Kolumne: Das Altpapier am 28. Mai 2024: Porträt des Altpapier-Autoren René Martens 4 min
"Das Altpapier" ist eine tagesaktuelle Kolumne. Die Autorinnen und Autoren kommentieren im aktuellen Altpapier die wichtigsten Medienthemen des Tages. Bildrechte: MDR | MEDIEN360G

Kolumne: Das Altpapier am 28. Mai 2024 Und plötzlich reden alle über Rassismus

28. Mai 2024, 13:59 Uhr

Der Begriff 'Klimawandel' ist ein Euphemismus. Die AfD gewinnt bei einer Talkshow-Einladung immer. Thüringens "bekanntester Fernsehmann" ("Stern") wechselt vom MDR zu Sahra Wagenknecht. Heute kommentiert René Martens die Medienberichterstattung.

Porträt des Altpapier-Autoren René Martens
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Das Altpapier "Das Altpapier" ist eine tagesaktuelle Kolumne. Die Autorinnen und Autoren kommentieren und bewerten aus ihrer Sicht die aktuellen medienjournalistischen Themen.

Extreme Verhältnisse verlangen eine extreme Sprache

Ja, auch wir haben den Begriff "Klimawandel" schon oft benutzt, vielleicht aus Bequemlichkeit, vielleicht, weil auch wir nicht gefeit sind gegen falsche Formulierungs-Automatismen (die wir bei anderen kritisieren). Es ist allemal verständlich, dass für jemanden, der sich täglich damit befassen muss, welche Folgen die Bereitschaft "unserer Zivilisation zum kollektiven Selbstmord" hat (Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber kürzlich im "Stern"), "Klimawandel" ein "Hasswort" ist. Der ZDF-Wettermoderator Özden Terli (zuletzt vor einer Woche im Altpapier erwähnt) hat die neue Ausgabe der "Hasswort"-Kolumne von "Übermedien" nun diesem Begriff gewidmet. Terli schreibt:

"Nicht immer war von einem 'Klimawandel’ die Rede. Schon in den 90er-Jahren waren Begriffe wie 'Klimakatastrophe' oder 'globale Erwärmung’ verbreitet. Aber Klimawandel hörte sich harmloser an – und wird heute bereitwillig überall verwendet. Dabei sollte klar sein: Die Klimakatastrophe rollt längst. Mittlerweile sprechen Wissenschaftler von 'beschleunigter Erwärmung', es fallen Sätze wie 'Das Klima fliegt uns um die Ohren' Und die Öffentlichkeit redet noch von Wandel? Für mich gilt: Globale Erhitzung ist der bessere Begriff. Er beschreibt den rasanten Anstieg besser, und das funktioniert auch bei meiner täglichen Arbeit oder auf Social Media gut. Vor allem, wenn meine Arbeit Fragen provoziert, lässt sich damit die Geschwindigkeit der Temperaturzunahme erklären – deswegen habe ich mir diese Wortwahl seit einigen Jahren angewöhnt."

Zur Kritik daran schreibt Terli:

"Manchmal wird auch diese begründete Wortwahl als Aktivismus angesehen oder als extrem. Die Gegenfrage wäre: Muss sich Sprache nicht auch anpassen, wenn es extremer wird – nicht nur die Berichterstattung?"

"Sich zum Sonderpreis von Rassismus distanzieren"

Warum sind die Reaktionen auf die rassistischen Sänger von Sylt (Altpapier von Freitag) so intensiv? Unter anderem, weil man "ein paar betrunkene, verwöhnte Bratzen (…) so leicht verabscheuen kann", schreibt Gilda Sahebi in einem taz-Kommentar. Inwiefern das problematisch ist, schreibt sie auch:

