Pipette mit einer Flüssigkeit
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Wissen-News Studie: "Ewigkeitschemikalien" PFAS im Blut mit erhöhten Fettwerten verbunden

12. März 2024, 10:57 Uhr

Niemand kann den PFAS entgehen, und je mehr man von den schwer abbaubaren "Ewigkeitschemikalien" in sich trägt, desto höher sind die Fettwerte und damit auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine deutsch-niederländische Studie.

In der Studie wurde das Blut von mehr als 2.500 erwachsenen Probanden untersucht. Und in jeder Probe wurden PFAS (per- und polyfluorierte Alkylverbindungen) gefunden. Seit ihrer Erfindung in den 1950er-Jahren sind Schätzungen zufolge mehr als 10.000 verschiedene Substanzen aus dieser Kategorie entwickelt worden. Wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften kommen sie in tausenden Produkten wie Kosmetik, in Zahnseide, aber auch in Pfannen-Beschichtungen und in Löschschaum zum Einsatz. Sie sind so gut wie nicht abbaubar, deshalb werden sie auch "Ewigkeitschemikalien" genannt.

Die Studie wurde von Forschungsgruppen des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) und des niederländischen Leiden University Medical Center durchgeführt. Grundlage waren Blutproben von Einwohnern aus Bonn und dem niederländischen Leiderdorp. "Wir sehen deutliche Anzeichen für eine gesundheitsbedenkliche Wirkung von PFAS", sagt Monique Breteler, Direktorin für Populationsbezogene Gesundheitsforschung am DZNE. "Und wir haben festgestellt, dass bei gleicher PFAS-Konzentration im Blut die negativen Effekte bei jüngeren Probanden stärker ausgeprägt sind als bei älteren."

Korrelation zwischen PFAS und Blutfett

"Unsere Daten zeigen einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen PFAS im Blut und schädlichen Blutfetten, die mit einem kardiovaskulären Risiko assoziiert sind", sagt Monique Breteler. "Je höher der PFAS-Spiegel, desto höher ist die Konzentration dieser Fettstoffe. Strenggenommen ist das noch kein Beweis dafür, dass die PFAS-Chemikalien Verursacher der ungünstigen Blutfett-Profile sind. Doch die enge Korrelation stützt diesen Verdacht. Sie ist ein starkes Argument für eine strengere Regulierung von PFAS, um die Gesundheit zu schützen."

(rr, pm)

2 Kommentare

MDR-Team vor 8 Wochen

@AlexLeipzig
Auch im Artikel wird darauf hingewiesen, dass es sich erst einmal nur um eine Korrelation handelt - diese aber einen starkes Argument für einen Zusammenhang zwischen PFAS im Blut und schädlichen Blutfetten liefert.
LG, das MDR-WISSEN-Team

AlexLeipzig vor 8 Wochen

Vielleicht essen die Menschen mit den erhöhten Blutfetten viel abgepackte Wurstwaren aus Kunststoff-Verpackungen?

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