Ein Wanderer steht an der Teufelsmauer im Harz. Er hat einen Schirm in den Farben eines Regenbogens aufgespannt.
Der Brocken, die Roßtrappe oder die Teufelsmauer (Bild) sind beliebte Ziele zum Wandern im Harz. Aber auch, wenn der Regen den Plänen einen Strich durch die Rechnung macht, gibt es hier kulturell viel zu entdecken. Bildrechte: dpa

Hexen, Burgen, Höhlen Harz bei Regen: Sieben Tipps bei schlechtem Wetter

12. Oktober 2023, 18:03 Uhr

Der Harz ist in erster Linie ein beliebtes Ziel zum Wandern. Doch auch bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Ausflug in die Region, denn es gibt viel zu endecken. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch der Harzer Höhlen, einer Zeitreise ins Mittelalter auf Burg Falkenstein oder einem Besuch im Schulmuseum Quedlinburg? Im Harzmuseum kann zudem die Region erkundet werden, und in Thale dreht sich alles um Hexen. Hier finden Sie eine Auswahl an Tipps, inklusive Serviceangaben zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Veranstaltungen.

Halberstadt: Naturkundemuseum Heineaum

Bei schlechtem Wetter ist ein Besuch im Museum Heineanum eine gute Alternative zum Wanderausflug. Das Naturkundemuseum am Halberstädter Domplatz ist auf Vogelkunde spezialisiert und bietet einen umfassenden Einblick in die Welt der Vögel. Die Dauerausstellung zeigt die beeindruckende Formen- und Farbenvielfalt der Vogelwelt – von rund 9.000 Vogelarten der Erde sind hier 286 zu sehen. Auch heimische Vogelarten, speziell aus dem Harz, werden gezeigt. Darüber hinaus gibt es im Museum zwei Saurierskelette zu sehen: Plateosaurus und Plesiosaurus, die um 1900 im Stadtgebiet von Halberstadt gefunden wurden. Auch kleine und große Dino-Fans kommen also auf ihre Kosten.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Heineanum - Museum für Vogelkunde
Domplatz 36
38820 Halberstadt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr, montags geschlossen

Eintritt:
Erwachsene 7 Euro, ermäßigt 5 Euro
Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei.

Jeden letzten Freitag im Monat ist der Eintritt auch für Erwachsene kostenlos.

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
bis Dezember 2023: Sonderausstellung "Ein Jahr mit den Rotmilanen – Zugverhalten und Todesursachen"

Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite des Museums.

Rübeländer Tropfsteinhöhlen: älteste Schauhöhlen Deutschlands

Dem Regen entfliehen – das geht auch unter der Erde und zwar in den Tropfsteinhöhlen Rübeland. Sie gehören zu den ältesten und bekanntesten Schauhöhlen Deutschlands und bieten eine spannende Untertagewelt mit farbenprächtigen Tropfsteinen. Die beiden Höhlen können auf Führungen erkundet werden.

Bei einem Rundgang durch die Hermannshöhle können mit etwas Glück im Olmsee Grottenolme gesichtet werden. In der Baumannshöhle gibt es sogar eine unterirdische Naturbühne, die vom Theater der Tiefe bespielt wird. Familienstücke wie "Der kleine Prinz" oder "Die kleine Hexe" werden hier aufgeführt. Wichtig bei einem Höhlenbesuch: Warm anziehen, denn in der Höhle herrschen konstant kühle 9 Grad.

Blick in eine Tropfsteinhöhle, bäulich schimmerndes Wasser umgeben von Steinen.
Die Rübeländer Tropfsteinhöhlen sind ein beliebtes Ausflugsziel im Harz und beherbergen sogar eine Theaterbühne. Bildrechte: Jan Reichel

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Rübeländer Tropfsteinhöhlen
38889 Oberharz am Brocken
OT Rübeland

Öffnungszeiten:
September & Oktober: 9:30 bis 17 Uhr
November & Dezember: 9:30 bis 15:30 Uhr (Hermannshöhle ist geschlossen)
Juli & August, täglich 9:30 bis 18 Uhr

Eintritt:
Erwachsene: 9,50 Euro (mit Führung), 8,50 Euro (ohne Führung)
Kinder (4 bis 14 Jahre): 6,50 Euro (mit Führung), 5,50 Euro (ohne Führung)
Kinder unter 4 Jahre: frei

Barrierefreiheit:
In beiden Höhlen gibt es zahlreiche Treppenstufen, der Weg ist nicht barrierefrei und kann weder mit Kinderwagen noch mit Rollstuhl befahren werden.

Veranstaltungen (Auswahl):
13., 14., 15. Oktober 2023: "Die Schneekönigin", Theater in der Baumannshöhle
18. und 20. Oktober 2023: "Das kalte Herz", Theater in der Baumannshöhle
25. und 26. Oktober 2023: "Reise zum Mittelpunkt der Erde", Theater in der Baumannshöhle
9. und 10., 16. und 17. sowie 27. bis 30. Dezember 2023: "Eine Weihnachtsgeschichte", Theater in der Baumannshöhle

Weitere Informationen zu den Theateraufführungen finden Sie hier.

