Wissen-News Tropischer Urwald der Fläche Sachsen-Anhalts und Thüringens vernichtet
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05. April 2024, 10:13 Uhr
Weltweit sind im Jahr 2023 einem Bericht zufolge rund 37.000 Quadratkilometer tropischer Urwald zerstört worden. Das entspricht in etwa der Fläche der beiden deutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen. Pro Minute fielen demnach Baumbestände in der Größe von zehn Fußballfeldern Abholzungen, Bränden oder anderen Zerstörungen zum Opfer.
Im vergangenen Jahr 2023 sind nach einem Bericht des World Resources Institute (WRI) in Washington weltweit rund 3,7 Millionen Hektar (37.000 Quadratkilometer) tropischer Urwald zerstört worden. Das waren zwar 400.000 Hektar weniger als im Vorjahr 2022. Dennoch ging immer noch tropischer Urwald in der Flächengröße von Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen verloren. Der Rückgang geht laut WRI zum Teil auf Brände zurück, hauptsächlich aber auf andere Ursachen wie insbesondere Abholzung.
37.000 Quadratkilometer tropischer Urwald-Verlust bedeutet, dass 2023 statistisch gesehen pro Minute Baumbestände in der Größe von zehn Fußballfeldern verschwunden sind. In Brasilien ging der Verlust 2023 den WRI-Daten zufolge zwar deutlich zurück. Jedoch ist das fünftgrößte Land der Erde auch dasjenige mit der größten Regenwaldfläche und hat immer noch den weltweit größten Waldschwund. Besonders stark schwanden die tropischen Wälder auf ihre Fläche gesehen dem WRI-Bericht zufolge in der Demokratischen Republik Kongo, in Bolivien und in Indonesien. Jenseits der Tropen war der Waldverlust in Kanada besonders stark. Dort wurden vor allem aufgrund riesiger Waldbrände 2023 fünfmal mehr Bäume vernichtet als 2022.
Urwald hat eine große Bedeutung für den Erhalt der Artenvielfalt und für die Speicherung von CO2. Mithilfe der Plattform Global Forest Watch beobachten Umweltorganisationen unter Leitung des WRI seit 2014 unter anderem mit Satellitentechnik Veränderungen von Waldgebieten weltweit. Das WRI erstellte den darauf basierenden Report jährlich gemeinsam mit Forschern der US-amerikanischen Universität von Maryland.
dpa (dn)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 12. Oktober 2022 | 17:15 Uhr
Dachs vor 30 Wochen
Die Verhinderung der Vernichtung von Teilen des tropischen Regenwaldes wäre eine sinnvollere Aktion der sogenannten Klimaaktivisten als den flüssigen Verkehr zum Stillstand zu zwingen. Da hat man aber vor der zu erwartenden aggressiveren Gegenwehr die Hosen voll obwohl der Nutzen wesentlich höher wäre.