Prototyp einer Wasserstoff-Straßenbahn
So soll der Prototyp der Wasserstoff-Straßenbahn aus Sachsen aussehen. Bildrechte: Hörmann Vehicle Engineering GmbH

Wissen-News Sachsen bauen erste Wasserstoff-Straßenbahn Europas

22. Februar 2024, 12:35 Uhr

Ein sächsisches Konsortium unter Beteiligung von Forschern der TU Chemnitz hat mit dem Bau der ersten Wasserstoff-Straßenbahn Europas begonnen. Ende 2026 soll die erste Tram mit H2-Antrieb in Görlitz auf die Schiene gehen.

Ein sächsisches Konsortium unter Beteiligung von Forschern der TU Chemnitz will bis Ende 2026 in Görlitz Europas erste Straßenbahn mit Wasserstoffantrieb auf die Schiene bringen. Wie die Universität mitteilte, wurde das Projekt HyTraGen (Hydrogen-Tram for next Generation) unter Federführung der Hörmann Vehicle Engineering GmbH in Chemnitz offiziell gestartet. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit acht Millionen Euro.

Der Chemnitzer Universität zufolge sollen TU-Forscher der Professur Alternative Fahrzeugantriebe in den kommenden drei Jahren eine Betankungsstrategie für Wasserstoff (H2) erarbeiten, Simulationsmodelle zur Alterung des Antriebstrangs der H2-Tram entwickeln und das Brennstoffzellensystem vor der Integration in die Straßenbahn im Laborumfeld vermessen. Da Wasserstoff-Straßenbahnen zudem nicht viel schwerer als herkömmliche Straßenbahnen sein dürfen, müssen die TU-Forscher auch eine Lösung dafür finden, wie sie das Mehrgewicht des H2-Tanks an anderer Stelle einsparen können.

Europas erste Wasserstoff-Straßenbahn soll nach den Vorstellungen ihrer Entwickler nicht in Konkurrenz zu bestehenden Oberleitungsbahnen stehen, sondern eine Alternative für Strecken sein, auf denen Oberleitungen nicht notwendig oder sinnvoll sind. Projektpartner sind neben der Chemnitzer Hörmann Vehicle Engineering GmbH und der TU Chemnitz der Straßenbahnhersteller Heiterblick GmbH aus Leipzig und die Flexiva Automation & Robotik GmbH aus Amtsberg im Erzgebirge. Die Erprobung der Straßenbahn wird gemeinsam mit den Görlitzer Verkehrsbetrieben GVB erfolgen.

(dn)

12 Kommentare

Sventblau vor 42 Wochen

Super tolle Idee, wir brauchen solche neuen Projekte, die sich auf die Zukunft einstellen bzw die Zukunft einläuten.
Was mich aber stört, dass man sich für einen englischen Namen entschieden hat, obwohl wir eine so schöne Sprache haben.😏

nilux vor 42 Wochen

Es ist ja ein Forschungsprojekt und deswegen gibt es da aus meiner Sicht auch nichts zu nörgeln. Idealerweise lassen sich die Ergebnisse auch in anderen Einsatzszenarien nutzen, insofern Daumen hoch.

Letztlich werden ökonomische Gesichtspunkte entscheiden, und das werden die beteiligten Firmen am besten wissen. Oftmals sind Nischenprodukte ja auch Exportschlager.

Pattel vor 42 Wochen

Na das ist doch mal was.......in meiner Kindheit bzw. Jugendzeit hat man hier in Görlitz von einer Abschaffung der Straßenbahn bzw.umstellung auf Oberleitungsbusse gesprochen. Was ist passiert, Linien wurden eingestellt oder verändert. Neue Bahnen sind schon ok. Das wichtigste ist für die F- Gäste das diese Fahrzeuge bessere Einstiege erhalten damit die ältere Generation gut und ohne Anstrengung mit fahren können. Auch für Rolli Fahrer wird eine mitnahme ermöglicht.
Da ist der Antrieb zweitrangig aber gut. Vor allem wird sich Alltagstauglichkeit beweisen müssen. Aber trotzallem freuen sich die Menschen drauf.