"Die Gruppe von Sylt ist die perfekte Projektionsfläche. Man kann sich klar positionieren gegen Leute, die eh alle schrecklich finden: reich, verwöhnt, abgehoben. Man kann sich zum Sonderpreis von Rassismus distanzieren und auf Anerkennung für die 'klaren' Worte hoffen. Besonders offensichtlich wird das im Fall von Julian Reichelt, der auf X folgenden Post absetzte: 'Mit Papas Porsche nach Sylt hochknallen und dann schön Schampus, Hitler-Bart und Ausländer raus. Wie kaputt muss man im Kopf sein? Und wieso wird so was geduldet und hingenommen von der Bar und allen umstehenden Gästen?’ Nun, es ist derselbe Grund, aus dem heraus eine Gesellschaft duldet, dass Julian Reichelt auf seiner Plattform NiUS im Sekundentakt rassistische Narrative in die Welt pustet: weil rassistische Denkmuster normalisiert sind. Sie werden konsequent externalisiert. Rassismus existiert unter Extremisten, im Ausland – und nun, allem Anschein nach, unter Wohlstandsverwahrlosten. Nur nicht 'bei uns'."

Welche entscheidende Rolle die Medien bei dieser "Externalisierung" spielen, hat Sahebi in ihrem kürzlich erschienenen Buch "Wie wir uns Rassismus beibringen" beschrieben. Vor allem in dem vierten Kapitel "Die Angst vor dem R-Wort oder: Das Meisternarrativ", das auch medienhistorisch wertvoll ist, weil hier zahlreiche journalistische Unzulänglichkeiten (Übernahme rechter Narrative, Framings und Falschdarstellungen, etwa in Interviewfrageformulierungen) gebündelt dokumentiert sind, die allenfalls für kurze Zeit in den sozialen Medien thematisiert werden, aber schnell wieder aus dem Blickfeld geraten.

Im Folgenden ein im Buch beschriebenes typisches Beispiel dafür, wie sich Journalisten nicht trauen (oder weigern), Rassismus zu benennen, es stammt aus dem "ZDF-Morgenmagazin" vom 13. Januar 2023:

"Der Moderator fragte (Friedrich) Merz nach seinen Kommentaren über die 'Paschas' bei Markus Lanz: 'Manche werfen Ihnen Populismus vor, manche gar Rassismus. Bedauern Sie die Wortwahl?’ Gar Rassismus – hier zeigt sich wieder, wie sehr die Frage des Rassismus mehr als unverschämt oder abwegig denn als sachliche Beschreibung einer Aussage oder Situation erachtet wird."

Zur Verbreitung von Rassismus, so Sahebi weiter, tragen Medien zumindest indirekt bei, indem sie Menschen aus migrantischen Milieus von Debatten ausschließen bzw. deren Debatten ignorieren. Sahebi schreibt in ihrem Buch:

"Als also die AfD im Sommer 2023 beachtliche elektorale Erfolge erzielte und eine große Hürde auf dem Weg in Richtung Regierungsfähigkeit nahm (…), würde man erwarten, dass politisch und medial die Frage diskutiert würde: Was bedeutet das für Menschen, die eine AfD-Politik als Erste trifft? Alle Bereiche der Existenz von eingewanderten Menschen in Deutschland sind mit der AfD in Frage gestellt. Ihre Rechte, ihre körperliche Unversehrtheit, ihre Freiheiten, die schlichte Frage, ob sie in Deutschland leben können oder nicht. Und wie sie in Deutschland leben können (…) Während die medialen Debatten davon bestimmt waren, welche Auswirkungen die AfD-Erfolge und die Aussagen von Friedrich Merz für die Parteien und ihre Strategien haben, wurde in migrantischen Kreisen zunehmend die Frage gestellt: Wo gehen wir hin, wenn die AfD stärker wird? Dass sie stärker wird – daran haben viele keine Zweifel. Dass sie irgendwann regieren wird – daran auch nicht. Für viele, besonders junge Menschen, ist Deutschland nur noch eine Heimat auf Zeit (…) Diese Ängste, die in migrantischen Kreisen seitdem mit Händen zu greifen sind, waren nicht im geringsten Teil der medialen und politischen Debatte."

Demos gegen rechts gibt es immer noch

Jean Peters von Correctiv hat am Montag in einem fast einstündigen Vortrag bei der re:publica Details zu den Recherchen des Geheimtreffens von Potsdam geliefert. Details etwa zu den Vorbereitungen und zur Arbeitsweise während des Treffens. Zum Beispiel:

"Wir hatten mitbekommen über Umwege, dass Greenpeace auch daran recherchierte und die meinten, okay, ihr seid viel weiter als wir, wir unterstützen euch, wir stellen zwei Autos vor die Tür, das machen wir bei Schweinemastställen auch immer, und dann sieht man, wer rein und raus geht."

