Eine Frau in einem weißen Kleid mit langen blonden Haaren hält eine Geige in den Händen, neben ihr stehen zwei schwar gekleidete Männer mit Streichinstrumenten.
Das Lena Jonsson Trio aus Schweden ist eines der Highlights beim Rudolstadt Festival 2023. Bildrechte: Klara G

Empfehlungen Rudolstadt Festival 2023: Sieben Konzert-Highlights

03. Juli 2023, 13:22 Uhr

Das Rudolstadt Festival 2023 hat wie jedes Jahr ein vielfältiges Line-up zu bieten – von internationalen Stars bis Neuentdeckungen. Vom 6. bis 9. Juli treten insgesamt 120 Acts aus 30 Ländern auf. Nicht nur Urgesteine wie Folkländer, die mit dem deutschen Folk- und Weltmusikpreis RUTH 2023 ausgezeichnet werden, sondern auch Newcomer werden auf den Bühnen, in Höfen, auf Straßen oder in den Parks spielen. Wir haben sieben Highlights des diesjährigen Programms für Sie zusammengestellt.

Lieder aus der Seele: Max Prosa (Deutschland)

Max Prosa schreibt nachdenkliche Lieder, voll Sehnsucht und Zerrissenheit. Der Poet und Liedermacher nimmt uns mit auf seinen "Flügeln aus Beton". Max Prosa entdeckte durch eine Irlandreise Musik, zuerst Folk-Rock. Er spielte auf der Straße, trat auch im Berliner Untergrund auf und landete dann im Erfurter Zughafen, im Künstlernetzwerk um den Sänger Clueso.

Ein junger Mann in schwarzer Keidung steht in einer kargen Landschaft, im Hintergrund Berge.
Liedermacher Max Prosa spielt in Rudolstadt zwei Konzerte. Bildrechte: Sandra Ludewig

Wann und Wo? Donnerstag 22.30 Uhr, Bühne Bauernhäuser
Freitag 13.00 Uhr, Burgterasse

Die Legende spielt auf: Folkländer (Deutschland)

Ostdeutsche Folkgeschichte mit den Folkländern um Jürgen B. Wolff, Ulrike Triebel, Manfred Wagenbreth, Heidi Eichenberg u.a. Folkländer war eine der wichtigsten Bands des DDR-Folkrevivals. Gegründet 1976 in Leipzig, bestand sie bis 1982, 2021/22 traf man sich wieder für die CDs "So viele Wege Vol. 1 und 2". Beim Rudolstadt-Festival wird die Gruppe mit dem Weltmusikpreis RUTH 2023 ausgezeichnet.

Mehrere Musiker*innen der Gruppe Folkländer stehen Arm in Arm auf einer Bühne.
Die Gruppe Folkländer wird in diesem Jahr mit dem Weltmusikpreis RUTH ausgezeichnet. Bildrechte: Silvia Hauptmann

Wann und Wo? Freitag 21.15 Uhr, Burgterasse

Meister auf dem Benju: Ustad Noor Bakhsh (Pakistan)

Der hochbetagte Musiker spielt auf seinem Debütalbum "Jingul" virtuos perlende traditionelle Musik. Seine Zither mit Tasten, die aus einem japanischen Kinderspielzeug entstand, heisst Benju, mit ihr wurde er zur Legende in seiner Region Beluchistan. Ustad Noor Bakhsh spielt Volksmusik von dort, aber er lässt persische oder kurdische Melodien, südindische Ragas, Bollywood-Hits oder populäre Lieder aus anderen Landesteilen Pakistans einfließen. Zum ersten Mal in Europa, eine späte Entdeckung!

