Ein Landwirt begutachtet sein Feld mit Sojapflanzen.
Bildrechte: picture alliance/dpa | Hendrik Schmidt

Wissen-News Landwirtschaft 2034: Weniger Fleisch, mehr Milch, mehr Ölsaaten

28. November 2024, 14:17 Uhr

Fleischhunger runter, Milchlust hoch: Der sogenannte Thünen-Modellverbund hat seine alle zwei Jahre erscheinende Analyse zur Entwicklung des Agrarbereichs in Deutschland vorgelegt. In der Baseline genannte Untersuchung wird die erwartete Entwicklung des Sektors in den kommenden zehn Jahren dargelegt. Der Modellverbund des Thünen-Instituts (das Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei) erstellt mathematisch-ökonomische Simulationsmodelle, die jeweils unterschiedliche Entscheidungsebenen abbilden und Fragen beantworten, wie: Wie wirken sich Änderungen in der Politik auf die Landwirtschaft, die Agrarmärkte und die Umwelt aus?

Die Projektion sieht einen Rückgang beim Anbau von Getreide und eine Zunahme bei Ölsaaten (Raps, Rübsen, Soja, Sonnenblumen, Lein). Höhere Umwelt- und Tierwohlstandards ließen zudem einen Rückgang der Fleischproduktion erwarten. Zudem sei eine positive Entwicklung der Milchmarktpreise und eine Steigerung der Milchleistung zu erwarten. Daraus ergebe sich ein leichter Anstieg der Milchanlieferungen, die Milchviehbestände würden hingegen weiter sinken. Rückläufig seien zudem die Stickstoffüberschüsse, der Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln und der Einsatz von Mineraldünger. Es würden weniger Flächen landwirtschaftlich genutzt und stattdessen für Umwelt- und Naturschutz vorgehalten.

CO2-Steuer trifft tierische Erzeugnisse, zwanzig Prozent weniger Emissionen

Die Autorinnen und Autoren haben sich auch mit den Auswirkungen einer CO2-Besteuerung auseinandergesetzt. Hier seien besonders starke Auswirkungen auf die Produktion tierischer Erzeugnisse zu erwarten, insbesondere Rindfleisch. Durch einen CO2-Steuersatz von hundert Euro pro Tonne könne gleichzeitig eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um zwanzig Prozent erreicht werden.

Die Projektion ist eine Kooperation mehrerer Thünen-Fachinstitute. Sie stützt sich auf aktuelle Annahmen zur Entwicklung von äußeren Einflüssen wie dem Weltwirtschaftswachstum und der Beibehaltung bereits eingeschlagener politischer Kurse. Sie sei als Referenzszenario zu verstehen, mit dem sich Auswirkungen alternativer Politiken und Entwicklungen analysieren ließen.

flo

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 26. November 2024 | 17:49 Uhr

2 Kommentare

MDR-Team vor 2 Wochen

Hallo aka Dynamotreue,

Steuern und Abgaben auf CO₂-intensive Produkte oder Prozesse, wie die CO₂-Bepreisung, zielen nicht direkt darauf ab, die Emissionen zu „besteuern“, sondern darauf, Anreize zu schaffen, Emissionen zu verringern. Das Konzept basiert auf marktwirtschaftlichen Prinzipien:

Durch höhere Kosten für fossile Brennstoffe o.ä. sollen Verbraucher*innen und Unternehmen dazu bewegt werden, weniger klimaschädliche Alternativen zu wählen. Beispielsweise kann eine CO₂-Steuer die Nutzung erneuerbarer Energien attraktiver machen.

Einnahmen aus CO₂-Abgaben werden oft genutzt, um Projekte im Bereich Klimaschutz zu fördern, wie etwa den Ausbau von erneuerbaren Energien oder energetische Gebäudesanierungen.

In Ländern wie Schweden hat eine CO₂-Steuer dazu beigetragen, dass Emissionen erheblich gesenkt wurden, ohne das Wirtschaftswachstum zu bremsen. Studien zeigen, dass gut gestaltete Steuersysteme effektive Werkzeuge zur Emissionsreduktion sind.

- Das MDR WISSEN Team

aka Dynamotreue vor 2 Wochen

Hier wird man wiedermal für volldeppert gehalten.
Seit wann reduziert eine Steuereintreibung Treibhausgasemissionen?
Euch kann man aber auch alles weiss machen, mir nicht !

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