Psychologie Was hilft gegen Stress und beim Denken? Hunde streicheln!

12. Mai 2021, 16:12 Uhr

Hunde streicheln macht Menschen glücklich – und es hilft offenbar auch Studierenden, den Lernstress zu bewältigen, wie eine US-Studie herausgefunden hat. Dabei reichen nur zehn Minuten mit speziellen Therapiehunden aus.

Ein Therapiehund aus dem Programm „Pet your stress away“
Bildrechte: Washington State University

Tiere helfen Menschen in vielen Lebenslagen, besonders geschulte wie Therapiehunde auch bei körperlichen und seelischen Krankheiten. Dass die Vierpföter außerdem Studierende beim Lernen unterstützen können, haben nun US-Wissenschaftler der Washington State University herausgefunden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forschenden um Prof. Patricia Pendry im Fachmagazin "AERA Open".

Wirkung zeigte sich auch noch sechs Wochen später

Demnach half der Umgang mit Therapiehunden College-Studenten beim Denken und Planen deutlich besser als traditionelle Anti-Stress-Maßnahmen. Die zuvor gestressten Studenten zeigten die besseren Lernfähigkeiten auch lange nach dem vierwöchigen Programm mit den Therapiehunden. "Das ist eine wirklich interessante Erkenntnis", erklärt Prof. Pendry. Denn die Universitäten betrieben einen großen Aufwand, um ihren Studenten beim Bestehen des Studiums zu helfen, besonders auch solchen mit mentalen oder Lernproblemen. Die Untersuchung zeige nun, dass diese Anstrengungen nicht so effektiv sind wie der Einsatz von Therapiehunden.

Der Therapiehund Enzo wird während einer Studie von Studenten der Washington State University gestreichelt
Der Therapiehund Enzo wird während einer Studie von Studenten der Washington State University gestreichelt. Bildrechte: Washington State University

Die Forscherteam führte damit eine frühere Studie von Prof. Pendry fort, die gezeigt hatte, dass schon zehn Minuten lang Tiere streicheln eine Wirkung auf den menschlichen Körper hat – der Ausstoß des Stresshormons Cortison wird merklich reduziert. In der aktuellen Studie wurden die Studenten auf Gruppen verteilt, die entweder mit Therapiehunden oder mit traditionellen Anti-Stress-Programmen lernten. Laut Prof. Pendry hätten dabei gerade die Studierenden mit den größten Problemen durch die Hilfe der Therapiehunde am Ende die größten Fortschritte gemacht. "Die Ergebnisse zeigten sich auch noch sechs Wochen später", erklärt die Expertin.

Tiere können auch allgemein Kraft geben

Insgesamt würden Tiere den Studenten und auch anderen Menschen dabei helfen, positive Gedanken zu fassen und sie umzusetzen. "Man kann Mathe nicht einfach nur durch herumsitzen lernen", betont die Forscherin, "aber wenn es darum geht, zu studieren, sich mit etwas intensiv zu beschäftigen, oder sich vor einer Prüfung zu konzentrieren, dann können einem Tiere sehr viel Kraft geben."

cdi

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