Informationen zu den Höhlen auf harzer-hoehlen.de

Burg Falkenstein: ins Mittelalter eintauchen

Der Falkenstein ist die am besten erhaltene Burg im Harz und wurde mit ihrer typischen Architektur bereits in über 30 (Märchen)Filmen zur Kulisse. Die zwischen 1120 und 1180 entstandene Anlage beherbergt heute ein Museum und ist Ort vieler Veranstaltungen wie dem "Falkensteiner Minneturnier". Von April bis September bietet außerdem die Falknerei Vorführungen mit Greifvögeln wie Falke, Uhu oder Adler an. Die Ausstellung im Museum widmet sich der Geschichte des Falkensteins, dem "Sachsenspiegel" als bedeutendstem deutschsprachigen Rechtsbuch des Mittelalters und der Burg als Filmkulisse.

Blick auf eine Burganlage, die von einer Mauer umgeben auf einem Hügel steht, im Hintergrund blauer Himmel.
Burg Falkenstein im Harz lädt ein, das Mittelalter zu erkunden und war schon Drehort für viele Filme. Bildrechte: dpa

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Burg Falkenstein
Pansfelde Burg Falkenstein 1
06543 Falkenstein (Harz)

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr, letzter Einlass 17:30 Uhr
montags (außer an Feiertagen) geschlossen

Eintritt:
Erwachsene & Senioren: 6,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Familienkarte (zwei Erwachsene und die zur Familie gehörenden Kinder): 17 Euro

Barrierefreiheit:
Die Burg ist nur eingeschränkt barrierefrei. Ein barrierefreier Zugang auf Kopfsteinpflaster ist bis zur Burggaststätte und zum Burghof möglich. Die Ausstellungsräume sind nur über Stufen und/oder Treppen erreichbar. Eine behindertengerechte Toilette steht zur Verfügung.

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
17. und 18. November sowie 2. Dezember 2023: "Es ist Nacht auf Burg Falkenstein"

Mehr Informationen auf der Webseite der Burg Falkenstein.

Burg Falkenstein 34 min
Bildrechte: dpa

Thale: Obscurum - Museum der Hexerei und dunklen Mächte

Wer sich abseits von Hexentanzplatz und Walpurgisnacht mit Zauberei, schwarzer Magie und Hexen beschäftigen möchte, ist im Obscurum Thale genau richtig. Das den eigenen Angaben zufolge größte Museum der Hexerei und der dunklen Mächte in ganz Deutschland liegt direkt am Bahnhof von Thale. Mit einer großen Anzahl von Exponaten wird auf 400 Quadratmetern Fläche von Hexenprozessen, Vampiren, Werwölfen, Abwehrzaubern gegen den bösen Blick oder Krötensteinen erzählt.

Die Besucher*innen erfahren, wozu eine Hexenwaage, Drudensteine oder die Leber eines Einhorns benötigt wurden und wie eine vermeintliche Hexe erkannt wurde. Weil einige Ausstellungsstücke Themen wie Hexenverbrennung oder Folter erklären, ist das Museum nicht unbedingt für Kinder geeignet.

Schild mit Hexe als Wegweiser zum Hexentanzplatz.
Hexen sind in Thale nicht nur zur Walpurgisnacht ein großes Thema. Bildrechte: imago/Martin Wagner

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Obscurum Thale
Museum der Hexerei und der dunklen Mächte
Bahnhofstrasse 1
06502 Thale

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr

Nach Voranmeldung für Gruppen Besuch auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten möglich.

Eintritt:
pro Person 5 Euro

Mehr Informationen auf der Webseite des Obscurums Thale.

Figur der Hexe Watelinde - Hexentanzplatz bei Thale 2 min
Bildrechte: imago images / ecomedia/robert fishman
2 min

Attraktionen auf und um den Hexentanzplatz sind das Bergtheater Thale, die Seilbahn Thale, der Tierpark Thale und die Walpurgisnacht im Harz.

MDR FERNSEHEN Sa 03.10.2020 18:50Uhr 02:02 min

https://www.mdr.de/meine-heimat/quickiepedia-harz-hexentanzplatz-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Quedlinburg: Schulmuseum "Alte Elementarschule"

Wie haben Kinder um 1900 in der Schule gelernt? Wie sahen Unterricht und Klassenzimmer damals aus? Das können Besucher*innen in der "Alten Elementarschule" in Quedlinburg erkunden. Das Fachwerkhaus im Ortsteil Gernrode wurde 1533 als Schule erbaut – bis 1847 fanden hier Unterrichtsstunden statt. Heute sind noch zwei der alten Schulräume im Original erhalten und können besichtigt werden.

Kleine und auch große Gäste können hier sogar historische Unterrichtsstunden besuchen, dabei in die Schulzeit um 1900 eintauchen und viel über alte Schriftarten lernen. Beliebt sind außerdem die Märchenstunden am Kachelofen, der in der kalten Jahreszeit angeheizt wird. Neben einem uralten Gewölbekeller ist auch die Dauerausstellung "Mineralien im Harz" sehenswert.