Und es geht auch um die Folgen, die die Berichterstattung für ihn hat, konkret um Bedrohungen, die "stochastischer Terrorismus" mit sich bringt.

Zur grundsätzlichen Wirkung der Berichterstattung sagt Peters:

"Dass ein einzelner Text die größten Demonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik auslöst und dass Menschen sich zusammentun und alle gemeinsam rufen 'alle zusammen gegen den Faschismus' - das ist uns jeden Tag unter die Haut gefahren. In Schulklassen, in allen Redaktionen, aber auch bei Taxifahrten, ohne dass sie wussten, wer ich bin, die Leute redeten darüber (…) Das ging durch alle Kneipen und durch alle Gemüter."

Ich fände es ja wichtig zu betonen, dass die Recherchen nicht nur gewirkt haben, sondern dass sie immer noch wirken. Der im Altpapier bereits für seine privaten Recherchen gewürdigte Jurist Christian Eymery hat gerade bei Bluesky geschrieben:

"Vom 20.5. bis zum 26.5. haben wir 54 Demos gegen Rechtsradikalismus und für unsere freiheitliche Demokratie mit fast 40.000 Teilnehmenden gezählt, davon allein an diesem Wochenende 26 Demos mit über 25.000 Teilnehmern!"

Oder, wie Eymery in einem anderen Post schreibt:

"Diese Demo-Bewegung hält sich mittlerweile seit über 4 Monaten."

Medial präsent ist das allerdings nicht mehr (wenn man mal von der Berichterstattung in der Lokalpresse absieht). Zumindest eine bundesweite Überblicksberichterstattung über die Demonstrationen eines Wochenendes wäre ja durchaus angemessen.

Journalist wird Wagenknecht

Dass Journalistinnen und Journalisten "in die Politik gehen", ist an sich nichts Besonderes. Bei dem am Montag bekannt gewordenen Wechsel des Moderators Steffen Quasebarth vom "Thüringen Journal" des MDR zu Sahra Wagenknecht  - der "Stern" hat ihn dazu interviewt, und der MDR selbst hat sich zu dem Weggang auch geäußert - fällt nun allerdings auf, dass von einer angemessenen Karenzzeit nicht die Rede sein kann. "Stern"-Interviewer Martin Debes spielt darauf gleich mit einer Formulierung in seiner ersten Frage an:

"Herr Quasebarth, Sonntagabend haben Sie Ihre letzte Sendung moderiert. Kommenden Samstag wollen Sie sich auf dem BSW-Landesparteitag für den Thüringer Landtag nominieren lassen."

Das BSW hofft offenbar durch die sehr kurzfristige Rekrutierung eines prominenten Bildschirmgesichts - der "Stern" bezeichnet Quasebarth als "den bekanntesten Fernsehmann des Landes" - Stimmen gewinnen zu können. Die Partei hat sich hier einen Wettbewerbsvorteil verschafft, der zwar nicht irregulär ist, aber allemal anrüchig.

Wie wichtig es für neue rechte Parteien sein kann, dass in ihrer frühen Phase in zentralen Positionen Journalisten für sie arbeiten, hat man ja bei der AfD schon gesehen. Spoiler: Im "Stern"-Interview sagt Quasebarth: "Jede Zusammenarbeit mit der AfD ist und bleibt ausgeschlossen."

Wie auch immer: In gewisser Weise ist es konsequent, dass eine Partei, die de facto eine Schöpfung der Medien ist, die Absicht hat, eine Person aus den Medien in eine Spitzenposition zu bringen. Journalistinnen und Journalisten haben über die Gruppierung BSW ja schon zu einem Zeitpunkt, als sie noch nicht mal als Partei formiert war, in einem Umfang berichtet, als säße sie schon in Parlamenten. Und als am 8. Januar 2024 die Parteigründung dann tatsächlich über die Bühne ging, brachte zum Beispiel der "Spiegel" zu diesem Thema gleich vier Artikel (und in der Nacht darauf gleich noch einen weiteren).

