in Anzügen tanzen, im Hintergrund sind mehrere Personen mit Trommeln.
Das Late-Night-Programm beim Rudolstadt Festival 2023 hat einiges zu bieten: Etwa ein Konzert von Los Muñequitos de Matanzas aus Kuba. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Late-Night-Programm 2023 Rudolstadt Festival für Nachtschwärmer: Sieben Tipps

09. Juli 2023, 18:40 Uhr

Das Rudolstadt Festival 2023 hat wie jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm zu bieten – und das nicht nur tagsüber. Denn wenn auf den Bühnen die Lichter verlöschen, ist der Festivaltag noch lange nicht vorbei. Nachtschwärmer kommen vom 6. bis 9 Juli voll auf ihre Kosten: Oft wird im Park oder auf den intimen Hofbühnen der Innenstadt musiziert, oder es wird bis in den Morgen getanzt, so etwa in den Saalgärten. Mit unseren sieben Tipps für das Late-Night-Programm können Sie die Nacht zum Tag machen:

Tanzende Finnen: Steve 'n' Seagulls (Finnland)

Es gibt immer eine schräge finnische Band in Rudolstadt, diese hier bringt Bluegrass angehauchte Versionen von Hard Rock- und Metal-Hymnen aus den Arsenalen von Iron Maiden, Metallica, AC/DC oder TopGun. Dabei benutzen Steve 'n' Seagulls akustische Instrumente und sehen aus wie eine Band aus einem abgelegenen Weiler oder einem Kaurismäki-Film. Männer, die hart arbeiten auf der Bühne, also tanzt!

Steve’n’Seagulls, fünf Männer in Arbeitskleidung stehen zwischen Balken.
Die urigen Finnen von Steve ‘n’ Seagulls. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Wann und wo? Donnerstag 23.00 Uhr, Heinepark Große Bühne

Progressive- Metal-Folk: Gangar (Norwegen) EBU-Konzert

Gangar sind junge Musiker und klingen nach einem wilden Stilmix, auf der Basis traditioneller norwegischer Musik, doch AC/DC oder Hoven Droven hören sie auch. Das Ergebnis: eine Progressive-Metal-Spielart, aber auch inspiriert von Jazz, Funk, Pop, Rockabilly und Soul. Klingt bei Gangar wie die natürlichste Fusion der Welt, verspricht das Programmheft. Und natürlich kann man tanzen.

Die Gangar, fünf junge Männer in schwarz-weißer Kleidung stehen vor einem Gewässer.
Gangar aus Norwegen mixen traditionelle norwegische Musik mit Metal, Rock und anderen Stilelementen. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Wann und wo? Freitag 00.00 Uhr, Konzertbühne in Heinepark

Klezmer vom Feinsten: Dobranotch (Russland)

Dobranotch wurde Ende der 90er-Jahre in Nantes von Musikern aus der alten Sowjetunion gegründet, dann zogen sie nach Sankt Petersburg zurück und leben jetzt im Berliner Exil. Der Geschichte trotzen die Musiker mit ihrem eigenen Klezmer, der viele Stile integriert, auch Musik aus Moldau und vom Balkan, dabei entsteht mitreißende osteuropäische Tanzmusik.

Dobranotch, sechs Männer mit Musikinstrumenten.
Dobranotch spielt Klezmer vom Feinsten. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Wann und wo? Freitag 23.00 Uhr, Handwerkerhof

Verführung mit Rumba: Los Muñequitos de Matanzas (Kuba)

Die wahre Rumba Kubas kennt nur Trommeln und Stimme. Bei der Gruppe Los Muñequitos aus Matanzas führen die Trommeln virtuose 'Gespräche' Sie wurde 2001 für einen Grammy nominiert, und es gibt stets Ideen, diesen traditionellen Tanzstil weiterzuentwickeln, besonders die erotisch aufgeladene Variante der Rumba Guaguancó. Los Muñequitos de Matanzas ist eine lebende Legende der afrikanischen Tanzmusik in Kuba.

Drei Männer in Anzügen tanzen, im Hintergrund sind mehrere Personen mit Trommeln.
Mit kubanischen Klängen verzaubern Los Muñequitos die Nacht. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Wann und wo? Freitag 23.00 Uhr, Große Bühne Markt, Länderschwerpunkt

Die Flüsse der Liebe besingen: Yamma Ensemble (Israel)

Die Sängerin Talya G. A Solan hat jemenitische und bulgarisch-sephardische Großeltern. Ihre Lieder, gesungen oft auf Hebräisch, reflektieren dieses Erbe, aber auch andere Traditionen, wie die ihrer Musiker mit Wurzeln im Nahen Osten oder Südosteuropa. Das Yamma Ensemble spiegelt das verschlungene und reiche kulturelle Mosaik Israels, auch auf dem neuen Album "To Awaken Love".

Yamma, eine Frau in einem langen Kleid steht auf einer Düne, im Hintergrund sitzen vier Männer.
Das Yamma Ensemble aus Israel spielt Sonnabend in der Stadtkirche. Bildrechte: Ruth Luar

Wann und wo? Sonnabend 22.00 Uhr, Stadtkirche

Türkische Psychelia Musik: Islandman (Türkei)

Islandman ist eine fiktive Figur, ein Träumer, der Geschichten eines nicht existierenden Ortes komponiert. Die Idee dazu hatte Tolga Böyük, die Musik seines Trios folgt keinen festen Strukturen, sondern bringt türkische Psychedelia oder ein afrikanisches Roots-Musik-Riff mit dem Gefühl eines "elektrischen Universums" zusammen. Dance Beats und Live-Gitarren werden dabei charmant von schamanischen Rhythmen untermalt.

Die Band Islandman, drei Männer in bunten Hemden stehen vor einer Hauswand.
Islandman bringen Türkische Psychelia Musik nach Rudolstadt. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Wann und wo? Samstag 23.00 Uhr, Heinepark Konzertbühne

Festival-Afterhour Konzert und DJ-Set

Auf der Bühne im großen Saal präsentiert Gimpelakwa mit "This Is Wild East Speed Ska" Tanzmusik. Acht Musiker aus Deutschland, Russland und Malawi spielen Ska mit deutschen Texten, der Musik aus Osteuropa, vom Balkan, der Karibik, auf klassische Musik und Jazz zitiert. Fette Bläsersätze, eine groovende Rhythmusgruppe, nichts entgeht der Spielwut dieser Band. Dazu das DJ-Set Oriental Okzidental. 2.30 Uhr öffnet der zweite Floor im Café. Hier mixen DJs Reggaeton Dance, HipHop, Reggae, Dancehall, lateinamerikanische und elektronische Tanzmusik.

Gimpelakwa
Gimpelakwa lädt mit mit "This Is Wild East Speed Ska" zum Tanzen ein. Bildrechte: Rudolstadt-Festival

Wann und wo? Samstag, ab 23:55 Uhr, saalgärten

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 14. Juni 2023 | 21:00 Uhr