Der Musiker Ustad Noor Bakhsh sitzt auf einem roten Teppich, in seinem Schoss liegt eine Zither mit Tasten.
Ustad Noor Bakhsh aus Pakistan spielt zum ersten Mal in Europa. Bildrechte: Khaula Jamil

Wann und wo? Samstag 20.00 Uhr, Theater im Stadthaus
Sonntag 18.30 Uhr, Bühne Bauernhäuser

Kompromisslos irisch: Daoirí Farrell Trio (Irland)

"The First Turn", das Debütalbum von Daoirí Farrell, eröffnete eine mit Preisen gepflasterte Laufbahn, er wurde All Ireland Champion Singer und gewann BBC Awards, auch als Leadsänger von Lúnasa. Quasi aufgewachsen im Klub der An Góilin Traditional Singers in Dublin, hat er immer eigenwillig seinen Weg gemacht. Er respektiert dabei die mündlich überlieferten Traditionen in der Volksmusik. "Einer der bedeutendsten traditionellen Sänger Irlands der letzten Jahre", sagt einer, der es wissen muss: Dónal Lunny.

Daoirí Farrell Trio, drei Männer mit Instrumenten in den Händen stehen am Strand.
Das Daoirí Farrell Trio bringt traditionelle irische Musik nach Rudolstadt. Bildrechte: Eddie Kavanagh

Wann und wo? Freitag 16.30 Uhr, Burgterasse
Samstag 15.00 Uhr, Bühne Bauernhäuser

Die Kraft der Geigenklänge: Lena Jonsson Trio (Schweden) EBU – Konzert

Lena Jonsson mischt Rock, Pop, Old-Time und Bluegrass mit schwedischen Traditionen, aufgewachsen ist sie in einer Streicherfamilie in Hälsingland, sie studierte aber auch Jazz and American Roots Music am Berklee College of Music in Boston. Gerade erschien ihr drittes Album "Elements", mit dabei Erik Rönström an Gitarre und Krydda Sundström am Bass.

Eine Frau in einem weißen Kleid mit langen blonden Haaren hält eine Geige in den Händen, neben ihr stehen zwei schwar gekleidete Männer mit Streichinstrumenten.
Lena Jonsson mit Erik Rönström an Gitarre und Krydda Sundström am Bass. Bildrechte: Klara G

Wann und wo? Freitag 22.30 Uhr, Bühne Bauernhäuser
Samstag 14.00 Uhr, Stadtkirche

Lieder des Exils und der Weisheit: Naghash Ensemble & Thüringer Symphoniker (Armenien, Deutschland)

Das Naghash Ensemble erweckt mittelalterliche armenische Gedichte, Klagen und Beschwörungen zu neuem Leben. John Hodian vertonte Texte des Priesters Mkrtich Naghash über das Leben im Exil und die Beziehung des Menschen zu Gott. Beim Festival sind die "Songs of Exile" in der Orchesterfassung zu hören, gespielt mit den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt. Beim Konzert in der Stadtkirche erklingen neue Kompositionen für traditionelle armenische Instrumente, die "Songs of Wisdom".

Naghash Ensemble, sieben Personen in traditioneller KLeidung mit Instrumenten stehen in einem Raum.
Erweckt mittelalterliche armenische Gedichte zum Leben: Das Naghash Ensemble. Bildrechte: Naghash Ensemble

Wann und wo? Freitag 22.30 Uhr, Große Bühne Heidecksburg
Samstag 16.30 Uhr, Stadtkirche (Solo Naghas Ensemble)

Zwischen Haiti und New Orleans: Leyla McCalla (USA)

Leyla McCalla ist in New Orleans Zuhause. In ihren Solowerken mixt sie kreolische Musik, Bluegrass, Jazz und Cajun, spielt Banjo, Gitarre oder Cello und agiert als politisch wache Künstlerin, ihre Eltern waren Menschenrechtsaktivisten. Und sie setzt sich intensiv mit ihrem haitianischen Erbe auseinander, zuletzt arbeitete sie sich durch das Archiv von Radio Haiti für das Album Breaking the Thermometer.

Leyla McCalla, eine Frau mit einem weißen Kleid und einem Cello in der Hand.
Leyla McCalla spielt Banjo, Gitarre und Cello. Bildrechte: Noé Cugny

Wann und wo? Sonntag 16.30 Uhr, Große Bühne Heidecksburg
MDR KULTUR überträgt das Konzert in der Zeit von 16.30 bis 18 Uhr live im Radio.

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