Miosga räumt gern Müll weg

Die Caren-Miosga-Sendung mit Tino Chrupalla ist ja nun auch schon wieder rund einen Monat her (siehe Altpapier), aber es bietet sich an, sich noch einmal mit ihr zu beschäftigen. Die Sendung war Thema in der NDR-Rundfunkratssitzung vom 17. Mai, und auf die geht Gremienmitglied Jessica Kordouni nun in ihrem Blog ein. Sie kritisiert die wenig befriedigenden Statements des NDR-Programmdirektors, mit denen der die Sendung zu rechtfertigen versuchte. Außerdem schreibt Kordouni über diese Ausgabe des Miosga-Talks:

"(Es) wurden wieder Falschbehauptungen im Raum stehen gelassen, da hilft auch kein nachträglicher Fakten-Check, der dazu auch eher mau war. Denn der rhetorische Trick von Rechtspopulisten ist es, falsche Dinge einfach zu behaupten und falsche Zusammenhänge plausibel darzustellen. Wer sie also stellen will, der ist laufend damit beschäftigt, einen Haufen Müll wegzuräumen und hat keine Zeit mehr, darzustellen, dass das Gegenüber gar keine Antworten für die Herausforderungen unserer Zeit hat. Es ist meiner Ansicht nach zu kurz gedacht, sich zurückzulehnen und darauf zu hoffen, dass sich der Zuschauende eigenständig eine Meinung bilden wird. Denn wir wissen alle, etwas wird immer hängen bleiben. Und wenn es nur ein Zweifel ist, den der Rechtspopulist gesät hat."

Mit anderen Worten: Die AfD gewinnt bei einer Einladung in eine Talkshow immer. Das wissen ja eigentlich auch alle, nur die Entscheider des öffentlich-rechtlichen Fernsehens halt nicht.

Warum gewinnt die AfD immer? Um es angelehnt an Kordouni zu sagen: Wenn der eingeladene Politiker oder die eingeladene Politikerin Falschinformationen verbreitet, ohne dass jemand in einer Talkshowrunde es korrigiert, ist das gut für die AfD. Greifen die Moderierenden oder andere Teilnehmer doch ein, hat man den Erfolg, dass das die Diskussion relevanter Themen erschwert. Positiver Nebeneffekt: Als Opfer ("Immer alle gegen die AfD") kann man sich dann auch noch inszenieren.

Anderer Ansatz zum Thema Faschismus und Medien: Bei "Geschichte der Gegenwart" beschäftigt sich Andreas Gehrlach, der wissenschaftliche Programmdirektor des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften in Wien, mit Umberto Ecos Buch "Der ewige Faschismus". Gehrlach beschreibt das Buch als "wertvoll", benennt aber auch eine maßgeblich Leerstelle:

"Eco erwähnt zwar, dass die Faschisten trotz ihres Traditionalismus große Verehrer von moderner Technologie waren, aber ihre intensive Nutzung moderner Medien ignoriert er. Anstatt Eco kann man hier Walter Benjamin anführen: Sein berühmter Aufsatz über Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit wird meist als Theorie der medialen Entwicklung gelesen, die aufzeigt, wie Fotografie und Kino die Kunst ihrer Zeit verändert haben. Dabei wird übersehen, dass ein großer Teil des Kunstwerk-Aufsatzes sich mit einer Faschismusdefinition beschäftigt, die darauf hinausläuft, dass der Faschismus sich die je neuesten Medien aneignet und sie für sich zu nutzen versucht. Vor allem der zweite Teil von Benjamins Aufsatz ist eine Theorie der Versessenheit des Faschismus auf seine mediale Repräsentation: Der Faschismus in egal welcher Form ist besessen von seiner Präsenz im Film, im Fernsehen, im Radio, in Talkshows, in Zeitungen, auf Youtube, Facebook, Twitter und Tiktok. (Nur nebenbei: Es lohnt sich, hierfür die weniger bekannte 'Zweite Fassung' des Kunstwerk-Aufsatzes zu lesen, die erst im siebten Band der Gesammelten Schriften erschienen ist und die noch nicht durch das sehr eingreifende Lektorat des Instituts für Sozialforschung gegangen war.) Der Faschismus, so Benjamin (…) lebt also von einer unbedingten medialen Reproduktion seiner selbst und seiner Protagonisten. Dieser wichtige Aspekt ist so bei Eco nicht vorhanden."

