. Januar 2024, 04:59 Uhr
Forschern ist der weltweit erste Transfer eines Nashorn-Embryos in eine Leihmutter gelungen. Ein wichtiger Schritt zur Erhaltung des Nördlichen Breitmaulnashorns, von dem es nur noch zwei Weibchen und etwas Sperma gibt.
Einem internationalen Forscherteam unter Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin ist erstmals weltweit der Transfer eines Nashorn-Embryos geglückt. Wie die Teilnehmer des BioRescue-Programms erläuterten, gelang es, einen durch künstliche Befruchtung erzeugten Nashorn-Embryo zumindest eine Zeit lang in einer Leihmutter wachsen zu lassen. Leihmutter und Embryo starben allerdings nach 70 Tagen an einer Infektion.
Ungeachtet dessen gilt der gelungene Embryotransfer als "wissenschaftlicher Durchbruch" und wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Rettung des so gut wie ausgestorbenen Nördlichen Breitmaulnashorns (Ceratotherium Simum Cottoni). Zwar handelt es sich bei dem transferierten Embryo um ein vergleichsweise häufig vorkommendes Südliches Breitmaulnashorn. Doch mit der Methode der künstlichen Befruchtung und Embryonenübertragung auf Leihmütter sollen später auch Exemplare der Nördlichen Unterart erzeugt werden.
Das Nördliche Breitmaulnashorn gilt als das seltenste Großsäugetier der Welt. Insgesamt gibt es nur noch zwei weibliche Exemplare in Kenia. Fachleute hatten allerdings Spermien von früher lebenden männlichen Exemplaren aufbewahrt und damit Eizellen des jüngeren Nördlichen Breitmaulnashorn-Weibchens befruchtet. Die daraus erzeugten 30 Embryos sollen später von einer Leihmutter der Südlichen Unterart ausgetragen werden. Die Wissenschaftler testeten ihr Vorgehen zunächst an einem Embryo der Südlichen Unterart, um die wertvollen Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns für spätere Versuche aufzuheben.
dpa (dn)