Wissen-News Übergewicht: Veränderte Gehirnregion in Zusammenhang mit ungesundem Appetit
Hauptinhalt
09. August 2023, 12:20 Uhr
Essen ist offenbar nicht nur eine Frage des knurrenden Magens, sondern auch des knurrenden Gehirns: Eine für die Appetit-Kontrolle wichtige Region im Gehirn unterschiedet sich zwischen fettleibigen Menschen und Menschen mit einem gesunden Gewicht. Das legen Forschende der britischen Universität Cambridge in einer neuen Studie im Fachblatt Neuroimage: Clinical nahe. In deren Fokus stand der Hypothalamus, eine Schlüsselregion im Gehirn.
Mittels MRT-Scan an 1351 jungen Erwachsenen mit unterschiedlichen BMI-Werten konnte das Team einen Zusammenhang zwischen Body Mass Index und Volumen des Hypothalamus feststellen. Diese Volumenunterschiede zeigten sich am deutlichsten in den Unterregionen des Hypothalamus, die den Appetit durch die Freisetzung von Hormonen zum Ausgleich von Hunger und Sättigung steuern, so die Forschenden.
Die genaue Bedeutung der Erkenntnisse sei noch unklar. Das betreffe auch die Frage, ob die Veränderung der Gehirnregion eine Folge des Körpergewichts oder bei veranlagten Menschen von vornherein größer ist. Die Vergrößerung könnte demnach mit Entzündungen zusammenhängen. Tierstudien hätten gezeigt, dass fettreiche Ernährung zu einer Entzündung des Hypothalamus führen könne. Andere Studien wiesen darauf hin, dass diese Entzündung den Schwellenwert für das Sättigungsgefühl von Tieren heraufsetzen kann, was zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme führen würde.