Der Band mit Benjamin-Schriften, den Gehrlach empfiehlt, ist übrigens dieser hier.

Bei der Frage, welche Rolle Medien für den Faschismus spielen, bietet es sich durchaus an, noch einmal auf den re:publica-Vortrag von Correctiv-Mitarbeiter Jean Peters zurück zu kommen. Er sagt: Dass "aggressive Organisationen" heute über soziale Medien Leute einschüchtern", sei "eine Form der aggressiven Verwirklichung faschistischer Pläne".


Altpapierkorb (Reporter-ohne-Grenzen-Anzeige beim IStGH, Constantin Schreiber auf den Spuren Karl Mays, Petition gegen "Digitalzwang", WDR-Intendantenwahl-Wasserstand, Wirtschaftsjournalismus-Studie)

+++ Die Organisation Reporter ohne Grenzen teilt mit, sie habe "beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erneut Strafanzeige wegen israelischer Kriegsverbrechen gegen Journalistinnen und Journalisten eingereicht". In der Mitteilung, die mmm.verdi.de kurz aufgreift heißt es "In dieser dritten Strafanzeige fordert RSF den Gerichtshof auf, Verbrechen gegen mindestens neun palästinensische Medienschaffende zwischen dem 15. Dezember 2023 und 20. Mai 2024 zu untersuchen." Gegen Russland hat die Organisation beim IStGH zuletzt fünf Strafanzeigen gestellt, die bisher letzte vor fast genau zwei Jahren.

+++ Peter Hintz bespricht für 54books.de das nächste Werk des Vielschreibers und "Tagesschau"-Sprechers Constantin Schreiber. Es handelt sich um einen "Ägypten-Krimi” (Verlagswerbung) mit dem Titel "Kleopatras Grab" Hintz meint: "Der Roman (ist) als Unterhaltungslektüre sprachlich so wenig durchdacht wie in seiner Fiktionalisierung von Geschichte. Vom ersten Satz an verliert man sich als Leser immer wieder in anstrengenden Hypotaxen mit unklarem Subjekt: 'Zuerst war er untergegangen in dem Lärm des Verkehrs, der unablässig über die Brücke geführt wird, aber dann hören sie ihn doch – den schrillen, hektischen Aufschrei.' Verwirrend schaltet der Text dann zwischen nicht ausreichend eingeführten Erzählperspektiven hin und her und Szenenwechsel werden abrupt angekündigt mit "ZUR SELBEN ZEIT AN EINEM ANDEREN ORT” (…) Das Orient-Kolorit des Romans kann wie eine merkwürdige Mischung aus der Sprache der klassischen Abenteuerliteratur von Karl May und der deutschen Synchronisation von Indiana Jones klingen." Dass "Kleopatras Grab" als Auftakt einer Romanreihe angekündigt ist, empfindet Hintze eher als Drohung.

+++ Wir wissen nicht, ob Michael Hanfeld Petitionen unterzeichnet, aber dank eines Kommentars im heutigen FAZ-Feuilleton wissen wir, dass er einer Petition des Vereins Digitalcourage für "ein Recht auf Leben ohne Digitalzwang" einiges abgewinnen kann. Zentraler Satz der Petition: "Die Wahrnehmung der Grundrechte und der Daseinsvorsorge, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur (z.B. Post, Bahn, medizinische Versorgung) darf nicht davon abhängig gemacht werden, dass Menschen das Internet, ein Smartphone oder bestimmte Software benutzen."

+++ Worauf die FAZ heute auch noch eingeht: auf die Studie "Viel Kraft - wenig Biss. Wirtschaftsberichterstattung in ARD und ZDF" (siehe Altpapier von vergangenem Dienstag).

+++ Und wer wird nun WDR-Intendant (siehe zuletzt Altpapier von Montag)? Eine Frau und drei Männer sind noch im Rennen, allerdings nicht mehr "Monitor"-Redaktionsleiter Georg Restle. epd Medien und die FAZ berichten.

Das Altpapier am Mittwoch schreibt Johanna Bernklau.

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