Klaus Feldmann, deutscher Journalist und einstiger Sprecher im DDR-Fernsehen, steht bei einem Fototermin auf einem Gehweg.
Klaus Feldmann im Jahr 2021, mit 85 Jahren. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Nachruf DDR-Nachrichtensprecher Klaus Feldmann gestorben

16. Mai 2023, 20:13 Uhr

In der DDR war Klaus Feldmann das Gesicht der "Aktuellen Kamera". Nach dem Mauerfall schrieb er mehrere Bücher und war auch mit Lesungen unterwegs. Nun ist Feldmann im Alter von 87 Jahren gestorben.

Der langjährige Nachrichtensprecher im DDR-Fernsehen, Klaus Feldmann, ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren am Montag zu Hause in Berlin, wie eine Sprecherin des Eulenspiegel-Verlags am Dienstag sagte - "nach langer Krankheit in den Armen seiner Frau".

Feldmann war ein Vierteljahrhundert lang das Gesicht der "Aktuellen Kamera", der Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens. Er war gelernter Buchdrucker und begann seine journalistische Laufbahn 1957 beim Radio. Nach vier Jahren als Nachrichtensprecher beim Deutschlandsender wechselte er zur "Aktuellen Kamera", für die er bis Ende 1989 tätig war.

Feldmann erinnerte an Skurrilitäten im DDR-Fernsehen

Nach dem Mauerfall startete Feldmann als Pressereferent bei der Prüfgesellschaft Dekra. Später arbeitete er als Sprecher und Redakteur von lokalen Fernsehsendern. Der Nachrichten-Mann schrieb mehrere Bücher und war auch mit Lesungen unterwegs. Zuletzt veröffentlichte er 2016 ein Buch mit dem Titel "Verhörte Hörer", in dem er Geschichten aus Rundfunk und Fernsehen im Sozialismus präsentierte, die eigentlich nie hätten passieren sollen. So erinnerte er an Versprecher wie "demokratische Hodenreform" oder "bunte Transparente und Bruchbänder" oder das "Pilotbüro der SED".

Mit einer geplanten neuen Auflage des Buches, die nun schon in drei Wochen erscheinen soll, habe er eigentlich dieses Jahr auf Lesereise gehen wollen, sagte die Verlags-Sprecherin.

dpa, afp (mze)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 16. Mai 2023 | 19:00 Uhr

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