Verkehr blockiert Klima-Protest: Straßen in Dresden, Magdeburg, Jena und Leipzig blockiert

06. Februar 2023, 18:36 Uhr

Das Klima-Bündnis "Letzte Generation" protestiert erneut. Am Montag haben die Aktivistinnen und Aktivisten unter anderem in Dresden, Leipzig, Magdeburg und Jena wichtige Verkehrswege während des Berufsverkehrs blockiert. Es kam zu langen Staus.

Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" haben am Montag in mehreren mitteldeutschen Städten wichtige Verkehrswege blockiert. In Dresden setzten sich fünf Aktivisten am Montagnachmittag im Berufsverkehr auf die Columbustraße. Drei von ihnen klebten ihre Handflächen mit Sekundenkleber fest. Schnell bildeten sich Staus.

Die Polizei sperrte die Zufahrtsstraßen ab und leitete den Verkehr um. Anschließend lösten die Beamten die festgeklebten Personen und trugen die fünf Aktivisten von der Fahrbahn. Nach etwa einer halben Stunde konnte der Verkehr freigegeben werden. Die Polizei gab an, wegen Nötigung im Straßenverkehr zu ermitteln.

Proteste auch in Magdeburg, Leipzig und Jena

In Magdeburg war bereits am Montagmorgen die Bundesstraße 1 an der Kreuzung Großer Werder/Markgrafenstraße betroffen. Zwei Demonstranten hatten sich auf der Fahrbahn festgeklebt und wurden von der Polizei entfernt. Der Verkehr wurde stadteinwärts umgeleitet. Inzwischen ist die Straße wieder frei.

Auch in Jena und Leipzig haben Klima-Aktivisten am Morgen wichtige Verkehrsbereiche blockiert. In Leipzig war mit der B2 eine der Haupteinfahrtsstraßen für den Berufsverkehr betroffen. Nach Angaben der Polizei waren sechs Personen beteiligt, von denen sich vier auf der Fahrbahn festgeklebt hatten. Es habe sich ein langer Stau gebildet. Die Polizei hat die festgeklebten Menschen von der Straße gelöst. Auch die Feuerwehr war vor Ort.

Die Polizei wird gegen die Aktivistinnen und Aktivisten wegen Nötigung im Straßenverkehr und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermitteln.

Letzte Generation protestiert zum ersten Mal in Thüringen

In Jena hatten sich nach Angaben der Polizei vier Personen an der Ecke Knebelstraße/Fischergasse, einer der Hauptverkehrsachsen, auf die Straße geklebt. Insgesamt sollen sechs Klimaschützer an der Aktion beteiligt gewesen sein. Stadtauswärts kam es zu Verkehrsbehinderungen.

Es war das erste Mal, dass solche Klimaproteste in Thüringen stattfanden. Die Aktion werde zunächst als "Spontanversammlung" gewertet, hieß es.

Das Klima-Bündnis "Letzte Generation" hatte angekündigt, die Proteste ab Montag auf ganz Deutschland auszuweiten. Bislang waren hauptsächlich Berlin und München betroffen.

Sprecherin kündigt weitere Blockaden an

Eine Sprecherin der Bündnisses sagte MDR SACHSEN-ANHALT, dass dies nicht die letzte Blockade in Magdeburg bleiben wird. Man würde ab jetzt sehr häufig Straßen in der Landeshauptstadt blockieren. In Magdeburg hatten die Aktivisten zuletzt Ende November die Bundesstraße 1 in der Nähe des Uniplatzes blockiert.

MDR (Cornelia Winkler, Leonard Schubert)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Februar 2023 | 08:00 Uhr

243 Kommentare

emlo am 08.02.2023

Und gleich noch mal an prominenter Stelle, damit es auch jeder sieht, der hier nich reinschaut:
"Pkw und Motorräder verursachten mit 62 % den größten Teil der Emissionen. Auf Lkw und Busse entfielen 27 %, weitere 11 % auf leichte Nutzfahrzeuge. Insgesamt war der Straßenverkehr für 26 % aller CO2 -Emissionen der EU im Jahr 2019 verantwortlich. 1990 lag der Anteil noch bei 15 %."
Quelle: Statistisches Bundesamt
Die Proteste sind also vollkommen berechtigt und richten sich auch an die richtige "Zielgruppe"!

emlo am 08.02.2023

"Pkw und Motorräder verursachten mit 62 % den größten Teil der Emissionen. Auf Lkw und Busse entfielen 27 %, weitere 11 % auf leichte Nutzfahrzeuge. Insgesamt war der Straßenverkehr für 26 % aller CO2 -Emissionen der EU im Jahr 2019 verantwortlich. 1990 lag der Anteil noch bei 15 %."
Quelle: Statistisches Bundesamt

emlo am 08.02.2023

Milchmädchenrechnung! Ein Stau mehr ist da nun wirklich nicht ausschlaggebend.
Die generelle Bevorzugung des Straßenverkehrs bzw. des PKWs gegenüber allen anderen Verkehrsmitteln ist das Problem. Und insofern richten sich die Proteste genau an die Richtigen.

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