Dresden am Morgen kurz nachdem die Sonne aufgegangen ist, während Dunst und Nebel noch über der Stadt liegen.
Über der sächsischen Landeshauptstadt Dresden liegt ein Dunstschleier. Bildrechte: IMAGO / Max Stein

Luftverschmutzung Besondere Wetterlage sorgt für schlechte Luft

28. Dezember 2024, 18:25 Uhr

Ungewöhnlich warmes Wetter in den Bergen und frostige Temperaturen sorgen derzeit in vielen Orten Deutschlands für eine hohe Feinstaubkonzentration in der Luft. Empfindliche Menschen sollten sich im Freien nicht körperlich anstrengen. Die Böllerei in der Silvesternacht verschärft vielerorts das Problem.

Eine ungewöhnliche Wetterlage über Deutschland sorgt derzeit dafür, dass Schadstoffe in der Luft nicht abziehen können. Der Deutsche Wetterdienst erklärte, es gebe wenig Austausch zwischen den Luftschichten, deswegen sammle sich Feinstaub in den Niederungen an. Das bedeutet an vielen Orten schlechte Luft.

Hohe Feinstaub-Konzentration in Süddeutschland

In zahlreichen Orten in Süddeutschland wurden bereits erhöhte Werte des gesundheitsgefährdenden Feinstaubs gemessen. Nach Angaben des Umweltbundesamts lagen unter anderem in Dresden, Kempten, München, Würzburg und Tübingen die Werte über dem Grenzwert von 25 Mikrogramm.

Das Umweltbundesamt rät empfindlichen Menschen, körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. Das Einatmen von Feinstaub beeinträchtige vorübergehend die Atemwege und könne zu einem erhöhten Medikamentenbedarf bei Asthmatikern, Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen führen.

Inversionswetterlage sorgt für dicke Luft Schuld an der schlechten Luft ist eine sogenannte Inversionswetterlage. Bei dieser umgekehrten Wetterlage sind – ungewöhnlicherweise – die oberen Luftschichten wärmer als die unteren.

Auf den Bergen ist es gerade ungewöhnlich warm. Nach Angaben von Wetterfachfrau Susanne Langhans vom MDR SACHSENSPIEGEL wurden am Samstagmittag etwa auf dem Fichtelberg 11,8 Grad Celsius gemessen.

In den Tälern und Flussniederungen ist es dagegen frostig und mitunter nebelig oder dunstig. So lag in Kmehlen im Landkreis Meißen die Höchsttemperatur am Samstag bei minus 2,9 Grad, in Zeithain bei minus 2,4 Grad. In Leipzig wurden plus 3,2 Grad gemessen.

Silvesterfeuerwerk verschlimmert Luftqualität zusätzlich

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes hält die ungewöhnliche Wetterlage noch bis Silvester an. Danach werde es windiger oder sogar stürmisch. Im Norden komme der Wind wahrscheinlich rechtzeitig, um den durch das Silvesterfeuerwerk zusätzlich freigesetzten Feinstaub wegzublasen. Im Süden dagegen sorge das Abbrennen von Böllern für eine noch höhere Feinstaubbelastung.

Dem Umweltbundesamt zufolge werden Tonnen von Feinstaub durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern freigesetzt – in nur einer Nacht etwa ein Prozent der gesamten in einem Jahr freigesetzten Feinstaubmenge in Deutschland. Die Belastung durch schlechte Luft sei in der Silvesternacht vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.

dpa (jks)

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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 28. Dezember 2024 | 17:00 Uhr

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