Tourist mit Blick auf den Kangia Eisfjord, Diskobucht, UNESCO Welterbe, Westgrönland
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WISSENS NEWS Heißer und trockener: Schmelzwasser im Nordatlantik beeinflusst Sommerwetter in Europa

28. Februar 2024, 15:30 Uhr

Forschende sagen, dass das europäische Sommerwetter anhand der Süßwasserstände im Nordatlantik für Monate bis Jahre im Voraus vorhersehbar ist. In der Studie des National Oceanography Centre in Großbritannien beschreiben die Wissenschaftler, wie erhöhtes Schmelzwasser im Nordatlantik eine Kette von Ereignissen auslösen kann, die zu heißeren und trockeneren Sommern in Europa führt.

Forschende des National Oceanography Centre in Southampton und Liverpool haben herausgefunden, dass erhöhtes Schmelzwasser im Nordatlantik eine Kette von Ereignissen in Gang setzen kann, die zu heißeren und trockeneren europäischen Sommern führen.

Ungewöhnlich warmer Sommer in Grönland bringt erhöhten Süßwassereintrag

Die Forschenden erklären, dass das Vereinigte Königreich und Nordeuropa im Sommer 2023 ungewöhnlich kühles und nasses Wetter erlebten. In Grönland hingegen sei der Sommer ungewöhnlich warm gewesen, was zu einem erhöhten Süßwassereintrag im Nordatlantik führte. Dies löste eine Ereigniskette aus, die die Wissenschaftler darauf schließen lässt, dass die Bedingungen zwischen Ozean und Atmosphäre in diesem Jahr günstig für einen ungewöhnlich warmen und trockenen Sommer in Südeuropa sein werden. Auch für Nordeuropa erwarten die Forschenden, je nach dem welchen Weg das Schmelzwasser nimmt, in den nächsten fünf Jahren trockenere und wärmere Sommer.

Ozeanzirkulation gestört und Klima beeinflusst

Schmelzendes Meereis und Gletschereis sind eine wachsende Quelle von Süßwasser für den Nordatlantik. Veränderungen in der Menge des Meereises können die normale Ozeanzirkulation stören und das globale Klima beeinflussen. Die Studie deutet darauf hin, dass die Dürreperioden und Hitzewellen in Europa wegen der zunehmenden Eisschmelze in Zukunft intensiver sein werden. Die Erwärmung über Europa nach starken Süßwasserfreisetzungen im Nordatlantik wird die bereits durch den Klimawandel verursachte Erwärmung noch verstärken, indem sie zu einer Verschiebung der Wettermuster führt.

2 Kommentare

Eulenspiegel1 vor 10 Wochen

Ja durch die Aktivitäten des Menschen gerät unser globales Klima mehr und mehr aus den Fugen. Das wurde aber schon vor 50 Jahren von der Wissenschaft vorhergesagt.

randdresdner vor 10 Wochen

Ein Beispiel mehr, wie sich durch Veränderungen an einem anderen Punkt Welt, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden, Auswirkungen auf weit entfernten Regionen haben.