Ansicht von der Seite: Junge Frau mit Latzhose, kinnlangen Haaren und Sonnenbrille tippt beim Gehen mit beiden Händen auf Smarphone.
Keine gute Idee, sagen Forschende aus Australien. Bildrechte: imago/Westend61

Wissen News Tippen beim Laufen: Unfallrisiko besteht auch bei geübten Smartphone-Nutzenden

24. April 2024, 11:33 Uhr

Nicht nur aufgrund des krummen Nackens ungesund: Forschende aus Australien empfehlen, auf die Nutzung von Smartphones während des Laufens zu verzichten. In einer aktuellen Studie konnten sie ein erhöhtes Unfallrisiko bei Studierenden nachweisen, wenn diese während der Fortbewegung zu Fuß eine Kurznachricht tippten. Vorangegangen war eine nicht eindeutige Studienlage und die Annahme, dass junge Menschen das Ausweichen vor Hindernissen während der Handynutzung möglicherweise bereits gelernt hätten.

Im Experiment mussten fünfzig Studierende einen gefliesten Hindernisparcours absolvieren. Eine Fliese auf halber Strecke war so veranlagt, dass Teilnehmende darauf unvorhersehbar ausrutschen konnten. Während des Absolvierens mussten die Studierenden entweder nichts oder die Textnachricht "The quick brown fox jumps over the lazy dog" tippen, ein englischer Satz, in dem alle Buchstaben des Alphabets vertreten sind. Die Teilnehmenden wussten vorab nur, dass sie möglicherweise ausrutschen oder auch nicht ausrutschen würden.

Studierende, die sich während des Schreibens vorsichtiger fortbewegten, hatten kein geringeres Risiko zu fallen als andere. Zudem waren die während des Laufens getippten Nachrichten insgesamt weniger akkurat. Die größte Genauigkeit trat beim Tippen im Sitzen auf. Die Forschenden weisen darauf hin, dass junge Menschen risikofreudiger seien und Hinweisschilder möglicherweise keinen Effekt hätten, das Verhalten zu unterbinden. Sie empfehlen, in die Software der Smartphones eine Bildschirmsperre zu integrieren, wenn diese durch die eingebaute Sensorik einen Gang erkennen. Ein anderer Ansatz kommt aus Hawaii: 2017 führte die Hauptstadt Honolulu ein Bußgeld ein, wenn Menschen beim Überqueren einer Straße ein Smartphone nutzen und dabei erwischt werden.

6 Kommentare

NochJemand vor 38 Wochen

Wenn die Hälfte aller "Verkehrsteilnehmenden" sich bewusst über alle Regeln hinwegsetzt und darauf baut, dass die andere Hälfte "schon aufpassen wird" - dann sind aber Unfälle vorprogrammiert. Es brauchen ja nur zwei Handydaddler aufeinander zu treffen, im buchstäblichen Sinn.

THOMAS H vor 38 Wochen

MDR-Team: Das was ich beschrieben habe sind keine Einzelfälle, denn gerade in Ladenstraßen (selbst in Geschäften) sind Zusammenstöße des Öfteren zu erleben. Wenn man z. B. in einem Straßenlokal sitzt und die Umgebung beobachtet, sind es meist junge Menschen die mit den Mobiltelefonen diese Situationen "provozieren". Daß die meisten nicht mit anderen Passanten zusammenstoßen liegt an der Aufmerksamkeit der Anderen.

Leider wird Ihr Satz "Deswegen sollte alle Verkehrsteilnehmenden rücksichtsvoll und vorausschauend agieren." auch schlecht in die beschriebenen Mobiltelefonnutzenden eindringen, wenn schon bei der Studie herauskommt: "Die Forschenden weisen darauf hin, dass junge Menschen risikofreudiger seien und Hinweisschilder möglicherweise keinen Effekt hätten, das Verhalten zu unterbinden.."

LEIDER!

MDR-Team vor 38 Wochen

Hallo THOMAS H,

es tut uns leid, dass Sie solche Erfahrungen gemacht haben. Allerdings kann man nicht von einer Person oder einem Vorfall direkt auf alle schließen und verallgemeinern. Deswegen sollte alle Verkehrsteilnehmenden rücksichtsvoll und vorausschauend agieren.

Liebe Grüße
Das MDR WISSEN Team