US-Studie Luftqualität: Privathaushalte sind die Dreckspatzen
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13. Februar 2020, 17:39 Uhr
Diese Zahlen können für dicke Luft sorgen, vor allem bei denen, die gern gemütlich am heimischen Kamin in die Flammen gucken oder im Garten am Lagerfeuer sitzen: Eine US-Studie belegt, dass seit 2005 immerhin 40 Prozent mehr Menschen an Luftverschmutzung durch Emissionen aus Privathaushalten, durch Müllverbrennung und Heizen sowie aus der Industrie gestorben sind, als an dem, was Kraftwerke und Autos in die Umwelt pusten.
Auf den ersten Blick ist es eine gute Nachricht, die ein US-Forschungsteam zutage gefördert hat: 2018 starben 30.000 Menschen weniger an den Folgen von verschmutzter Luft als noch 2005. Das klingt erst mal gut - aber was steckt nun genau hinter den Berechnungen eines US-Forschungsteams, das seine Ergebnisse im Fachmagazin "Science" veröffentlichte?
Die eine Seite der Medaille
Steven Barrett, ein Atmosphärenwissenschaftler und Irene Dedoussi, eine Luft- und Raumfahrtingenieurin hatten aus Windmodellen und Daten von Verschmutzungsquellen wie Kraftwerken, Industrie, Haushalten und Straßenverkehr Verschmutzungs-Bewegungsprofile erstellt. Ihr Fazit: Die Zahl der Todesfälle, die mit Kraftwerks-Emissionen zusammenhängen, ist um 65 Prozent auf 8.500 gesunken, die durch Verkehrsverschmutzung zustande gekommene hat sich auf 18.600 halbiert. Insgesamt geht man in den USA von jährlich 90.000 bis 360.000 Todesfällen aus, die sich auf Luftverschmutzung zurückführen lassen. Dass sich diese Zahlen verringert haben, werten die Forscher als Folge der strengeren Auflagen für die Wirtschaft durch die US-Umweltschutzbehörde EPA.
Die andere Seite der Medaille
Aber die Forschungen zeigen die zweite Seite der Medaille: nämlich, dass es vom Wohnort abhängt, ob man von der verbesserten Luftqualität auch profitiert, sprich in besserer Luft lebt oder eben nicht. Denn die Luft kennt keine Grenzen. Was auch immer sie an Emissionen aufnimmt, wandert ungehindert per Windströmung von A nach B. Da die Kraftwerke dank strengerer Behörden-Auflagen weniger Schwefeldioxid und Stickoxide in die Luft schicken, fragten sich die Forscher, woher dann schädliche Partikel aus Ammoniak- und Stickoxid-Nebenprodukten in der Luft kommen?
Fündig wurden sie an anderer Stelle: Es sind die Emissionen aus Wohn- und Gewerbegebieten. Ob das nun auch die hierzulande vielgescholtenen Privatleute sind, die sich vor knisternden Feuerholz-Kaminen versammeln, schreiben die Forscher leider nicht im Detail. Sie sagen nur: Wenn Privathaushalte und Gewerbegebäude auch nur zehn Prozent weniger Schadstoffe in die Luft schicken würden, würde das dreimal soviel für die Gesundheit der Bevölkerung bringen wie eine zehn-prozentige Reduzierung bei Kraftwerks-Emissionen. Das erinnert an die Debatte um den Verpackungsmüll und wer für die Vermeidung zuständig ist: Die Verantwortung will niemand übernehmen, eigentlich ist immer jemand anderes zuständig.
In Sachen Luftverschmutzung funktioniert das in den USA so ähnlich: Man hätte sie gern sauber, aber ist nicht bereit, dafür etwas zu tun. Da jeder US-Bundesstaat in Sachen Umweltschutz mehr oder weniger sein eigenes Süppchen kocht, kann Bundesstaat A zwar für saubere Luft sorgen - profitiert aber nicht zwingend davon. Die Luftqualität hängt immer auch davon ab, wie es die Nachbarn mit dem Umweltschutzauflagen halten. Der "Clean Air Act", ein Strategiepapier der EPA zum Umweltschutz, empfiehlt beim Stichwort "Saubere Luft" unter § 7402 lediglich, dass die einzelnen Staaten und Regierungen vor Ort kooperieren, wenn es um die Luftqualität geht.
lfw
part am 14.02.2020
Bei dieser einseitigen Studie aus den USA wurden wohl viele Faktoren erst gar nicht berücksichtigt, da sie die Nationale Sicherheit gefährden würden. Ist es doch das US-Militär das einer der größten Klimasünder in der Geschichte ist, es verbraucht mehr flüssige
Kraftstoffe und emittiert mehr Kohlenstoff als die meisten Länder, belegt eine neue Studie von
Wissenschaftlern der Durham University und der Lancaster University, die von der Royal Geographical Society in Großbritannien veröffentlicht wurde. Für die globalen logistischen Lieferketten produziert das US-Militär so viele Emissionen wie Schweden oder Dänemark zusammen. Die Emmisionen aus Privathaushalten sind zumeist notwendig zum Leben, die des Militärs vernichten leben...