Gemälde von Friedrich Caspar David - Morgennebel im Gebirge
Das Gemälde "Morgennebel im Gebirge" ist gerade auf Tour – sonst hängt es im Residenzschloss Heidecksburg in Rudolstadt. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Dresden, Leipzig, Erfurt Caspar David Friedrich: Hier hängen seine wichtigsten Gemälde

18. April 2024, 15:35 Uhr

2024 jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich und auf der ganzen Welt werden seine Bilder gefeiert. Mit einer großen Ausstellung wurde er bereits in der Kunsthalle Hamburg geehrt, nun in der Alten Nationalgalerie Berlin und ab dem 24. August in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD). In den Museen in Sachsen und Thüringen finden sich berühmte Gemälde wie "Die Lebensstufen". Ein Großteil seiner Kunstwerke gehört der SKD. Aber auch in Leipzig und Weimar gibt es einige Gemälde zu sehen. Hier gibt es Infos zu den Museen, Ausstellungen und Öffnungszeiten.

Kunstsammlungen Dresden: "Das große Gehege" und über 100 andere Werke

Ölgemälde einer sumpfigen Landschaft mit Baumgruppen am Horizont
Die Landschaft rund um Dresden findet sich in vielen Bildern von Caspar David Friedrich. Bildrechte: Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Jürgen Karpinski

Wer öfter in und um Dresden unterwegs ist, dem werden die Gemälde von Caspar David Friedrich nicht selten vertraut vorkommen. Für mehrere Jahre hatte der Maler seinen Lebensmittelpunkt in Dresden und war unter anderem im nahen Elbsandsteingebirge unterwegs. Die Landschaft wurde so auch häufig zum zentralen Motiv für Friedrich. Mehr als 100 Werke sind sozusagen in der Stadt geblieben und gehören heute den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Zahlreiche Skizzen und Zeichnungen von Felsformationen, Ruinen und Baumgruppen sind im Kupferstich-Kabinett zu sehen. In der Galerie Neue Meister hängen größere Gemälde Friedrichs, die auch von der charakteristischen Farbigkeit und Melancholie geprägt sind. Darunter befinden sich unter anderem "Das große Gehege", das "Hünengrab im Schnee", "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" oder "Schiffe im Hafen am Abend".

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Wo?
Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag, von 10 bis 18 Uhr
Dienstags geschlossen

Wo?
Galerie Neue Meister im Albertinum
Tzschirnerplatz 2
01067 Dresden

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

Barrierefreiheit:
Der Zugang für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ist bei allen Museen der Staatlichen Kunstsammlungen gewährleistet.
Regelmäßig werden Sonderführungen für Mensch mit kognitiven Einschränkungen, Seh- oder Hörbehinderungen.

Albertinum Dresden: Ausstellung "Caspar David Friedrich. Wo alles begann"

Aquarell-Zeichnung Caspar David Friedrichs von einer Klosterruine.
Die Sonderausstellung in Dresden zeigt auch Skizzen des Malers Bildrechte: Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Herbert Boswank

Zum Jubiläumsjahr sind mehrere große Sonderausstellungen geplant – unter anderem in Berlin und Hamburg. Auch Arbeiten aus Sachsen und Thüringen werden dort leihweise gezeigt. In Dresden ist ebenfalls eine Sonderschau geplant: "Wo alles begann" im Kupferstich-Kabinett und dem Albertinum. Dabei werden vor allem Werke aus der Sammlung in einem neuen Kontext gezeigt. Den Landschaftsbildern von Caspar David Friedrich werden Gemälde entgegengestellt, die der Künstler damals wohl selbst gut kannte und die ihn sichtbar beeinflusst haben. Im Begleitprogramm soll auch die Verbindung zu den anderen großen Ausstellungen hergestellt und das Jubiläumsjahr beschlossen werden.

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Zweiteilige Sonderausstellung "Caspar David Friedrich. Wo alles begann"

"Der Maler" vom 24. August 2024 bis zum 5. Januar 2025

Wo?
Albertinum
Tzschirnerplatz 2
01067 Dresden

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

"Der Zeichner" vom 24. August 2024 bis zum 17. November 2024

Wo?
Kupferstich-Kabinett im Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Montag, von 10 bis 18 Uhr
Dienstags geschlossen

MdbK Leipzig: "Die Lebensstufen" und "Kreidefelsen auf Rügen"

Ein Ölgemälde von einem Strand: Am Horizont sind mehrere große Segelschiffe zu sehen. Am Strand sitzen und stehen mehrere Personen in noblen Kleidern.
Das Gemälde Lebensstufen wirkt zwar realistisch, aber es besitzt eine große Symbolkraft. Bildrechte: MdbK/InGestalt/Michael Ehritt