Auf dem Weg durch Quedlinburg sollten Sie außerdem einen Blick auf die Architektur werfen, denn sie steht seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und macht die Stadt zu einem der größten Flächendenkmale in Deutschland.

Ein zweigeschossiges Fachwerkhaus an einer Straßenecke, mit einer Straßenlaterne und Blumen vor den Fenstern.
Im Schulmuseum "Alte Elementarschule" in Quedlinburg kann die Schulzeit um 1900 erlebt werden. Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Alte Elementarschule Gernrode
St. Cyriakusstraße 2
06485 Quedlinburg
OT Gernrode

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 10 bis 12 Uhr und 13 bis 16:30 Uhr
Samstag: 14 bis 16 Uhr, sowie nach Vereinbarung
Schließzeit jährlich ab 22. Dezember bis zum 31. Januar des darauffolgenden Jahres

Eintritt:
Erwachsene 3 Euro, Kinder (6 bis 14 Jahre mit Begleitung) 1 Euro
Führung: Erwachsene 5 Euro, Kinder 2 Euro
Historischer Unterricht: Erwachsene 7 Euro, Kinder 3 Euro (mit Voranmeldung)
Märchenstunde: 2 Euro

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
Bis Dezember 2023: "Malerei und Zeichnungen" von Helmut Koppe
8. Dezember 2023, 17 Uhr: Adventfeier Elementarschule
16. und 17. Dezember 2023: Weihnachtsmarkt im Stiftshof

Mehr Informationen auf der Webseite der Elementarschule Gernrode.

Quickiepedia - Meine Heimat - Videovorschaubilder 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Wernigerode: Harzmuseum

Das Wetter ist zu schlecht, um den Tag im Freien zu verbringen? Kein Problem – den Harz können Sie auch im Museum erkunden. Das Harzmuseum in Wernigerode gibt einen Überblick über die Geschichte der Region, von der erdgeschichtlichen Entwicklung über die Pflanzen- und Tierwelt bis hin zu den typischen Fachwerkbauten und der Handwerkskunst der Region. Die wechselvolle Geschichte des prachtvollen Wernigeroder Rathauses wird ebenfalls erzählt. Ein Teil der Ausstellung widmet sich außerdem dem Thema "Kunst im Harz". Hier werden Arbeiten von Künstler*innen des Harzes aus dem 19. Jahrhundert sowie der Wernigeröder Künstlerkolonie gezeigt. 

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Harzmuseum Wernigerode
Klint 10
38855 Wernigerode

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr
Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 16 Uhr

Eintritt:
Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder (7 bis 17 Jahre) und Inhaber des Sozial- und Familienpasses 2 Euro
Für Kinder bis 6 Jahre ist der Eintritt frei

Veranstaltungen und Ausstellungen (Auswahl):
6. September bis 12. November: Sonderausstellung "#gesammelt - Neues aus der Kunstsammlung"
15. Oktober 2023, 11 bis 16 Uhr: Kunsthandwerkermarkt

Mehr Informationen auf der Webseite des Harzmuseums.

Wernigerode: Luftfahrtmuseum

Regentage lassen sich auch gut im Luftfahrtmuseum in Wernigerode verbringen. Ob das Düsenflugzeug, in dem Prinz Charles fliegen lernte, der Helikopter, mit dem Prinzessin Diana auf Reisen war oder eine Antonow: 50 Flugzeuge und Helikopter und Jets warten darauf, aus nächster Nähe entdeckt zu werden. Ein Teil der Ausstellung, die über vier Hangars verteilt ist, widmet sich außerdem der Geschichte der Luftfahrt.

Auch kleine Gäste kommen im Museum auf ihre Kosten: interaktive Stationen laden zum Mitmachen ein, mit der Kinder-Audioführung "Fanny" gibt es einen spannenden Rundgang von Kindern für Kinder und beim Kinder-Quiz kann das neue Wissen getestet werden. Im Hanger vier ist sogar ein Einstieg in die "Schnödt-Airline" möglich. Die Transall auf dem Dach ist ebenfalls begehbar – von dort aus geht es in einer Riesenrutsche wieder nach unten. Hinweis: Die Hangars sind unbeheizt.

Weitere Informationen (zum Ausklappen)

Luftfahrtmuseum Wernigerode
Gießerweg 1
38855 Wernigerode

Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag und Feiertage: 10 bis 18 Uhr
letzter Einlass: 16:30 Uhr

Eintritt:
Erwachsene: 10 Euro, ermäßigt: 9 Euro
Kinder & Jugendliche (6 bis 14 Jahre): 7 Euro, Kinder bis 5 Jahre: frei
Online-Ticketbuchung empfohlen

Barrierefreiheit:
Die Ausstellung in den Hangars ist barrierefrei, die Transall auf dem Dach ist über eine Treppe zu erreichen.

Mehr Informationen auf der Webseite des Luftfahrtmuseums Wernigerode.

Recherche: MDR KULTUR, Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 28. Mai 2023 | 16:15 Uhr