Zentrale der Deutschen Bahn
Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL sind erneut gescheitert. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Paul Zinken

Streiks drohen Tarifverhandlungen von Deutscher Bahn und GDL erneut gescheitert

29. Februar 2024, 19:22 Uhr

Nach einem fünftägigen Streik der GDL Ende Januar hatten die Gewerkschaft und die Bahn die Tarifverhandlungen wiederaufgenommen. Am Donnerstag hat die GDL die Verhandlungen nach Angaben der Bahn vorzeitig abgebrochen. Die Gewerkschaft will sich erst am Montag äußern, wirft der Bahn aber vor, interne Verhandlungsdetails an die "Bild"-Zeitung weitergegeben zu haben.

Die Tarifverhandlungen der Lokführergewerkschaft GDL mit der Deutschen Bahn sind nach Angaben des Konzerns erneut gescheitert. Ein Bahn-Sprecher sagte am Donnerstag, die GDL habe die Verhandlungen, die noch bis Sonntag angesetzt waren, trotz "weitreichender Zugeständnisse" vorzeitig abgebrochen.

Gescheitert seien die Gespräche auch dieses Mal an der Kernforderung der GDL nach einer Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden. Zudem will die Gewerkschaft unter ihrem Chef Claus Weselsky auch für Teile der Infrastruktur Tarifverträge aushandeln. Beide Punkte lehnt die Bahn bisher ab.

GDL: Bahn hat Verhandlungsdetails an "Bild"-Zeitung weitergegeben

Die GDL beschuldigte die Bahn am Donnerstag, Verhandlungsinterna an Medien weitergegeben zu haben. Auf die Verhandlungen ging sie nicht näher ein. Die Gewerkschaft erklärte, sie werde sich vorläufig nicht zu den Verhandlungen äußern und kündigte eine Pressekonferenz für kommenden Montag an.

Die GDL warf der Bahn zudem vor, "in gewohnter Manier" der "Bild"-Zeitung Informationen geliefert zu haben. Seitens der GDL werde dagegen "seit Jahren" nicht mit der "Bild" gesprochen, weil diese "immer tendenziös und schon vorab schuldzuweisend" berichte.

Tarifverhandlungen nach fünftägigem Streik fortgesetzt

Die Tarifverhandlungen zwischen GDL und Deutscher Bahn hatten Anfang November begonnen. Bis Ende Januar war jedoch kaum verhandelt, dafür aber vier Mal gestreikt worden. Der bislang letzte Arbeitskampf Ende Januar war für sechs Tage angesetzt gewesen und wäre damit der bisher längste GDL-Streik bei der Bahn gewesen. Es gelang jedoch ein Verhandlungsdurchbruch und der Streik wurde nach fünf Tagen vorzeitig beendet.

Bahn und GDL vereinbarten daraufhin Gespräche hinter verschlossenen Türen und eine Friedenspflicht bis zum 3. März. Die Tarifparteien ernannten dafür jeweils einen Politiker als Moderator, die Deutsche Bahn den ehemaligen Innen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière und die GDL Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther.

AFP/dpa (akq)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 29. Februar 2024 | 18:00 Uhr

15 Kommentare

Goldloeckchen vor 10 Wochen

„Die Gewerkschaft der GDL hat Forderungen jenseits von Gut und Böse. Was soll das? “

Seit dem ein unverschämter hohes Bürgergeld gezahlt wird für die, die arbeiten können, aber nicht wollen, wollen die, die arbeiten gehen, das sich Arbeit wieder lohnt.
Für mich nachvollziehbar ☝️😉🇩🇪

😋😉☝️😂

Mathilde vor 10 Wochen

Ich bin der Meinung,dass es langsam reicht. Die Preise zahlen eh die Kunden dann. Die Gewerkschaft der GDL hat Forderungen jenseits von Gut und Böse. Was soll das? Deswegen fahren Züge auch nicht pünktliche. 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich ist schon sehr übermütig. Wer arbeitet die restlichen Stunden? Glaube nicht dass es so viel Perslnyl gibt,die diese Lücke dann schließen...

Arbeitende Rentnerin vor 10 Wochen

Den Bauern geht es darum, dass sie von ihrer Arbeit überhaupt noch leben können, bei der GDL um unverschämte Forderungen, früher hat man sich mal irgendwie in der Mitte geeinigt, das scheint nicht mehr angestrebt zu werden, nur noch Schikane für die (verhinderten ) Fahrgäste, immerhin sind wir ja die zahlenden Kunden. So wird das nichts mit der Mobilitätswende (Umwelt).

Mehr aus Deutschland