Gleich mehrere Gemälde gehören zur Sammlung des Leipziger Museums der bildenden Künste (MdbK). Darunter befindet sich auch eine der berühmtesten Arbeiten von Caspar David Friedrich: "Die Lebensstufen". Mehrere Personen stehen und sitzen am Ostseestrand: Eine trägt eine Art Dreispitz und stützt sich auf einen Stock, eine andere trägt Mantel und Zylinder. Zwei Kinder spielen miteinander und eine Frau mit Hut sitzt neben ihnen und schaut ihnen zu. Sie wenden uns den Rücken zu und schauen auf das Meer, wo gerade drei Schiffe aus der Dämmerung in Richtung Strand fahren. Es ist ein Sinnbild für die Lebensreise, die jeder Mensch auf die eine oder andere Weise bestreitet. Weitere Bilder in Leipzig sind "Friedhof im Schnee" oder das berühmte Motiv der "Kreidefelsen auf Rügen" als Aquarell-Zeichnung.

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Wo?
Museum der bildenden Künste
Katharinenstraße 10
04109 Leipzig

Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Mittwoch, von 12 bis 20 Uhr
Montags geschlossen

Barrierefreiheit:
Der Zugang zum Museum ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen schwellenfrei möglich.

Hinweis:
Die Gemälde von Caspar David Friedrich werden ab März 2024 an andere Museen für Sonderausstellungen ausgeliehen.

Angermuseum Erfurt: Caspar David Friedrichs "Wald im Spätherbst"

Gemälde eines Waldes: Der Boden ist braungeld und wirkt ausgetrocknet, Die Bäume stehen dicht beieinandert, tragen keine Blätter und wirken knorrig.
Im Angermuseum Erfurt hängt Friedrichs Gemälde neben anderen berühmten Bildern aus dem 18. Jahrhundert. Bildrechte: Dirk Urban

Im Herbst ändert der Wald in Deutschland sein Erscheinungsbild: Die Bäume verlieren ihre Blätter und die Farbe wechselt von Grün zu Braun. Als ein Meister der Landschaftsmalerei wusste Caspar David Friedrich die Stimmung eines Herbstwaldes mit der Kraft aller Brauntöne einzufangen. Im Erfurter Angermuseum hängt dieses Ölgemälde von Caspar David Friedrich neben Bildern, Skulpturen und Keramikarbeiten aus der Zeitspanne von 1700 bis heute.

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Wo?
Angermuseum
Anger 18
99084 Erfurt

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, von 10 bis 18 Uhr
Montags geschlossen

Barrierefreiheit:
Das Angermuseum ist ohne Schwellen erreichbar. Auch die Anreise ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen möglich.

Weimar: Ausstellung über Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik

Gemälde von inneren einer Kirchenruine: eine Rundmauer mit hohen, schmalen Fensterbögen. Im Halbdunkel in der Mitte steht ein Mann an einem Hochgrab.
"Huttens Grab" ist vielleicht die berühmteste Arbeit von Caspar David Friedrich in der Weimarer Sammlung. Bildrechte: Klassik Stiftung Weimar

Weimar war eine wichtige Station für den jungen Caspar David Friedrich: Nach einer schweren Phase in jungen Jahren bewarb sich der Künstler hier für einen Preis. Und obwohl er die Aufgabe nicht ganz korrekt erfüllte, verlieh ihm Goethe den Preis der Weimarer Kunstfreunde. So entstand eine wichtige Beziehung und Weimar wurde auch für die Romantik zu einem wichtigen Zentrum. Noch heute gehören mehrere Werke von Caspar David Friedrich zur Sammlung der Klassik Stiftung Weimar, vor allem Zeichnungen, aber auch das Gemälde "Huttens Grab".

Die Kirche ist nun noch eine Ruine: In den hohen Fenstern im Chor ist schon lange kein Glas mehr. Dort, wo eigentlich das Dach sein sollte, sind nur Baumkronen und der Himmel zu sehen. Oben auf der verwitterten Mauer wächst eine dicke Schicht Moos. Dennoch hat ein Mensch dorthin gefunden: ein Wanderer, der neugierig ein herrschaftliches, steinernes Grab betrachtet.

Die Werke von Caspar David Friedrich werden in Weimar in der Regel im Depot aufbewahrt. Aus Anlass des 250. Geburtstages von Caspar David Friedrich wird eine Sonderausstellung geplant rund um die Beziehung des Malers zum Dichterfürsten Goethe. Dabei soll auch die romantische Seite Weimars und die Rolle der Frauen für das Netzwerk der Romantik beleuchtet werden.

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Hinweis: Die Werke von Caspar David Friedrich werden in der Regel im Depot gelagert.

"Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar"
Sonderausstellung vom 22. November 2024 bis 2. März 2025

Adresse:
Schiller-Museum
Schillerstraße 12
99423 Weimar

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 9:30 bis 18 Uhr

Barrierefreiheit:
Das Museum ist für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen barrierearm zugänglich. Ein rollstuhlgerechtes WC ist vorhanden.

