Mitteldeutschland Auszahlung von Heizkostenzuschuss II an Wohngeld-Haushalte fast abgeschlossen
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02. Juni 2023, 17:54 Uhr
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben den Heizkostenzuschuss II für Wohngeldempfänger nahezu abgeschlossen. Insgesamt bekamen mehr als 100.000 Haushalte jeweils mehrere Hundert Euro, um hohe Energiekosten abzufedern. Auch Studenten mit Bafög erhielten Heizgeld. Nur wenige Anträge sind noch offen. So beklagt Thüringen eine Überlastung der Behörden.
Sachsen: 52.000 Haushalte unterstützt
Nach Angaben des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung ist die Auszahlung des Heizkostenzuschusses II Ende März erfolgt. Das Ministerium bestätigte MDR AKTUELL, dass 52.054 anspruchsberechtigte Haushalte unterstützt worden seien, mit insgesamt rund 26,4 Millionen Euro. Die jeweilige Heizkostenhilfe richtete sich nach der Zahl der Haushaltsmitglieder.
Berechnung Heizkostenhilfe II Anspruchsberechtigt sind Haushalte, die mindestens einen Monat in der Zeit vom 1. September 2022 bis 31. Dezember 2022 Wohngeld bezogen haben. Ein-Personen-Haushalte bekommen 415 Euro, mit zwei Personen 540 Euro. Mit jedem weiteren Haushaltsmitglied steigt die Heizkostenhilfe um 100 Euro. Die Hilfe wird automatisch gezahlt mit dem Wohngeld – oder bei Studierenden mit dem Bafög. Für Studierende lag der Satz bei 345 Euro.
Sachsen-Anhalt: Heizkostenhilfe an gut 28.000 Haushalte ausgezahlt
Auch Sachsen-Anhalt meldete die planmäßige Auszahlung des zweiten Heizkostenzuschusses an Wohngeldhaushalte für Ende März. Bis Ende April wurden demnach rund 28.200 Haushalte unterstützt sowie 14.831 Studierende, Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf Bafög oder Ausbildungsvergütung. Nur eine geringe Fallzahl sei noch offen.
Thüringen: Geld für 25.000 Wohngeldhaushalte - einige müssen noch warten
Wie das Thüringer Infrastrukturministerium auf MDR-Nachfrage mitteilte, haben bis Ende Mai landesweit 25.401 Wohngeldhaushalte den Heizkostenzuschuss II erhalten. Die Kommunen zahlten demnach rund 12,7 Millionen Euro aus. Studierende mit Bafög sollten das Geld demnach ab 7. April automatisch mit der Bafög-Überweisung erhalten. Wie viele Fälle noch offen sind, sei unklar, weil parallel viele neue Wohngeldanträge in den Kommunen aufgelaufen seien.
Hintergrund für mögliche Verzögerungen bei der Auszahlung sind neue Anträge auf das vom Bund beschlossene "Wohngeld Plus", das seit Jahresbeginn gilt. Dieses zumeist höhere Wohngeld an mehr Anspruchsberechtigte muss von der örtlichen Wohngeldbehörde geprüft und berechnet werden. Das Ministerium in Erfurt beklagte eine Überlastung der Ämter, da es kaum zusätzliches Personal gebe.
Mit dem höheren "Wohngeld Plus" und sinkenden Öl-, Gas- und Strompreisen dürften auch die staatlichen Energiesonderzahlungen auslaufen. Allerdings warten immer noch vor allem Einfamilienhausbesitzer auf Härtefallhilfen für leitungsungebundene Brennstoffe wie Öl, Pellets oder Flüssiggas. Hier sind die Ausgleichszahlungen für 2022 in Mitteldeutschland erst im Mai angelaufen.
MDR AKTUELL (ans)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | MDR RADIO | 31. Mai 2023 | 14:00 Uhr