Rudolstadt: Friedrichs Meisterwerk "Morgennebel im Gebirge"

Gemälde von einem Berg, der mit einzelnen Tannen bewachsen ist und von Nebel umgeben ist.
1808 arbeitete Caspar David Friedrich auf der Heidecksburg bei Rudolstadt an dem Gemälde "Morgennebel im Gebirge". Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Erst im 20. Jahrhundert wurde dieses Gemälde in den Katalog der Gemälde von Caspar David Friedrich aufgenommen. 1941 hatte man das Bild beim Aufräumen auf der Heidecksburg gefunden. Schnell kam der Verdacht auf, dass das Bild von Friedrich stammt, weil der Stil zum Maler passte. Weitere Quellen bestätigten den Verdacht. Vermutlich arbeitete der Künstler 1808 an dem Bild, und die leuchtenden Farben passen zu dieser Schaffensphase: Das Bild wird von bläulich-schimmerndem Nebel bestimmt, der mehrere Nadelbäume verbirgt. Oben bricht ein Berggipfel in den Himmel. Das Bild lebt von genauer Naturbeobachtung, doch diese Erhebung gibt es weder in Thüringen, noch anderswo. Vielmehr wird das Naturbild zum Sinnbild für religiöse Gefühle – genau das macht die Bilder von Caspar David Friedrich zu Meisterwerken.

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Hinweis: Aktuell ist das Gemälde "Morgennebel im Gebirge" auf Tour. Es wird voraussichtlich im Juni 2025 nach Rudolstadt zurückkehren.

Wo?
Residenzschloss Heidecksburg
Schloßbezirk 1
07407 Rudolstadt

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr

Barrierefreiheit:
Es sind rollstuhlgerechte Parkplätze vorhanden. Leider kann im Museum nur die Porzellangalerie und die Ausstellung Rococo en miniature im Erdgeschoss erreicht werden.

Schloss Friedenstein Gotha: Das berühmte "Kreuz im Gebirge"

Gemälde mit einer Waldansicht. In der Mitte ragt ein Kreuz über die Wipfel.
Dieses Gemälde zeigt den Isenstein und entstand 1822 Bildrechte: Lutz Ebhardt

Im Vergleich zum vielleicht etwas berühmteren "Tetschner Altar", der in Dresden zu sehen ist, wirkt das Altarbild "Kreuz im Gebirge" in Gotha viel direkter: Das Publikum scheint wie durch ein Fenster frontal auf das Kreuz hochzuschauen, das über die Spitzen der Nadelbäume ragt. Von hinten scheint die Morgensonne durch den Wald und legt sich wie ein Heiligenschein um das Kreuz. Entstanden ist das Bild um 1822.

Tatsächlich gehörte in der Vergangenheit noch ein weiteres Gemälde zur Sammlung des Schlosses Friedenstein: "Dame am Meeresstrand, einem Boot zuwinkend". Das Bild ging jedoch bei einem Brand im Jahr 1931 in München verloren.

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Hinweis: Aktuell ist das Gemälde "Kreuz im Gebirge" auf Tour. Es kehrt voraussichtlich im April 2024 nach Gotha zurück.

Wo?
Herzogliches Museum
Schlossplatz 2
99867 Gotha

Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr
November bis März: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr

Barrierefreiheit:
Alle Bereiche des Museums sind für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen über Aufzüge und Rampen erreichbar. Es gibt einen Audioguide und einen Flyer in Leichter Sprache. Für Menschen mit Sehbehinderung können beschreibende Führungen angefragt werden.

Hamburg: Die Caspar David Friedrich zugeschriebene "Klosterruine Oybin"

Die Mauern sind hoch, die Fensteröffnungen lang und schmal. Kein Dach ruht mehr auf dem Kloster, stattdessen wachsen Gras und Moos auf den Mauern. Die Klosterruine in Oybin war ein beliebtes Motiv bei Malern der Dresdner Romantik, und auch Caspar David Friedrich kannte den Ort. Auf dem Gemälde in der Kunsthalle Hamburg blickt das Publikum in den Chor des Kirchenbaus. Die Sonne scheint schwach durch die Fenster und zwei Personen, die wie Mönche in Roben wirken, gehen auf den Chor zu. Das Bild wurde höchstwahrscheinlich von Caspar David Friedrich gemalt, doch die Urheberschaft ist nicht gesichert. In den nächsten Monaten sind aber neue Untersuchungen geplant.

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Hinweis: Die "Klosterruine im Oybin" ist bis zum 1. April 2024 in der Hamburger Kunsthalle in der Ausstellung "Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit" zu sehen.

Sonst wird das Bild die meiste Zeit aus Konservierungsgründen im Depot des Kunstmuseums Moritzburg in Halle gelagert.

Redaktionelle Bearbeitung: Thilo Sauer

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | MDR KULTUR am Morgen | 28. April 2023 | 08:40 Uhr